SEO

Das Web 3.0 und die Zukunft des SEO

Anika AppelSEO-Expertin

Das Web 3.0 gefährdet Deinen Job als SEO? Hast Du Dir darüber schon mal Gedanken gemacht? Dann bist Du hier genau richtig! Wird durch die Entwicklung des Web 3.0 SEO überflüssig? In diesem Blogartikel erkläre ich Dir, was es mit dem Web 3.0 auf sich hat, und nenne Dir fünf Gründe, warum Dein Job als SEO auch weiterhin sicher ist.

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Der Schritt vom Web 2.0 zum Web 3.0 ist fließend und bereits in vollem Gange!

Was ist das Web 3.0?

Der Begriff Web 3.0 ist Dir bestimmt schon untergekommen. Oft wird dieser als Schlagwort verwendet, doch worum handelt es sich dabei genau? Das erkläre ich Dir in diesem Abschnitt.

Das Web 3.0 einfach erklärt

Da „Das Web 3.0“ noch Zukunftsmusik ist, gibt es noch keine allgemein gültige Definition – sie verändert sich und unterscheidet sich auch je nach Person leicht.

Allgemein wird mit dem Begriff Web 3.0 die nächste Entwicklungsstufe des Internets beschrieben. Dahinter steckt die Vision, ein dezentrales Internet zu haben, anstatt ein von wenigen großen Unternehmen kontrolliertes Internet. Es ist datengetrieben, arbeitet mit künstlicher Intelligenz, ist semantisch, vernetzt, allgegenwärtig und dezentralisiert. Das heißt, Suchmaschinen arbeiten mit Big Data, künstlicher Intelligenz, Algorithmen und lernen ständig dazu. So können die Suchergebnisse umfassender präsentiert, Themen in Verbindung miteinander gebracht und die SERPs personalisiert werden.

Das Ziel vom Web 3.0 ist es, die Macht über persönliche Daten wieder den Nutzer:innen zu geben. Sie sollen ihre Datenverwaltung im Internet selbst in die Hand nehmen können.

Algorithmen

Im neuen Web 3.0 wird es nicht nur einen (oder mehrere) Algorithmen geben, die die Suchergebnisse bestimmen. Das Web 3.0 nutzt Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, um individuellere Suchergebnisse für Nutzer:innen darzustellen. Zusammen mit Big Data und Algorithmen können Suchbegriffe und Themen noch besser verstanden und untereinander vernetzt werden. Das Resultat ist ein relevantes, personalisiertes und vollständiges Suchergebnis.

In der Praxis würde das so umgesetzt werden: Durch München<Stadt> fließt die Isar<Fluss>. Die beiden Begriffe Stadt und Fluss fungieren als Metadaten, die der Maschine helfen zu begreifen, was München und Isar sind. Umgesetzt werden kann das beispielsweise durch das Resource Description Framework (RDF), welches vom World Wide Web Consortium zur Datenmodellierung von Metadaten entwickelt wurde.

Das Ergebnis ist das semantische Web. Mehr dazu erfährst Du in diesem Blogbeitrag.

Die Entwicklung des Web 3.0

Ursprünglich war das Internet dezentral organisiert, da es niemandem gehört. Wichtige Teile werden jedoch von wenigen großen Unternehmen kontrolliert und verwaltet. Plattformen dominieren den Markt und haben einen großen Einfluss, weshalb man auch von einer Plattform-Ökonomie spricht. Diese großen Unternehmen sammeln die Daten der Nutzer:innen und können diese theoretisch verkaufen, Inhalte zensieren, priorisieren und den Datenfluss beeinflussen. Hier soll das Web 3.0 ansetzen und den Weg zu einem dezentralen Internet ebnen.

Um das Web 3.0 zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, wie es sich entwickelt hat. Deshalb fange ich mit einer kurzen Geschichte dazu an.

Vom Web 1.0 bis zum Web 3.0

Begonnen hat es mit der Einführung von HTML als Programmiersprache durch Tim Berners-Lee. Der in CERN arbeitende Wissenschaftler hat die Programmiersprache und damit das Internet, wie wir es auch heute kennen, in die Welt gerufen. Zusammen mit der Einführung von Browsern zur Darstellung der Informationen im Internet, ist die Beliebtheit gestiegen und neben Unternehmen haben Privatpersonen das Internet für sich entdeckt.

