Content Marketing

Virtual und Augmented Reality im Content Marketing: Setzt Du schon auf VR-Content?

Jessica KöferlContent-Marketing-Expertin

Der Hype um Pokémon Go und die Playstation VR hat gezeigt: Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) bergen viel Potential. Auch im Content Marketing, wie die gelungenen Beispiele einiger Unternehmen demonstrieren. Schau sie Dir an und erfahre, ob es sich für Dich lohnt in VR Content einzusteigen.

Virtual und Augmented Reality im Content Marketing

Im Trend der Zeit mit AR-Content (links) und VR-Content (rechts).

Ein Fahrradunfall-Fail-Video auf YouTube: Darüber können wir herzlich lachen. Anders ist es, wenn ein Fahrradunfall direkt neben uns passiert. Genau diese Distanz zwischen Medium und Betrachter wird in der virtuellen Realität zunehmend aufgehoben. Der Eindruck ist viel intensiver und realer.

Forschung, Entwicklung und Bildung nutzen diese neuen Möglichkeiten: Ärzte können beispielsweise schwierige Operationen zuerst virtuell üben oder Prototypen zunächst virtuell unter die Lupe genommen werden. Aber auch für Dein Content Marketing birgt VR und AR viel Potential – mach Dir selbst ein Bild davon.

VR und AR: Was bedeutet das eigentlich?

Virtual und Augmented Reality sind inzwischen gängige Begriffe. Auch 360-Grad-Videos werden hier oft eingeordnet – das stimmt aber nur teilweise.

Virtual Reality (VR)

In der Virtual Reality (virtuelle Realität) tauchst Du mit einer VR-Brille in fremde Welten ein. Du hast das Gefühl mitten im Geschehen zu sein und das Gesehene selbst zu erleben. Quasi eine 3D-Welt, mit dem Zusatz, dass Du mit den virtuellen Objekten agieren und Deine Umgebung verändern kannst. Dieses Eintauchen nennt man Immersion.

Augmented Reality (AR)

Augmented Reality ist die erweiterte Realität. Das heißt, Deine aktuelle reale Umwelt wird durch visuelle Objekte oder Informationen ergänzt – und zwar in Echtzeit. Das bekannteste Beispiel ist Pokémon Go.

360-Grad-Videos

360-Grad-Videos sind im Trend, da sie vor allem von YouTube und Facebook unterstützt werden. Als virtuelle Realität kann man sie aber eigentlich nicht sehen. Du kannst Dich zwar durch die Rundum-Welt bewegen, Deine Interaktionsmöglichkeiten sind aber eingeschränkt, auch an der Umgebung kannst Du nichts verändern. Eine Immersion entsteht nur insofern, als dass Du Deinen Blickwinkel selbst bestimmen kannst.

Der Eindruck ist natürlich nicht so intensiv. Trotzdem ist hier die Zielgruppe am größten und auch der Produktionsaufwand sehr viel geringer. Es ist also der ideale erste Schritt in virtuelle Welten.

Welche Chancen und Vorteile ergeben sich?

Virtual Reality wird beispielsweise in der Traumatherapie eingesetzt. Es hilft Geschädigten die Angstsituation nochmal zu durchleben und sie so zu überwinden. Das zeigt, wie intensiv der Eindruck mit VR-Brille ist.

Mit einer solchen Intensität können Deinen Kunden auch Dein Produkt oder Deine Marke erleben. Der Content erreicht Deine Nutzer auf emotionaler Ebene, er wird zur Erlebniswelt und bleibt nachhaltig im Kopf – Engaging Content auf allerhöchstem Niveau.

Immersive Marketing: Eintauchen in fremde Welten

Lass Deine Nutzer in Deine Markenwelt eintauchen.

Nutze Emotion und Erlebnis zu Deinem Vorteil

Mit virtuellen Inhalten

  • lässt Du Deine Kunden Dein Produkt oder Deine Dienstleistung live erleben und unterstützt so die Kaufentscheidung.
  • hast Du die volle Aufmerksamkeit Deiner Kunden – die Distanz zwischen Medium und Betrachter ist aufgehoben.
  • kannst Du komplexe Produkte oder Sachverhalte einfach interaktiv erklären.
  • intensivierst Du den emotionalen Eindruck Deiner Marke.
  • kannst Du viel mehr und individuell ausgewählte Inhalte zur Verfügung stellen.
  • erhöhst Du die Dauer, mit der Nutzer sich mit Deiner Marke beschäftigen.
  • stichst Du aus der Masse an Inhalten
  • kannst Du auch im After-Sale zeigen, was mit Deinem Produkt möglich ist.

