Top oder Flop? So setzt Du Emotionen gewinnbringend ein!
Täglich wird eine Flut an Content im Netz dargeboten und konsumiert. Ratgeber-Artikel, How-To-Artikel, Produktbeschreibungen und –bilder, Image-Videos, Tutorials, u.v.m. Doch was veranlasst uns dazu, bestimmte Inhalte zu konsumieren und zu teilen, in bestimmten Shops zu kaufen, während wir andere ignorieren?
Kommen wir gleich zur Sache. Die Antwort lautet ganz klar: Emotionen! Wie der US-amerkianische Content Marketer Martin Jones in seinem Blogbeitrag schreibt:
“Emotional engagement is the key to content marketing success. (…) With content marketing, the message is the virus, the carriers are your audience and a strong emotional connection to the message is the catalyst.”
Emotionen erzeugen Buzz!
Dass der Zusammenhang zwischen viralem Content und Emotionen kein Zufall ist, beweist auch die Forschungsarbeit “Social Transmission, Emotion, and the Virality of Online Content” von Jonah Berger and Katherine L. Milkman der Wharton Business School. Ihr Ergebnis lautet, dass zwischen Gefühlen – zunächst unabhängig davon, ob negativ oder positiv – und Viralität ein starker Zusammenhang besteht. Dennoch gibt es die Tendenz, dass negative Inhalte weniger viral sind als positive:
- Inhalte, die Trauer auslösen, haben eine geringere Wahrscheinlichkeit auf Viralität
- Macht uns hingegen ein Inhalt wütend, steigt die Wahrscheinlichkeit. Je mehr wir uns darüber ärgern, desto höher die Chancen auf virale Verbreitung
- Inhalte, die beeindrucken, überraschen, humorvoll sind und den Konsumenten zum Staunen bringen,haben höhere Chancen geteilt zu werden (Siehe: Lustiger Tiercontent)
Man kennt das ja selber. Findet man einen Beitrag, der einen zum Staunen und Lachen bringt, dann ist unser Bedürfnis stärker ihn auch mit anderen zu teilen. Dieser Katzencontent beispielsweise, er bringt uns zum Lachen, er amüsiert uns und deshalb teilen wir ihn besonders gern.
Natürlich geht es hierbei um Wahrscheinlichkeiten. Besteht ein Inhalt eher aus negativen Emotionen, ist aber einzigartig und trifft den Nerv der Zeit, können durchaus auch negative Emotionen Viralität auslösen. So geht beispielsweise das Lied “ Je suis Charlie“ nach dem schrecklichen Ereignis viral.
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Die Basis-Emotionen
Vertreter eines evolutionspsychologischen Ansatzes, darunter Ekman, sprechen von sieben Basisemotionen, die kulturunabhängig sind: Freude, Wut, Ekel, Furcht, Verachtung, Traurigkeit und Überraschung.
Ein rein psychologischer bzw. individualpsychologischer Ansatz beschreibt als Basisemotionen:
Freude, Interesse–Neugier, Überraschung, Ekel, Ärger, Traurigkeit, Furcht, Scham und Schuld.
Werde durch emotionalen Content zu einem Unternehmen, das Emotionen auslöst
Jetzt wisst ihr, dass Gefühle in der Welt des erfolgreichen Content Marketings den Unterschied machen. Diese Tatsache versuchen immer mehr Unternehmen für sich zu nutzen: Sie setzen auf emotionalen Content, um ihren Bekanntheitsgrad zu steigern, ihre Marke emotional aufzuladen und dadurch zu stärken. Das solltet ihr auch tun!Große Marken wie Red Bull, Nike, Cocal Cola und Milka beherrschen die Emotionalisiserung besonders gut. Wer kennt sie nicht, die Lila Kuh, den Coca Cola Weihnachts-Truck und den Red Bull Slogan?Das A und O von emotionalem Content: Sprecht die Bedürfnisse eurer Konsumenten an! Denn wenn sich der User abgeholt fühlt, ihr mit eurem Content sein Bedürfnis erfüllt, wird er dieses positive Erlebnis immer mit eurer Marke assoziieren und abspeichern – die Marke ist emotional aufgeladen. Je positiver die durch die Marke ausgelösten Emotionen, desto höher ist die Kaufwahrscheinlichkeit.
