Content Marketing

Storytelling-Trends 2018: Kennst Du diese 9 Darstellungsformen?

Maike SteinbergContent-Marketing-Expertin

Storydoing und Storyliving statt passives Konsumieren – die Storytelling-Trends 2018 legen den Fokus auf das Erleben von Geschichten. Die folgenden 9 Storytelling-Arten zeigen, welche Darstellungsformen möglich und welche technischen Spielereien gefragt sind – von Phigital bis hin zu Livestreaming.

Mann im Büro in den 80er Jahren

Mit Virtual Reality und Co. technisch auf dem neusten Stand – das sind die Storytelling-Trends 2018.

Deine Geschichte – 9 Arten der Umsetzung

Livestreaming, Virtual Reality, Location Based Storytelling – technische Neuerungen machen es einfacher denn je, mittreißende Geschichten zu erzählen und die Zielgruppe zu erreichen. Neben dem Erleben von Geschichten a la Storydoing, Storyscaping und Storyliving werden auch Audio, private Kommunikationskanäle und Daten zur Storytelling-Spielwiese.

Was sich jedoch nie ändern wird: Zum Storytelling braucht es zuallererst eine gute Geschichte. Denn sonst verlieren Deine Kunden schnell das Interesse, egal wie viele GIFs und nette Animationen enthalten sind. Ein paar Inspirationen für hervorragende Storys, bei denen die Geschichte und die Umsetzung stimmen, bietet auch Julians Grundlagen-Artikel zum Storytelling.

Die Herausforderung 2018 lautet also: Nutze neue Kommunikationskanäle und experimentiere mit Darstellungsformen, lasse jedoch nicht das Storytelling-Handwerkszeug aus den Augen.

Mann mit Telefon und 80er-Jahre Kleidung

Das Storytelling-Telefon – vielleicht der Trend für 2089.

Im Folgenden habe ich 9 Storytelling-Darstellungsarten samt Beispielen zusammengestellt, die aktuell von Bedeutung sind oder das Potential haben, zukünftig populärer zu werden. Dabei gehe ich nicht nur auf die Vorteile, sondern auch auf die Herausforderungen ein.

Anmerkung: Virtual Reality, interaktives Storytelling, Livestreaming, Location Based Storytelling und transmediales Storytelling waren schon 2017 von Bedeutung und werden es, meiner Meinung nach, auch 2018 weiterhin sein. Ich habe sie deshalb schon in einer 2017-Version dieses Artikels vorgestellt. 2018 neu dabei sind Phigital, Storydoing, Storyliving, Voice Enablement, Dark Social, und Data Storytelling, die sich in den letzten Jahren ebenfalls als Storytelling-Trends etabliert haben und spätestens 2018 näher betrachtet werden müssen.

Storytelling: Trends 2018

  1. Phigital
  2. Virtual Reality
  3. Interaktives Storytelling
  4. Livestreaming
  5. Location Based Storytelling
  6. Transmediales Storytelling
  7. Dark Social
  8. Audio: Voice Enablement und Podcasts
  9. Data Storytelling
Storytelling-Trend-Glossar: Storyliving, Storydoing, Storyscaping
Miterleben statt passives Konsumieren – Storytelling bewegt sich 2018 in eine interaktive Richtung, was mithilfe von Darstellungsformen wie Phigital, Virtual Reality, interaktives Storytelling, Livestreaming und transmediales Storytelling umgesetzt wird. Doch was bedeuten die seit einiger Zeit immer wieder auftauchenden Trend-Bezeichnungen Storyliving, Storydoing und Storyscaping? Es folgt ein kurzer Überblick:

  1. Storyliving: Eine Geschichte soll mit allen Sinnen erfahren werden. Für Unternehmen gilt es die eigene Marke erlebbar zu machen, zum Beispiel mit Hilfe von Virtual Reality.
  2. Storydoing: Es reicht nicht mehr, nur die eigene Brand Story aufzuschreiben, sie muss in Aktion treten. Die Unterschiede zwischen klassischem Storytelling und Storydoing beleuchtet ein Projekt von co:collective. Gute Beispiele für Storydoing sind Red Bull Stratos und der Hornbach-Hammer.
  3. Storyscaping: Eine Mischung aus Storytelling und Landscaping (Landschaftsbau) – mit Storyscaping soll eine Markenwelt entwickelt werden, die von Kunden erlebt werden kann. Wichtig ist es, eine Leitidee zu haben, die über verschiedene Kanäle (Stichwort transmediales Storytelling) ausgespielt wird. Der Kunde soll dabei in der Lage sein, zu jeder Zeit in die Geschichte einzusteigen.