Das im Nachhinein als Web 1.0 bezeichnete Internet-Netzwerk, war lediglich dazu bestimmt, Informationen an die Nutzer:innen zu bringen. Diese hatten nicht die Möglichkeit, damit zu interagieren. Lediglich das damals sehr beliebte Gästebuch auf Websites, das Du bestimmt auch noch kennst, gab Nutzer:innen die Möglichkeit, den Besitzer:innen der Seite eine Nachricht zu hinterlassen. Diese Art des Internets war noch nicht auf Interaktion ausgerichtet.

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Das Web 2.0 war geprägt von der Zusammenarbeit der Nutzer:innen.

Das hat sich mit der Einführung des Web 2.0 geändert. Angekündigt wurde dies von Softwareentwickler Tim O’Reilly auf einer Konferenz im Jahr 2004. Sein Wunsch war es, dass Personen durch das Web 2.0 miteinander zusammenarbeiten, sich austauschen und interagieren. Das Internet sollte einen gemeinschaftlicheren Zweck erfüllen. Durch Social Networking Sites wie Facebook, MySpace und viele mehr, aber auch durch Wikis, die in Kollaboration entstehen, ist diese Vision von O’Reilly Wirklichkeit geworden.

Beim Web 2.0 hat die Entwicklung nicht gestoppt. Derzeit ist das Web 3.0 am Entstehen und hat sich in manchen Teilen wie beispielsweise der Entwicklung des semantischen Webs schon durchgesetzt. Während beim Web 2.0 der Fokus auf der Zusammenarbeit lag, liegt dieser beim Web 3.0 auf der Dezentralisierung des Internets und der Semantik. Die Nutzer:innen sollen wieder die Macht über ihre Daten haben und Maschinen können durch das Zusammenspiel von künstlicher Intelligenz, Big Data und Algorithmen Informationen in Verbindung zueinander setzen und daraus lernen.

Grundlagen im Web 3.0

Die Basis für das Web 3.0 ist die Blockchain-Technologie. Diese kennst Du eventuell bereits, wenn Du Dich mit Krypto-Währung schon mal beschäftigt hast. Durch Blockchain-Technologie können Daten sicher und ohne den Einfluss anderer übertragen werden. Sie bietet den Nutzer:innen dadurch Sicherheit. Mit dieser Technologie können Daten dezentral verwaltet werden und die Macht der großen Unternehmen wieder an die Nutzer:innen übertragen werden. Durch ein unabhängiges Netzwerk, das nicht von einigen wenigen Unternehmen kontrolliert wird, soll ein demokratischeres, von den Nutzer:innen verwaltetes Internet entstehen.

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Wobei genau hilft uns das Web 3.0? Hier hilft eine Auflistung der Vor- und Nachteile!

Vorteile des Web 3.0

Ein dezentrales Internet

Durch ein dezentrales Internet geht die Entwicklung weg von der Plattform-Ökonomie und hin zur Selbstbestimmung der Verbraucher. Große Unternehmen haben weniger Macht und können das Internet nicht mehr so stark beeinflussen.

Gesteuerte Datenweitergabe

Die großen Unternehmen tracken Dein Nutzerverhalten im Internet bei jedem Schritt. Das Web 3.0 hat den Vorteil, dass Du selbst bestimmst, welche Deiner Daten weitergegeben werden und welche nicht.

Kontrollierbarer Datenschutz

Durch die Anwendung von Blockchain Technologien sind Deine Daten besonders sicher. Die Technologie ist viel effektiver im Sichern und Schützen Deiner Daten als die heutzutage gebräuchlichen Systeme.

Ein demokratischeres Internet

Wie schon erwähnt dominieren wenige große Konzerne das Internet. Regierungen lenken das Geschehen durch Regelungen. Im Vergleich dazu ist im Web 3.0 dieser Einfluss sehr viel geringer, da die Nutzer:innen selbst die Macht haben.

Weniger Zensur

Die sozialen Netzwerke wie Facebook oder Instagram bestimmen durch ihre Algorithmen, welche Inhalte Du siehst und welche nicht. Dadurch werden bestimmte Inhalte für Dich nur schwer auffindbar. Zudem regeln Richtlinien den Content auf den Plattformen und Inhalte werden unter Umständen entfernt. Durch die Dezentralisierung des Web 3.0 wird diese Zensur reduziert und Du kannst Inhalte freier veröffentlichen.

Eine verbesserte User Experience

Mit den großen Datensätzen können Algorithmen noch besser funktionieren, da sie den Nutzer:innen ein personalisierteres Erlebnis im Internet bieten können. In Kombination mit den individuellen Interessen der User:innen können Suchmaschinen noch bessere Suchergebnisse liefern.