Worauf alles hinausläuft: Du bindest Deine Kunden stärker an Deine Marke und erhöhst ihre Kaufbereitschaft. Außerdem kannst Du die Ergebnisse leichter tracken und so noch viel mehr über Deine Kunden lernen.

Stichwort Immersive Marketing

Mit der Zunahme von VR Content können die Nutzer noch emotionaler in die Markenwelten eintauchen. Das wird „Immersive Marketing“ genannt. Je emotionaler und zielgerichteter die Maßnahmen, desto immersiver der Eindruck.

Diese Branchen entführen Ihre Nutzer aus der Realität

Virtual und Augmented Reality kann fast jedes Unternehmen nutzen – das zeigt die Vielzahl an Beispielen unterschiedlichster Branchen und Einsatzmöglichkeiten.

Tourismus und Kultur

Reisen heißt Erleben – in neue Welten eintauchen. Genau hier liegt das Potential. Denn wer viel Geld für eine Reise ausgibt, will auch wissen, dass es sich lohnt.

Über drei Millionen Viewer begeisterte das 360-Grad-Video „Australia“ von Expedia. Es zeigt die Schönheit des Kontinents aus einer ganz besonderen Perspektive.

Lufthansa vermarktet nicht nur das Reiseziel, sondern auch den Weg: Im 360-Grad-Video kannst Du den Start eines Airbus A 320 miterleben und selbst bestimmen, ob Du lieber aus der Frontscheibe schaust oder das Cockpit im Blick behältst.

Augmented Reality kann Touristen vor Ort begeistern – wie die Timetraveler-App der Berliner Mauer. Realität und Geschichte werden beeindruckend vereint.

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Automobilbranche

Ein Auto ist eine teure Angelegenheit, aber auch ein sehr leidenschaftliches Thema. Es wird nicht nur die Technik, sondern auch das Fahrgefühl verkauft.

Volvo ermöglicht eine virtuelle Testfahrt mit dem XC90 ohne in ein Auto steigen zu müssen. Alles, was Du braucht, ist die Reality-App von Volvo und die Google Cardboard.

BMW Motorcycle ist überzeugt: Wer einmal Motorrad gefahren ist, liebt es für immer. Mit der virtuellen Motorradfahrt EyeRide will BMW Neulingen den Fahrspaß vermitteln, ohne dass diese auf ein Motorrad steigen müssen.

Audi startet das erste virtuelle Autohaus. Viele erstellen sich heute ihren Traumwagen online. Live sehen sie ihn aber erst nach der Produktion. Audi ermöglicht, sich seinen Wagen selbst zu konfigurieren und sofort via VR-Brille bis ins kleinste Detail zu begutachten.

Medizin

Mit Virtual Reality können Erkrankungen und Einschränkungen für Gesunde erlebbar werden. Embodied Labs entwickelte eine Anwendung, in der man sich mit VR-Brille wie ein 74-Jähriger fühlt. Aus einer reinen Beschreibung können das vermutlich die wenigsten nachvollziehen.

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Es kann aber auch verdeutlicht werden, wie ein Medikament oder Eingriff wirkt. Kapanu zeigt mit einem virtuellen Spiegel, wie ein neues Lächeln nach einer Zahnrekonstruktion oder Bleaching aussehen kann.

Immobilien und Einrichtung

Ein Haus in Planung kann in 3D angeschaut werden, der Rest bleibt aber der eigenen Vorstellungskraft überlassen. Mit VR-Brillen kannst Du das Haus schon zu diesem Zeitpunkt live begehen. Diese Reportage zeigt ein Beispiel. Aber auch Distanzen können überwunden werden – Deine potentielle Traumwohnung ist auf Mallorca? Mit der VR-Brille kann das Objekt von überall besichtigt werden.

Das geht natürlich auch beim Einrichten der Wohnung. Richter und Frenzel plant mit Dir Dein Bad. Anschließend kannst Du es „live“ begehen – und Dich vergewissern, dass wirklich alles Deinen Vorstellungen entspricht.

Im Showroom von IKEA (oder mit der Oculus VR-Brille zuhause) können Kunden ihre Möbel in Echtzeit konfigurieren – und ihr Zimmer virtuell einrichten. Dabei können Materialien, Texturen, Wandfarbe und sogar die Lichtstimmung verändert werden.

Wer nur einzelne Möbelstücke zuhause verändern will, der kann mit der App IKEA Place diese erst virtuell im Wohnzimmer platzieren – und checken: Welcher Schrank passt am besten? Stimmt die Größe? Und welche Farbe ist am schönsten?