1. Phigital

Phigital – ein Wordmonster aus „Physical“ und „Digital“, das für eine Mischung aus der physischen Welt und der digitalen Welt steht. Dazu passende Trend-Bezeichnungen sind Storydoing und Storyliving. Statt „nur“ einen Storytelling-Inhalt zu erschaffen und digital zu veröffentlichen, stehen beim phigitalen Ansatz Aktionen und Interaktionen mit dem Publikum im Vordergrund. Die Idee ist 2018 nicht brandneu, wird jedoch weiterhin an Bedeutung gewinnen, besonders durch die Verbindung mit Virtual Reality und interaktivem Storytelling.

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Vorteil

Das physische Erfahren einer Marke stärkt die (emotionale) Bindung Deiner Zielgruppe. Ob Storydoing oder Storyliving – statt nur etwas zu erzählen wird es von Deiner Marke und Deiner Zielgruppe gelebt. Dabei können Aktionen der Ausgangspunkt für weitere (digitale) Geschichten sein und Dinge, wie der Hornbach Hammer, werden mit Storytelling transformiert.

Herausforderung

Phigital fordert mehr Interaktion mit und von Deinem Publikum als es das eher passive Konsumieren von klassischem Storytelling, wie zum Beispiel Scrollytelling, tut. Die Herausforderung bei Storyliving und Co. besteht darin, auch wirklich etwas zu schaffen, was die Menschen zum Mitmachen anregt und in die physische Welt Deiner Zielgruppe passt.

Beispiel

Schon 2011 arbeitet die Agentur Kuva an einem Projekt für Johnny Walker, das sich nicht nur auf das Digitale bezog, sondern den Fokus auf die physische Welt legte: das Johnny-Walker-Haus in Seoul, Südkorea.

Ziel war es, das Haus nicht nur zu einem architektonischen Highlight zu machen, sondern in und mit ihm die Brand Story zu erzählen – sichtbar und (digital) erlebbar.

Im folgenden Vortrag stellt Andy Buchanan das Projekt vor:

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Fazit: raus aus der digitalen Komfortzone

Kopf runter und auf das Smartphone starren – dem will Phigital entgegenwirken. Der Wunsch nach Interaktion und Entwicklung vom reinen Erzählen zum Erleben wird zukünftig weiter vorschreiten. Ob Storydoing oder Storyliving – die Herausforderung liegt darin, Aktionen und physisch Erfahrbares mit Digitalem zu verbinden, das die Zielgruppe aus der Kopf-runter-Haltung herausholt. Dabei ist viel Ausprobieren gefragt, denn Du musst neue Wege finden, Technologien und die erfahrbare Welt zu verbinden.

2. Virtual Reality

Da macht sogar das Einstellen der Zeitzone Spaß – was in der Realität oft müßig ist, wird mit Virtual Reality zum Erlebnis.

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Kein Wunder, dass es schon in den 1950er Jahren findige Wissenschaftler gab, die unsere Realität virtualisieren wollten. Doch eins hatten der Sensorama der 50er Jahre und das Sega VR Headset der 90er Jahre gemeinsam: zu klobig, teuer und technisch nicht ausgereift. Eventuell war die Realität der 90er Jahre auch einfach noch zu gut, als dass wir uns ins Virtuelle flüchten wollten.

Seit ein paar Jahren fallen die früheren Bedenken jedoch kaum noch ins Gewicht und Virtual Reality, angetrieben von Facebook und Co., wird zur Realität, die endlich Erfolg hat – nicht nur mit professionellen Headsets und Spielen, sondern auch mit YouTube-Videos und einfachen Karton-Brillen.