Emotionaler Content: Reine Magie oder Griff ins Klo?
https://www.youtube.com/watch?v=Hjy6ie16z3s
Ein gutes Beispiel ist der Spot vom Baumarktriesen Hornbach. Bekannt für seine teils ungewöhnlichen Werbespots, überrascht auch dieser Spot am Ende. Allerdings gelingt es nicht immer, die geplante Emotion beim Betrachter auszulösen! Bestes Negativ-Beispiel ist das Sanifair-Video.
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Ziel der Kampagne sollte es sein, die Marke emotional aufzuladen. Der Schuss ging nach hinten los! Statt einem sauberen Image blüht ein Shitstorm. Kein Wunder also, dass Sanifair lieber darauf verzichtet, offiziell mit dem Video zu werben- das Video ist auch von der Agenturseite verschwunden. Die Parodien ließen nicht lange auf sich warten.
Emotionales Shopping: Content Marketing als Verkaufsgespräch
Was verleitet euch dazu, bei einem Shop zu kaufen? Versucht euch diese Frage mal zu beantworten. Ihr werdet feststellen, das Produkt an sich ist meist eher zweitrangig. Wir kaufen nicht, weil es das Produkt im Shop XY gibt, sondern, weil uns Shop XY besser gefällt.
Und so geht es den Meisten. Die wenigsten User entscheiden sich bewusst für einen Kauf von einem bestimmten Produkt in einem bestimmten Shop. Stattdessen sind viel häufiger emotionale, unterbewusste Prozesse ausschlaggebend für Kaufentscheidungen.
Der Konsument im Internet muss inspiriert werden durch Bilder, Texte und Videos.Umso stärker müsst ihr euch hier ins Zeug legen, um zu Emotionen zu wecken:
- Wählt große aussagekräftige Bilder
- Achtet auf ein ausgewogenes Text-Bild-Verhältnis
- Sprecht eure Zielgruppe an!
- Bietet euren Usern Inspirationen! DIY-Anleitungen, Geschenkidee, Deko-Ideen u.v.m.
- Macht den Besuch auf eurer Seite zum Erlebnis, indem ihr relevante Tipps und Insiderwissen präsentiert.
- Gebt eurem Onlineshop ein Gesicht, seid persönlich. Stellt euer Team, eure Experten vor!
- Macht die User zu einem Teil eurer Marke. Stellt über soziale Medien Kontakt zu ihnen her: Facebook, Instagram, Pinterest, Twitter usw. und bindet sie mit ein.
Mit ASOS Marketplace trifft die Marke ihre junge, modeverrückte Zielgruppe mit der hippen Independent Fashionlabel Sammlung mitten ins Herz!
Auch im Volkswagen Magazin geht es um weit mehr als das Auto. Es geht um Lifestyle!
Fazit: Sei es, um mit eurem Content eine hohe Reichweite zu erzielen oder einfach nur eure User glücklich zu machen: Vergesst dabei niemals die Bedürfnisse eurer Zielgruppe! Holt sie immer emotional ab. Macht eure Website, euren Onlineshop zu einem Ort, auf dem eure User ihre Zeit verbringen möchten. Seid einzig und unverzichtbar in allen Belangen eurer Branche. Dann wird sich das mit der Zeit auch auf das Kaufverhalten auswirken.
„Der Konsument im Internet muss inspiriert werden durch Bilder, Texte und Videos. Umso stärker müsst ihr euch hier ins Zeug legen, um zu Emotionen zu wecken:“ Hier fehlt noch was!
· Schreibt eure Texte mit dem Herzen und nicht in „SEO-DEUTSCH“.
Hi,
vielen Dank für den sehr gut recherchierten Beitrag! Wir haben uns auch viel mit emotionalem Content auseinandergesetzt und uns beispielsweise köstlich über die Sanifair Werbung amüsiert. Der Hornbach Spot war mir noch unbekannt aber er ist ein starkes Beispiel für die Wirkung von Emotionen. Wäre ich Vater, würde ich mir wohl jetzt überlegen, wie ich mein Haus für meine Tochter anpassen könnte. 🙂
Hi Burkhard,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ka-Ching! – Und schon hat Hornbach vermutlich wieder einen Fan und somit potenziellen Kunden mehr… 😉
Ja, es lässt einen doch immer wieder staunen, was Emotionen alles bewegen können. Aber es gibt eben auch Negativbeispiele, die zeigen, dass man es damit nicht übertreiben soll, bzw. nicht versuchen darf, den User für dumm zu verkaufen.