SEO im Recruiting: Optimiere Deine Stellenanzeigen
In Zeiten des Fachkräftemangels ist es gar nicht so einfach qualifizierte Mitarbeiter:innen zu finden. Aber wusstest Du, dass Du mit den richtigen SEO-Maßnahmen Deinem Recruiting auf die Sprünge helfen kannst? In meinem Blogbeitrag zeige ich Dir, wie Du SEO im Bereich Human Resources (HR) nutzen kannst und über Suchmaschinen wie Google Mitarbeiter:innen gewinnst. Ich gebe Dir konkrete Tipps für die Onpage-Optimierung Deiner Website und für Offpage SEO.
Inhalt
Was ist SEO im Recruiting?
Unter SEO im Recruiting versteht man alles rund um den Recruiting-Prozess und die Auffindbarkeit im Internet. Mit SEO-Maßnahmen kannst Du passende Bewerber:innen auf Dein Unternehmen und Deine Stellenangebote aufmerksam machen. SEO im Bereich HR ist also sowohl für Unternehmen interessant, die Fachkräfte suchen, als auch für Jobbörsen und Personaldienstleister, die Mitarbeiter:innen vermitteln.
Im Laufe dieses Beitrags gebe ich Dir einige Tipps an die Hand, die für SEO in HR wichtig sind. Dabei handelt es sich um klassische SEO-Maßnahmen, die an die Anforderungen der HR angepasst werden. Zu den grundsätzlichen Anforderungen im SEO hat meine Kollegin Kim einen Beitrag „Was ist SEO?“ verfasst.
Für SEO im Recruiting besonders relevant sind:
- Übersichtlichkeit und Struktur: Die Usability einer Website fließt in das Ranking ein. Sie beeinflusst auch, wie gut sich Menschen auf Deiner Seite zurechtfinden, ob sie einen positiven Eindruck gewinnen und sich auf offene Stellen bewerben.
- Klassische SEO-Kriterien: Dazu zählen die richtigen Keywords, eine gute mobile Optimierung und interne Links.
Suchmaschinenoptimierung im Karrierebereich Deiner Website
Auf den Websites vieler Unternehmen finden sich einzelne Seiten oder gleich ganze Bereiche, sie sich mit dem Thema Karriere beschäftigen. Meist ist dieser Bereich über einen Link in der Navigation sowie im Footer erreichbar. Um diesen Link aus SEO-Sicht sowie für Deine zukünftigen Mitarbeiter:innen eindeutig zu kennzeichnen, verwende zum Beispiel die Begriffe Jobs, Karriere oder Arbeiten bei [Unternehmensname].
Schauen wir uns direkt die Einstiegsseite von Zalando zu ihrem Karrierebereich an:
So optimierst Du Deine Karriereseiten
Karriereseiten sollten sich an den Fragen der jeweiligen Zielgruppe orientieren. Die Zielgruppe sind Deine zukünftigen Mitarbeiter:innen. Typische Fragen lauten: Welche Stellen sind offen? Wie läuft der Bewerbungsprozess ab? Welche Unternehmenskultur herrscht in dem Unternehmen? Wie hoch ist das Gehalt für die Position? Aber auch der typische Tagesablauf auf einer Jobposition oder das Organigramm interessieren Bewerber:innen.
Der Karrierebereich von Siemens ist ein gutes Beispiel für SEO im Bereich Human Resources:
Was macht Siemens richtig?
- Siemens bindet die Seite via Breadcrumbs gut in die interne Verlinkung ein und verknüpft Unterseiten wie „Offene Stellen“ oder leitet die User:innen auf die englische Version der Seite weiter.
- Das Unternehmen nutzt themenrelevante Keywords wie berufliche Zukunft oder Karrierechancen.
- Siemens beweist mit einem Zertifikat, dass es ein attraktiver Arbeitgeber ist. Im SEO zählen solche Trust-Elemente zu den unterstützenden -Faktoren.
- Die Seite ist mit Zwischenüberschriften und Farben in Abschnitte gegliedert. Mit Worthülsen wie „Create a better Tomorrow with us“ können viele Menschen und auch Suchmaschinen allerdings nicht viel anfangen. Hier empfehle ich mehr Klarheit.