Vorteil

Der Vorteil von Virtual Reality als Darstellungsform für Storytelling liegt klar auf der Hand: Der „Leser“ wird mit eingebunden und kann die Geschichte hautnah miterleben. Für diese Art des Storytellings passen deshalb auch die Bezeichnung Storyliving und Immersive Storytelling. Der „Leser“ kann mithilfe der virtuellen Realität komplett in die Geschichte eintauchen und die Story bleibt länger im Gedächtnis.

Herausforderung

Virtual Reality als Plattform für Storytelling stellt jedoch auch einige Herausforderungen an die Geschichtenerzähler, denn es besteht die Gefahr zu technikverliebt zu werden. Nicht alles, was schön anzusehen ist, ist auch Storytelling, wie dieses Video von BMW beweist.

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Beispiel

Wie Storytelling mithilfe von Virtual Reality gut funktioniert, zeigt zum Beispiel die Kampagne „Virtual Giving Trip“ von TOMS.

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Fazit: Erst eine gute Geschichte, dann Virtual Reality

Virtual Reality wird, im Gegensatz zu den 90er Jahren, zukünftig weiterhin an Popularität gewinnen. Gerade weil Brillen und Co. günstiger und die Umsetzung einfacher wird. Doch nur dann, wenn Deine Geschichte auch inhaltlich überzeugen kann und Du Virtual Reality als das verstehst, was es ist: ein Tool, wird Dein Immersive Storytelling auch Erfolg haben.

3. Interaktives Storytelling

Hier geklickt und da geklickt – fertig ist der interaktive Inhalt. Im Gegensatz zu Scrollytelling, wo der Leser nur scrollen muss und eine Geschichte eher passiv erlebt, fordert interaktives Storytelling zum Mitmachen auf. Doch nicht nur die reine Interaktion liegt im Trend, sondern vor allem das personalisierte Storytelling.

Vorteil

Interaktion sorgt dafür, dass der Leser als Akteur mit in die Geschichte eingebunden wird. Idealerweise kann der Leser selbst Entscheidungen treffen und so die Geschichte individuell anpassen oder ganze Welten erleben. Das führt dazu, dass Storys zu einer persönlichen Erfahrung werden und die Identifikation mit einer Marke wächst.

Herausforderung

Interaktives Storytelling stellt den Geschichtenerzähler aber auch vor Herausforderungen. Denn die Story muss technisch gut umgesetzt sein und zur Interaktion animieren. Ideal ist dabei ein ganzheitliches Konzept. Aber Storys lassen sich auch mit interaktiven Elementen aufpeppen, wie interaktiven Grafiken oder Quizzen. In ihrem Artikel zu „Interaktiven Inhalten“ stellt Dir Jessica 6 Tools vor, die Du für Dein interaktives Storytelling nutzen kannst.

Beispiel

Ein immer wieder gern präsentiertes Beispiel für gelungenes interaktives Storytelling ist die Taylor Swift Experience von American Express. Hier kann der oder die Besucher/in selber entscheiden, welche Bereiche des Anwesens er oder sie entdecken möchte und wie interagiert werden soll.

 Die Taylor Swift Experience von American Express

Die Taylor Swift Experience – interaktiv eine eigene Geschichte erzählen.

Fazit: Interaktion, aber bitte individuell

Wie bei Virtual Reality kommt es auch bei interaktivem Storytelling darauf an, wie es umgesetzt wird. Hier wird es zukünftig nicht ausreichen, Grafiken zu präsentieren, die sich beim Drüberscrollen verändern. Wichtiger wird dagegen eine individuelle Interaktion, bei der Besucher mit einer Geschichte interagieren und selbst Entscheidungen treffen können.

4. Livestreaming

Heute aktuell, morgen vergessen – die Welt der Informationen wird immer schnelllebiger und das schlimmste Gefühl der Moderne: nicht auf dem neusten Stand sein und Ereignisse verschlafen. Diesen Zustand macht sich das Livestreaming zu Nutze, mit dessen Hilfe auch Storys erzählt werden können.