Nachteile des Web 3.0

Kein Einfluss durch den Staat

Der Staat wird nicht mehr durch Regulierungen ins Internet eingreifen können, was Nachteile mit sich bringt. So könnten problematische Themen wie Hate Speech nicht mehr durch den Staat reguliert und betraft werden.

Steigender Energiebedarf

Für das Web 3.0 bräuchte jeder Nutzer im besten Fall einen eigenen Rechner. Zudem benötigt auch die Blockchain-Technologie aufgrund der hohen Rechenintensivität viel Energie. Je mehr Personen die neuartige Technologie des Web 3.0 nutzen, desto stärker steigt der Energieverbrauch dadurch an.

Weiterer möglicher Einfluss durch große Konzerne

Große Unternehmen wie Google und Facebook werden weiterhin versuchen, Einfluss auf die Entwicklung des Web 3.0 zu haben. Sie wollen ihre Macht im Internet verteidigen und behalten. Das kann die gewünschte Freiheit in der Entwicklung des Web 3.0 beeinträchtigen. Es bleibt abzuwarten, wie frei das Web 3.0 sein wird.

Langsamer und schwieriger Übergang vom Web 2.0 zum Web 3.0

Neue Technologien werden von Early Adapters schnell erkannt und übernommen. Bis sich die breite Masse für neue Technologien begeistert, dauert eine Weile. Auch das Internet, das Web 1.0, war in seiner Anfangszeit kritisch betrachtet worden. Ähnlich schwer kann der Wechsel beziehungsweise die Akzeptanz vom Web 2.0 zum Web 3.0 sein. Die Übergangsphase wird sich über einen längeren Zeitraum hinziehen.

Web 3.0 und SEO: Wo geht es hin?

Nun weißt Du, was das Web 3.0 ist, in welche Richtung sich das Internet entwickelt und welche Technologien das möglich machen. Im folgenden Teil erkläre ich Dir, welchen Einfluss das auf SEO hat.

Das semantische Web

Die Begriffe „semantisches Web“ und „Web 3.0“ werden häufig als Synonyme verwendet. Obwohl es zwischen den beiden Begriffen Überschneidungen gibt, handelt es sich dabei um unterschiedliche Themen. Das semantische Web oder semantische Internet bedeutet: Informationen werden untereinander verknüpft und Bedeutungen zugeschrieben. Diese können maschinell ausgelesen und ausgewertet werden. Relevante und zusammenhängende Inhalte sind als solche leichter zu erkennen. Als SEO ist es in Zukunft also noch mehr Deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Daten Deiner Webseite sinnvoll aufbereitet sind – zum Beispiel durch die Verwendung strukturierter Daten.

Semantisches Suchen

Ähnlich wie das semantische Web funktioniert auch das semantische Suchen. Zusammenhängende Themen werden im Kontext der Suchanfrage berücksichtigt. So werden die Bedeutung Deines Keywords sowie Deine Suchintention besser verstanden. Im Vergleich zu Suchmaschinen, die auf der Grundlage von Keywords-Text-Abgleich arbeiten, wird bei semantischen Suchen das Verhältnis zwischen den Teilen der SERPs ermittelt und ausgegeben. Die Suchergebnisse werden umfänglicher, kompletter und für Nutzer:innen ansprechender dargestellt, was ihnen dabei hilft, genau das zu finden, wonach sie suchen.

Mehr zum Thema semantische Suchmaschinen erfährst Du im Blogbeitrag von Felix mit dem Thema „Holistische Landingpages – die besseren Suchergebnisse?“.

Semantisches Optimieren

Google hat sich durch die vielen Updates zu einer semantischen Suchmaschine entwickelt. Angefangen hat die Suchmaschine damit 2013 mit ihrem Hummingbird-Update. In der nachfolgenden Infografik kannst Du die unterschiedlichen Updates noch genauer nachvollziehen.

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Google Updates: der Weg zur semantischen Suchmaschine

Zum letzten Update, Google MUM, kann ich Dir Julians Blogbeitrag „Google MUM – Die neue Suchintelligenz von Google“ empfehlen.

5 Gründe, warum SEO auch weiterhin wichtig bleibt

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Eine Regel, die immer gilt: Mobile first!