Das setzt die Deutsche Bahn gut um:
- Mit eindeutigen Überschriften wie „Deine Ausbildung bei der DB“ und Keywords wie Ausbildungsberuf, Azubi, Ausbilder:in, Lehrjahre punktet die Deutsche Bahn auf ihrer Ausbildungsseite.
- Sie benennt klar ihre Zielgruppe: Jugendliche und Erwachsene. So wissen Mensch und Suchmaschine sofort, worum es geht.
- Für Crawler und Nutzer:innen gibt es eine logische interne Linkstruktur durch das Menü und die Breadcrumbs. Beispielsweise erhält die Seite „Ausbildung“ Linkjuice von der Seite „Dein Einstieg“. Die Ausbildungsseite selbst ist jedoch kein „Dead End“. Sie gibt interne Relevanzsignale an die Spezialseiten weiter, zum Beispiel zu den Verkehrsberufen.
SEO für die interne Jobbörse – So geht’s
Kleinere Unternehmen mit wenigen Stellenangeboten können diese direkt auf ihrer Karriereseite einbinden. Größere Unternehmen hingegen benötigen interne Jobbörsen, die alle offenen Stellen auflisten. Solche Seiten kannst Du auf Keywords optimieren wie „Offene Stellen/Jobs bei [Unternehmensname]“:
Bei großen Unternehmen wie Nintendo ist eine Such- und Filterfunktion hilfreich. Diese Such- und Filterseiten solltest Du jedoch im Normalfall nicht indexieren lassen. Mehr dazu findest Du im Blogpost zur Indexierungssteuerung.
Die Vorschau der Stellenanzeigen sollte bereits wichtige Informationen zu den einzelnen Stellen enthalten:
- Titel mit Keywords und alle Geschlechter ansprechend, beispielsweise „CRM Consultant all genders“
- Erfahrungslevel, wie zum Beispiel Junior oder Senior
- Standort, an dem die Stelle zu besetzen ist, wenn das Unternehmen Niederlassungen in verschiedenen Städten/Ländern hat.
- Art des Beschäftigungsverhältnisses, zum Beispiel Vollzeit, Teilzeit, befristet
- Datum, um die Aktualität sicherzustellen. Beachte, dass Aktualität ein Rankingkriterium im SEO Wenn Du also dauerhafte Anzeigen auf Deiner Website online hast, zum Beispiel für Initiativbewerbungen, aktualisiere diese regelmäßig.
Stellenanzeigen optimieren
Kommen wir nun zu den Stellenanzeigen. Eine Anleitung zur Optimierung Deiner Stellenanzeigen findest Du im Video meiner Kollegin Nora:
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Um Stellenanzeigen zu optimieren, verwende Keywords und eindeutige Jobbezeichnungen an den relevanten Stellen, zum Beispiel im Title, in der Description und in der Überschrift. Wenn u eine „Servicefachkraft“ suchst, dann sag das auch. Mit Phantasienamen hingegen finden die Bewerber:innen Deine Stelle online nur sehr schwer. Hier ein Beispiel, wie Du es nicht machen sollst:
Fällt Dir die Keyword-Recherche rund um das Thema Jobs schwer? Dann empfehle ich Dir einen Blick auf die Google-Suche. Hier kannst Du Jobs + Unternehmensname eingeben. Google kann Dir dann Suchfilter vorschlagen, die besonders gut passen könnten:
So kannst Du die Google-Suche als Inspiration für Keywords nutzen. Schau Dir auch an, was Google Deinen Konkurrenten vorschlägt, denn diese Keywords könnten auch für Dich interessant sein.