Vorteil

Live gestreamte Storys, zum Beispiel über YouTube oder Facebook, regen die Zuschauer dazu an, jetzt zuzusehen und zu interagieren. Wo andere Geschichten ungesehen in den digitalen Lesezeichen verenden, holen live gestreamte Inhalte den Vorschlaghammer der Dringlichkeit heraus. Denn wer mit dabei war, kann berichten.

Außerdem haben live gestreamte Storys das Potential viral zu gehen, da die Zuschauer idealerweise das Story-Ereignis bekannt machen. Auch lassen sich Streams mit verhältnismäßig wenig Budget umsetzen, denn manchmal reicht schon eine Pfütze aus, um einen Livestream erfolgreich zu machen, wie das unten folgende Beispiel zeigt.

Herausforderung

Der Livestream eines Supermarktregals in der Provinz: kann 0 Zuschauer begeistern oder einige Millionen. Die Herausforderung beim Livestreaming in Verbindung mit Storytelling ist vor allem die Unberechenbarkeit. Denn teilweise haben die banalsten Inhalte Erfolg. Allgemein gilt beim Livestreaming: Weniger ist mehr. Storys sollten nicht zu glatt produziert sein, sondern sich organisch mit den Zuschauern entwickeln können.

Beispiel

Eine Pfütze in Newcastle: 500.000 Zuschauer. Anfang 2016 sorgte der Stream einer Wasseransammlung in Nordengland auf Periscope für den viralen Trend #DrummondPuddleWatch. Die Idee dazu hatte die lokale Marketing-Agentur Drummond Central, denn die Pfütze war schon da und die Menschen, die ungelenk versuchten sie zu überwinden, auch – die perfekte Kombination für einen unterhaltsamen Livestream. Mit Surfboard und Luftmatratze ausgestattet, sorgten die Zuschauer aktiv dafür, dass die Pfützen-Geschichte zum Erfolg wurde; jedenfalls für einen Nachmittag.

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Fazit: Menschen, Tiere, keine Sensationen

Statt einer ausgereiften Geschichte braucht es für das Livestreaming „nur“ das Potential für eine Story, die Zuschauer zur Interaktion animiert. Ähnlich wie bei Virtual Reality steht beim Livestream das Storyliving im Vordergrund, ob durch die sozialen Medien oder vor Ort. Dabei können die alltäglichsten Situationen zu packenden Geschichten werden, ganz nach dem Motto Menschen, Tiere, keine Sensationen.

5. Location Based Storytelling

Hinter Location Based Storytelling verstecken sich zwei Umsetzungsarten:

  1. Storytelling, das an einem Ort stattfindet – der „Geschichtenerleber“ besucht virtuell oder tatsächlich bestimmte Schauplätze, an denen er oder sie Teil einer Geschichte wird.
  2. Mithilfe von Apps und Geofencing (eine Aktion wird ausgelöst, wenn der Nutzer eine erdachte Begrenzung überschreitet) oder Beacons (Funktechnologie) wird der Standort von App-Nutzern ermittelt und basierend darauf kann eine Story ausgespielt werden.

Besonders die zweite Version hat das Potential für Storytelling zukünftig populärer zu werden, da es in der Vergangenheit vor allem für reine Marketing-Zwecke (Coupons und Co.) genutzt wurde.

Vorteil

Location Based Storytelling nutzt bestimmte Orte, um eine Geschichte zu erzählen oder den Ort des Smartwear- oder Smartphone-Nutzers, um eine passende Story zu präsentieren. Beides hat den Vorteil, dass der „Geschichtenerleber“ zum Handeln angeregt wird. Wobei die Hemmschwelle der Interaktion geringer ist, wenn die Story passend zum Ort, an dem man sich schon aufhält, erscheint.

Herausforderung

Location Based Storytelling muss in der ersten Version die Herausforderung meistern, die passenden Locations zu finden. Wird Storytelling mithilfe von Geofencing und Co. betrieben, muss das mobile Nutzungsverhalten der Kunden genau analysiert werden. Storytelling steht dabei auch vor der Herausforderung, packende Geschichten für eine geringe Aufmerksamkeitspanne der mobilen Nutzer zu erstellen.