Kleidung und Schmuck

Online Shopping von Zuhause macht fast jeder – doch wird vieles wieder zurückgeschickt. Eine virtuelle Anprobe kann dem Nutzer und dem Shop Zeit und Aufwand ersparen.

Die Schweizer Uhrenfirma Formex Switch Watches lässt Dich deshalb Deine Lieblingsuhr zuerst virtuell mit ihrer App anprobieren. Augmented Reality bietet auch Lacoste: in der App können Schuhe virtuell anprobiert werden.

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Im Beauty-Mirror von Douglas kannst Du neue Schminktechniken ausprobieren – und zwar ohne Dich später Abschminken zu müssen.

Der nächste Schritt: Im Virtual Mirror kannst Du Kleidungsstücke anprobieren ohne Dich umziehen zu müssen oder schnell herausfinden, welche Farbe Dir am besten steht. Einige Unternehmen testen das bereits am POS. Überleg mal: Wie würde sich das Online Shopping wandeln, wenn jeder so einen Spiegel zuhause hätte?

Lebensmittel

Für viel Content auf der Verpackung ist meist kein Platz. Das Problem löst Heinz Ketchup mit Augmented Reality. Wer die rote Flasche scannt, erhält ein „Kochbuch“ mit tollen Rezepten.

Auch PiCK UP! Von Bahlsen nutzt Augemted Reality als Spielerei am POS. Mit der App PiCK UP! Live kann ein Foto mit einem lebensgroßen virtuellen PiCK-UP!-Riegel gemacht werden.

Eine weitere Spielerei zeigt die Demo-App von eLab Design: Hier kann mit Schokopops auf die Verpackung von Nesquik gezielt werden.

Das ist noch lange nicht alles

Den perfekten Einsatz von Storytelling präsentiert Whiskeyhersteller Jim Beam: Zum Produktlaunch des neuen Bourbon können Kunden die Reise von der Herstellung bis ins Fass virtuell erleben – und das aus Sicht des Bourbons.

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Die Entwicklungsorganisation Helvetas zeigt mit einer VR-Anwendung hautnah, was eine Spende an das soziale Projekt in Afrika bewirkt. Der lange Weg einer Frau zum Wasserholen, den sie sich nun dank des aus Spenden gebauten Brunnens sparen kann.

Live-Events: Sky und Sony haben das Champions League-Finale dieses Jahr erstmalig in Virtual Reality übertragen. Fans konnten „live“ vom Sofa aus dabei sein.

Den Nervenkitzel als Pilot des Air Race überträgt Red Bull beim Event selbst im Air Race Virtual Reality Simulator. Auf YouTube lässt der Extremsport-Vermarkter Fans an der Wingsuit-Experience im 360-Grad-Video teilhaben.

Wie kann ich AR und VR Content umsetzen?

Das waren meist Beispiele von größeren Unternehmen. Denn die VR-Produktion ist derzeit noch relativ teuer und die Zielgruppe tendenziell klein.

Laut einer Studie des Content Marketing Forums vom Sommer 2017 sehen befragte Unternehmen hier die größten Hürden beim Umsetzen von VR Content: Produktionskosten (65%), fehlendes Knowhow im Unternehmen (44%), konzeptionell anspruchsvolle Kreation (37%) und die unzureichend installierte Basis (37%).

Aber die Beispiele zeigen auch, dass AR und VR viel Potential bergen. Willst Du selbst in VR Content einsteigen, müssen Du und Deine Zielgruppe die passenden Voraussetzungen erfüllen.

VR Brillen für Vr-Content nutzen

Ist Deine Zielgruppe bereit für VR Content?

Welche Voraussetzungen muss meine Zielgruppe erfüllen?

Deine Zielgruppe muss einerseits die technische Ausstattung besitzen, um die Anwendungen nutzen zu können. Andererseits muss sie die Affinität mitbringen, die Anwendungen auch nutzen zu wollen. Was bringt Dir die beste VR-Welt, wenn Deine Nutzer kein Interesse daran haben?

  • Die Zielgruppe von 360-Grad-Videos ist mit YouTube und Facebook am größten. Sind Deine Kunden dort aktiv?
  • Für Augmented Reality brauchen Deine Nutzer ein Smartphone oder Tablet mit Kamera und die Bereitschaft, Deine entsprechende App zu downloaden.
  • Virtual-Reality-Anwendungen haben noch die kleinste Zielgruppe. Die Nutzer brauchen eine VR-Brille mit entsprechendem Equipment oder passendem Smartphone. Laut einer diesjährigen Studie von YouGov besitzt gut jeder zehnte Deutsche eine VR-Brille. Die Besitzer sind eher jung, gebildet, Onlinegame-affin und verdienen mehr als der Durchschnitt.