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Die Devise heißt nach wie vor: Mobile first! Google crawlt und indexiert mobile Seiten vorrangig. Daher müssen diese bestmöglich optimiert sein und sowohl den Nutzer:innen als auch dem Googlebot gefallen. Um das zu schaffen, musst Du folgende Punkte bei der Optimierung beachten:

  • Ladezeit
  • Responsive Design
  • Optimierte mobile Darstellung
  • Strukturierte Daten
  • Passende visuelle Inhalte wie Bilder und Videos

Dazu braucht es SEO-Manager:innen, die sich mit diesen Punkten auskennen. Die Best Practices für Mobile First-Indexierung hat Google selbst in einem Beitrag von Google Developers zusammengestellt.

RankBrain

2015 hat Google RankBrain ausgerollt. Mit diesem selbstlernenden Algorithmus sollen komplett neue Suchanfragen verstanden werden. Durch das Rollout lernt der Googlebot ständig dazu, sodass die Algorithmus-Anpassungen automatisch erfolgen. RankBrain bewertet den Content Deiner Website und wie relevant dieser für Suchanfragen ist. Somit hast Du als SEO oder Content Manager:in die Aufgabe, Deine Seite mit relevanten Inhalten auszustatten, die den Nutzer:innen weiterhelfen. Deine Aufgabe ändert sich durch das Aufkommen des Web 3.0 nur wenig.

Wenn Du Dein Wissen zu RankBrain auffrischen möchtest, dann kann ich Dir den Blogbeitrag von Michael „Google Updates – Panda, Penguin und Co.“ empfehlen.

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Holistisches Marketing

Ein wichtiges Schlagwort im Marketing ist das holistische, also ganzheitliche, Marketing. Beim holistischen Marketing ist es wichtig, ein ganzheitliches Bild der Marke beziehungsweise des Unternehmens zu kommunizieren. Dazu gehören das Relationship-Marketing, integrierte Marketing, interne Marketing und Performance Marketing.

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Holistisches Marketing setzt sich zusammen aus dem Performance Marketing, internen Marketing, integrierten Marketing und Relationship Marketing.

Ein wichtiger Teil der Marketingkommunikation findet auch über die Website statt. Keywords werden recherchiert, bewertet und die Seiten danach ausgerichtet. Die Website soll die Marke widerspiegeln und sich an die gesamte Markenkommunikation anpassen. Somit ist und bleibt SEO ein wichtiger und essentieller Teil des holistischen Marketings.

John Müller über das Web 3.0 & SEO

Nach Google-Updates oder wenn neue Trends im Online Marketing entstehen, beantwortet John Müller oft Rückfragen von SEOs, wie Google mit neuen Themen umgeht. Zum Web 3.0 und dem Einfluss auf SEO hat er sich auch geäußert. Bei Reddit kam die Frage auf, ob SEO durch das Aufkommen des Web 3.0 irrelevant werden wird. Mit der simplen Antwort „No“ sollte diese Frage beantwortet sein.

Die Wichtigkeit einer Suchfunktion

Egal wie sich das Web entwickelt, eine Suchfunktion werden die Nutzer:innen immer brauchen. Viele Trends sind gegangen und gekommen; seit der ersten Suchfunktion Archie hat diese sich nur weiterentwickelt und wurde nicht abgelöst. Du kannst davon ausgehen, dass eine gute Platzierung in der Suche weiterhin eine große Rolle beim Firmenerfolg spielen wird.

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Lang lebe SEO! Nun weißt Du, dass der SEO-Bereich auch in Zukunft immer noch wichtig sein wird.

Fazit

Wie Du nun siehst, wird der Bedarf an SEO-Knowhow nicht verschwinden. Auch wenn dieser sich vielleicht etwas verändern wird, brauchen Unternehmen nach wie vor SEO-Fachkräfte, die mit ihrem Wissen der Firma weiterhelfen. Wie siehst Du das? Hast Du in Deiner Arbeit als SEO oder Marketing-Manager schon Berührungspunkte mit dem Web 3.0 gehabt? Ich freue mich von Deinen Erfahrungen zu lesen!

Bildquellen: Adobe Stock: Titelbild: Dzmitry, Bild 1: CG, Bild 2: ogichobanov, Bild 3: eigene Darstellung, Bild 4: weedezign, Bild 5: eigene Darstellung, Bild 6: olly

Über Anika Appel
Nach ihrem Bachelorabschluss in Kommunikationswissenschaft an der LMU München hat sich Anika ins Berufsleben gestürzt, um parallel ihren Master in Digital Marketing zu absolvieren. Sie liebt Digital Marketing und bringt ein breites Fachwissen mit. Ihre Spezialgebiete sind SEO und Amazon SEO. Hier findest Du alle Beiträge von .
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