Beispiel

Ein eher klassisches Marketing-Beispiel ist die Kampagne des US-Amerikanischen Unternehmens Quirky. Um ihre High-Tech-Klimaanlagen zu verkaufen hat sich Quirky mit der Wetterapp Poncho zusammengeschlossen. Basierend auf der Postleitzahl der Nutzer, deren Aufwachzeit, eventuellen Allergien und natürlich dem Wetter, wurden individuelle Nachrichten ausgespielt – mit dem Ziel die Quirky-Klimaanlage für die Nutzer interessant zu machen.

Poncho - Wetter-App

Poncho weiß, wo Du wohnst – und hat die perfekte Klimaanlage für Dich.

Fazit: auf das Nutzerverhalten achten

Location Based Storytelling, bei dem mobile Daten genutzt werden, bietet zwar Potential. Die Inhalte müssen jedoch genau zur Zielgruppe passen, sonst können die ungefragten „Belästigungen“ schnell zu Frust führen. Außerdem müssen die Storys auf das mobile Nutzverhalten angepasst werden: lieber kleine Häppchen als epische Geschichten.

6. Transmediales Storytelling

Nicht ganz neu, aber auch 2018 und für die Zukunft weiterhin relevant: transmediales Storytelling (auch Transmedia Storytelling genannt). Unter dieser Bezeichnung versteht man das Erzählen einer Story über mehrere Medien. Da gerade im Bereich der sozialen Medien immer neue Kommunikationskanäle dazu kommen, verändern sich auch das transmediale Storytelling und seine Möglichkeiten.

Vorteil

Transmediales Storytelling bietet die Chance, eine Story über verschiedene Plattformen zu erzählen und so ein großes Publikum zu erreichen. Besonders wenn Soziale Medien involviert sind, kann transmediales Storytelling die Interaktion mit der Geschichte fördern. Dabei können die jeweiligen Stärken der einzelnen Kommunikationskanäle genutzt werden.

Herausforderung

Der Vorteil von transmedialem Storytelling ist auch eine Herausforderung: Wenn eine Geschichte über verschiedene Medien erzählt wird, muss sie auch dann funktionieren, wenn nur Bruchstücke wahrgenommen werden. Denn es muss klar werden, wie die Geschichte zusammenhängt.

Beim transmedialen Storytelling für Marketing-Zwecke steht deshalb weniger das lineare Erzählen im Vordergrund. Eine essentielle Frage ist deshalb: In wie weit passen einzelne Storys in eine kohärente „Story-Welt“ und machen trotzdem unabhängig voneinander Sinn? Eine weitere Herausforderung beim transmedialen Storytelling ist auch das Monitoring der einzelnen Distributionskanäle.

Beispiel

Ein Kurzfilm, eine Studie, Blog-Artikel, Social-Media-Updates und ein Event – das war Airbnb‘s Wall and Chain Story von 2014. Das Unternehmen nahm das Mauerfall-Jubiläum zum Anlass, um eine „wahre Airbnb Geschichte über Zugehörigkeit“ zu erzählen – und das über mehrere Medien.

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Fazit: verschiedene Medien – eine Story-Welt

Transmediales Storytelling wird auch zukünftig ein besonders interessanter Bereich des Storytellings im Marketing sein. Während rein journalistische oder künstlerische Ansätze jedoch mehr Freiheiten haben, schwerer zugängliche Storys zu erstellen, muss im Marketing drauf geachtet werden, dass die einzelnen Geschichten jederzeit einen Einstieg ins große Ganze bieten. Dabei kommt es vor allem auf die Strukturierung und die Auswahl der Distributionskanäle an.