Google for Jobs – Optimierung Deiner Stellenangebote
Suchst Du in Google nach einem Job wie beispielsweise „Elektriker Job“, erscheinen die Stellenangebote direkt in der Google-Suche:
Aber was genau ist Google for Jobs eigentlich? Es bündelt Stellenangebote in den Suchergebnissen. Google listet alle verfügbaren Jobs auf, die die Google-Crawler auf verschiedenen Websites finden. Diese können von Jobbörsen wie Stepstone oder von Unternehmenswebsites stammen. Damit auch Deine Stellenangebote in dieser Liste auftauchen, solltest Du strukturierte Daten für die Jobs einbinden. Wenn Du Dich mit strukturierten Daten noch nicht auskennst, empfehle ich Dir dieses Video:
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Vom Arbeitsort bis zur Google Maps-Integration solltest Du möglichst detaillierte Daten hinterlegen. Auf der Seite von Google Developers findest Du ein Beispiel, wie die hinterlegten Daten im Code aussehen:
Schaut kompliziert aus? Keine Panik! Mit dem Schema Markup Generator von technicalseo.com kannst Du diese Daten ganz einfach selbst erstellen. Anschließend musst Du die strukturierten Daten nur noch in den HTML-Code der Seite einfügen.
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Du hast eine Stelle besetzt? Glückwunsch! Du könntest die Stellenanzeige einfach löschen und den Statuscode 410 ausspielen. Dieser Statuscode sagt aus, dass der Zugriff auf die Stellenanzeige nicht mehr möglich ist, da sie permanent gelöscht wurde. Ich präferiere daher eine 301-Weiterleitung, die auf die Seite der Stellengesuche oder auf Deinen Karrierebereich führt. Damit überträgst Du die positiven Signale der Stellenanzeige wie Backlinks auf die Zielseite. Zudem haben die Nutzer:innen die Chance, sich bei Dir nach einer anderen Stelle umzusehen. Und wenn Du die Stelle doch wieder online stellst, baut sie leichter ein neues Ranking auf.
Best Practices für Offpage SEO im Recruiting
Auch außerhalb Deiner eigenen Website kannst Du mit der Optimierung beginnen. Vermutlich suchen Deine zukünftigen Mitarbeiter:innen über die Google-Suche nach Jobangeboten. Große Jobportale wie Indeed sind hier mit offenen Stellen gelistet; aber auch auf regionalen oder branchenspezifischen Börsen kannst Du Deine Stellen eintragen. Es kann sich aber auch lohnen, Deine offenen Stellen über Social Media wie LinkedIn oder Instagram zu veröffentlichen.
Hilfreich sind auch Bewertungsplattformen wie Glassdoor oder Kununu. Diese erscheinen oft direkt in den Suchergebnissen und helfen Bewerber:innen dabei, sich ein genaueres Bild von Deinem Unternehmen und den Arbeitsbedingungen zu machen:
Ein letzter Tipp: Überlege immer, wo sich Deine Zielgruppe aufhält. Bei Stellenanzeigen für Azubis zum Beispiel sind nicht unbedingt nur Jugendliche Deine Zielgruppe: Eine Anzeige in der Regionalzeitung kann sich lohnen, wenn die Eltern oder Großeltern Deiner zukünftigen Azubis sie lesen. Das hat zwar nichts mit SEO zu tun – hilft Dir aber vielleicht, Deine Stelle zu besetzen. 😊
Wenn Du Unterstützung bei der Suchmaschinenoptimierung Deines HR-Bereichs oder Deiner gesamten Website benötigst, bist Du bei Seokratie genau richtig! Nimm unverbindlich Kontakt mit uns auf und wir besprechen gemeinsam, wie wir Dich am besten unterstützen können.
Bildnachweise: Titelbild: „SEO im Recruiting“ generiert mit DALL-E; Bild 2: Screenshot jobs.zalando.com/de; Bild 3: Screenshot siemens.com/de/de/unternehmen/jobs.HTML; Bild 4: Screenshot db.jobs/de-de/Dein-einstieg/ausbildung; Bild 5: Screenshot nintendoeurope.csod.com/ux/ats/careersite/1/home; Bild 6: Screenshot claudius-therme.de/jobs/; Bild 8: Screenshot Google-Suche „jobs siemens“; Bild 9: Screenshot Google-Suche „elektriker job“; Bild 10: Screenshot Code strukturierter Daten bei Google Developers für Jobs; Bild 11: Screenshot Google-Suche „jobs siemens“; Bild 12: Screenshot Google-Suche „jobs siemens“ Bewertungsportale