Exkurs zu VR-Billen
Die Auswahl an VR-Brillen wird immer größer. Deine Nutzer brauchen entweder eine „echte“ VR-Brille mit entsprechendem Equipment wie Computer oder Spielkonsole, Kamera und Controllern. Hier wird das Bild auf zwei Displays in der Brille übertragen, die Kamera trackt Deine Bewegungen.

Es gibt aber auch deutlich günstigere VR-Brillen, in die Du Dein Smartphone einlegst und mit der entsprechenden App in die Virtual Reality abtauchst. Am günstigsten ist die Google Cardboard – eine VR-Brille zum Zusammenbauen aus Pappe ab 10 Euro. Hier erfährst Du mehr über VR-Brillen.

Welche technischen Möglichkeiten braucht es?

Es gibt verschiedene Arten 360-Grad-Videos aufzunehmen. Oft werden mehrere Kameras in einem Gehäuse zusammengesetzt, es gibt inzwischen aber auch spezielle 360-Grad-Kameras. Die Videos werden anschließend in einem speziellen Programm zusammengefügt.

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AR-Anwendungen werden meist via App zugänglich. Die App filmt die Umgebung und ordnet diese anhand von Trackingverfahren wie zum Beispiel GPS oder eindeutigen visuellen Merkmalen ein. Anhand dieser Daten werden die entsprechenden Informationen eingeblendet. Für die Umsetzung braucht es die richtigen Programmierkenntnisse: Viele Agenturen und Entwickler haben sich schon spezialisiert.

Augmented-Reality-Content

Zeige Deiner Zielgruppe ihr Leben mit Deinem Produkt – noch bevor sie es gekauft haben.

Für eine VR-Anwendung braucht es eine VR-Brille: Unsere Augen sehen leicht unterschiedliche Blickwinkel mit etwa 15 Zentimeter Unterschied. Unser Gehirn berechnet aus der Distanz die räumliche Beschaffenheit und ermöglicht so dreidimensionales Sehen. Genauso bei der VR-Brille: Zwei leicht versetzte visuelle Bilder für jedes Auge täuschen uns „echtes Sehen“ vor und schaffen so den dreidimensionalen Eindruck. Viele Agenturen und Programmierer haben sich bereits auf VR-Anwendungen spezialisiert.

Welche Voraussetzungen muss mein Unternehmen erfüllen?

Ganz klar: Du solltest nicht auf VR und AR setzen, nur weil es alle tun. Deine Inhalte müssen einen Mehrwert für Deine Zielgruppe haben. Laut der Studie des Content Marketing Forums sind 93% der Unternehmen überzeugt: „Damit VR erfolgreich ist, braucht es neben der passenden Technik ein überzeugendes inhaltliches Konzept.“

Überlege Dir also, wo AR und VR Content für Deine Zielgruppe eine wirkliche Bereicherung ist. Hast Du ein erklärungsbedürftiges Produkt (oder Dienstleistung)? Bietet Dein Produkt tolle Erlebnisse? Bewirkt Dein Produkt eine erstaunliche Veränderung? Willst Du Deiner Zielgruppe weitere Informationen bieten? usw.

Was die Zukunft bringt

Noch diesen Oktober will Microsoft die ersten Windows Mixed-Reality-Geräte auf den Markt bringen und mit bezahlbaren Lösungen revolutionieren. Ob das funktioniert, sehen wir bald selbst. Aber eines wird deutlich: In Sachen VR und AR wird sich noch viel tun und die beiden Technologien werden vielleicht schon bald ganz im Alltag ankommen.

Ob Deine Zielgruppe schon für VR-Content bereit ist, weißt Du selbst am besten. Weitaus günstiger, aber trotzdem emotional kannst Du Deine Nutzer auch zunächst mit diesen 6 Tools mit interaktiven Inhalten begeistern. Wir unterstützen Dich natürlich gerne dabei – melde Dich bei uns!

Bildquellen: © iStock/hakule und © iStock/-aniaostudio-; © iStock/vernonwiley; © iStock/MATJAZ SLANIC;

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Über Jessica Köferl
Jessica arbeitete bis Ende 2017 in der Content-Marketing-Abteilung. Sie war nicht nur für Konzepte, Texte und Kampagnen zuständig, sondern unterstützte auch mit ihren Gestaltungsskills, wo sie nur konnte. Hier findest Du alle Beiträge von .
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