7. Dark Social

Nun könnte man spätestens 2018 argumentieren, dass alle sozialen Medien „dark“ sind. Mit Dark Social werden jedoch weiterhin nur Email, Instant-Messenger-Programme oder Messaging Apps wie WhatsApp oder Slack bezeichnet. Plattformen und Apps, auf denen sozialer Austausch stattfindet, die jedoch „privat“ sind und deren Nutzung (bisher) nicht durch Google Analytics und Co. getrackt werden kann.

vier junge Leute nutzen Smartphones

„Dunkle“ Storys teilen – Kommunikation über Dark Social

Vorteil

Laut RadiumOne findet das Teilen von digitalen Inhalten zu 84 Prozent über Dark Social statt (Stand 2016). Das Private ist also nicht nur politisch, sondern Marketing. Und dadurch auch eine lohnende Spielweise des Storytellings. Unternehmen, die per Dark Social mit Kunden in Kontakt treten und Tools nutzen um Dark-Social-Traffic zu verfolgen, sind besonders nah dran an der Zielgruppe. Dark Social ist ein wichtiger Kanal, um Storys zu teilen und ihren Erfolg zu messen. Daneben können Storytelling-Inhalte auch in der aktiven Kommunikation mit der Zielgruppe eingesetzt werden, was über einige Plattformen, wie Email (Stichwort Email-Marketing) und Gruppenchats, einfacher möglich ist als über Messaging Apps.

Herausforderung

Damit Storys über Dark Social geteilt werden, ist es vor allem wichtig, dass die Storys – Überraschung –  gut sind. Daneben lohnt es sich auch die Nutzungsweise der verschiedenen Dark-Social-Kanäle, die jeweiligen Zielgruppen und Vorteile für Branchen im Auge zu behalten. Fragen, die Du Dir stellen solltest:

  • Kann meine Story leicht über Dark Social geteilt werden?
  • Bietet mein Storytelling visuelle Besonderheiten, wie kurze Videos oder Bilder, die sich gut über Dark Social teilen lassen?

Beispiel

Dark Social ist in Storytelling-Dunkelheit gehüllt, deshalb gibt es hier kein erfolgreiches Beispiel, nur einen empfehlenswerten Dark-Social-Grundlagen-Artikel.

Fazit: Licht ins Dark Social bringen

Dark Social als Kommunikations-Kanal und wichtige Plattform, um Inhalte und damit auch Storys zu teilen, sollte spätestens 2018 nicht mehr ignoriert werden. In wie weit es Potential für die Umsetzung von Storytelling-Inhalte bietet, Email-Marketing ausgenommen, ist jedoch fraglich.

8. Audio: Voice Enablement und Podcasts

„Hallo Google, Siri und Alexa“ – die Spracherkennung verändert nicht nur die Google-Suche, sondern kann auch eine neue Bastion des Storytellings werden. Du solltest deshalb Audio-Storytelling, wie es schon seit einiger Zeit per Podcast-Format boomt, nicht unterschätzen.

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Vorteil

Nah, näher, am nächsten an Deinem Publikum dran – das schafft Audio. Das wusste auch schon Orson Wells, als er 1938 sein „War of the Worlds“ (Krieg der Welten) auf ahnungslose Radio-Hörer losließ. Ob per Kopfhörer oder sprachlicher Interaktion mit Alexa und Co.: Audio ist direkt und persönlich.

Herausforderung

Zu den klassischen Podcasts gesellt sich eine neue Storytelling-Audio-Herausforderung: Voice Enablement – wie geben Google Home und Co. Antworten auf Fragen und was macht das mit meinem Storytelling, das ich zum Lesen geschrieben habe?

Die Umsetzung von Storytelling mit dem Fokus auf Spracherkennung wirft erst einmal mehr Fragen auf als sie beantwortet. Wie suchen die Menschen mit Voice Enablement und wie kann ich Fragen mit Geschichten beantworten? Für Audio-Storytelling per Podcasts und Co. gilt ebenfalls: Audio wirkt anders als Videos oder geschriebene Storys.

Beispiel

Gimlet Media hat sich seit seiner Gründung 2014 zu einem der bekanntesten Podcast-Medien-Unternehmen entwickelt. Der Podcast „StartUp“ legte dabei die Grundlage für die Verbindung von Branded Content und kreativem Storytelling, was mit „Open for Business“, einem Podcast von Gimlet Creative (dem Marketing-Team von Gimlet) und eBay, perfektioniert wurde. Vordergründig geht es um Geschichten über die Gründung von kleinen Unternehmen, die sich qualitativ hochwertiger Erzähltechniken bedient. Im Hintergrund steht das Unternehmen eBay.

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Fazit: Hör zu!

Storytelling via Podcasts ist 2018 keine brandneue Entdeckung, dennoch darfst Du es spätestens jetzt nicht mehr ignorieren. Es bietet nicht nur für Journalisten, sondern auch für Unternehmen und Marken großes Potential. Wie wir Storytelling betreiben, wird zukünftig auch durch die weiter fortschreitende Verbreitung von Voice Enablement beeinflusst. Es lohnt sich also stärker drauf zu schauen, wie sich Audio-Storytelling von geschriebenem Storytelling und anderen Darstellungsformen unterscheidet.

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9. Data Storytelling

Blockchain, Bitcoin und Big Data – der Fokus von Storytelling wird sich immer weiter auf Technologien und Data verlagern. Zum einen nach außen, um dem Zuhörer, Zuseher oder Leser Technologien und Daten leicht nachvollziehbar zu erklären und erfahrbar zu machen. Zum anderen intern in Unternehmen, um Daten leichter verständlich zu machen. Statt Diagramme und Excel-Monster gibt es Daten-Geschichten, die von Data Storytellern wie Cole Nussbaumer Knaflic „erzählt“ werden.

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Vorteil

Wir sind umgeben von Daten – Unternehmen sammeln sie über sich und über ihre Kunden. Doch Daten sind nicht immer leicht zu verstehen und Excel-Sheets und Diagramme halten das Publikum selten bei Laune. Hier setzt das Data Storytelling an. Data Storytelling kann dazu genutzt werden, Daten nicht nur im Unternehmen verständlicher zu machen, sondern auch für die Zielgruppe interessant aufzubereiten. Beispiele dafür sind Studien, Umfragen oder allgemeine Datenerhebungen über Analytics und Co., die etwas mit Deinem Produkt oder Deiner Marke zu tun haben.

Herausforderung

Um gutes Data Storytelling zu betreiben braucht es nicht nur die richtigen Daten, sondern auch jemanden, der sie versteht und weiß, welche Storytelling-Techniken angewendet werden müssen. Neben Kenntnissen zur Datenerhebung und Storytelling sind auch Handwerkszeug für die Visualisierung (Infografiken und Co.) von Vorteil.

Beispiel

Uber kennt seine Fahrer, genauer gesagt die Daten seiner Fahrer. Warum also nicht diese Daten nutzen und sie eine Geschichte erzählen lassen – über den typischen Uber-Fahrer in Quebec? Genau das tut Uber mit dem einfach gestalteten „Ten Facts you may not know about Uber driver-partners“.

Fazit: Daten erzählen Geschichten

Daten, ob klein oder Big Data – Du kannst sie nutzen, um auf Basis von ihnen Storytelling für Dein Unternehmen und Deine Marke zu betreiben. Wichtig ist jedoch, dass Daten nicht sinnlos erhoben werden und dass die Geschichten etwas aussagen. Weiterführende Infos zum Data Storytelling bietet auch storytellingwithdata.com.

Auf geht’s in die Zukunft des Storytellings

Ob Virtual Reality oder transmediales Erzählen – die Möglichkeiten, Storytelling auf interessante Weise umzusetzen und damit Deine Kunden zu erreichen, werden immer vielfältiger. Für die Zukunft des Storytellings gilt deshalb: habe keine Angst vorm Experimentieren mit neuen Umsetzungsformen. Was jedoch weiterhin wichtig bleibt: kenne Deine Zielgruppe genau und erstelle nur Inhalte, die wirklich Inhalt haben. Wenn Du Fragen zum Thema Storytelling hast oder Unterstützung bei der Umsetzung benötigst, dann wende Dich an unser Storytelling-Team.

Bilder: Bild 1,2: iStock.com/RyanJLane, Bild 3: gettyimages.de/ViewApart

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Über Maike Steinberg
Maike ist bei Seokratie Senior Content Marketing Manager. Wenn sie nicht übers Schreiben schreibt, ist sie auf der Suche nach den neusten Trends rund um Content Marketing und Storytelling. Hier findest Du alle Beiträge von .
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