Black Hat SEO: Tote Pferde reiten wieder ganz gut?
Martin Mißfeldt hat vor ein paar Tagen einen sehr interessanten Artikel geschrieben: In „Rennaissance der Black-Hat Suchmaschinenoptimierung“ zeigt er ein Beispiel eines Linkbuilders, der mit vielen Projekten durch Black-Hat SEO bzw. ein Private Blog Network schnell gute Rankings erreichte.
Xovilichter Contest Gewinner Simon
Die Vorgehensweise, mit der zum Beispiel der Gewinner des diesjährigen Xovilichter Contests und der Nischenseiten Challenge Simon gewann, ist denkbar einfach. Mithilfe von Expired Domains, auf denen jeweils nur ein Artikel zu finden ist, wird eine Webseite per Money Keyword verlinkt. Das macht man dann mit einer hohen zweistelligen Anzahl an Domains – und rankt prächtig! Simon hat sich auf Dr. Web dazu geäußert, wie er es geschafft hat.
Unter anderem dieser Absatz ist interessant:
„Verwendest Du Deine PBN [Private Blog Network]-Strategie auch für Kunden, die Dich als SEO beauftragen?“
„Ja, diese Methode eignet sich für alle möglichen SEO-Aufträge. Also ich mache im SEO eigentlich nichts Anderes als PBNs aufsetzen. Immer mit einem Text, der schön variiert. Das ist eigentlich das Wichtigste. Solange man es so macht, dass Google das PBN nicht als solches identifiziert, gibt es kein Problem. Ich betreibe diese Strategie jetzt seit ca. einem Jahr und sie funktioniert heute genauso gut wie vor einem Jahr.“
Simon, bitte fasse das nicht falsch auf, aber ein Jahr? Viele fragwürdige Methoden funktionieren ein Jahr, manchmal auch zwei. Eines haben sie aber alle gemeinsam: Früher oder später geht es mit den Rankings massiv in den Keller. Ich mache SEO schon viele Jahre und habe immer wieder Projekte gesehen, die mit fragwürdigen Methoden weit oben bei Google rankten. Manchmal riefen mich dann auch Kunden an und meinten, sie wollten das auch so wie ihre spammige Konkurrenz. Meine Standardantwort ist dann immer: Abwarten, die erwischt es. Und früher oder später ist das bisher immer passiert. Ich weiß ja nicht, was man als „langfristig“ bezeichnet, aber als Shopbetreiber möchte ich meinen Shop ja nicht nur ein Jahr, sondern möglichst viele Jahre betreiben.
Beim Xovilichter- und auch beim Raketen-SEO Contest ranken solche Methoden trotzdem sehr gut, weil diese Vorgehensweisen kurzfristig sehr gut funktionieren. Wenn man es richtig macht, funktionieren sie auch besser als alle „regulären“ Linkbuilding-Methoden.
Meine persönliche Meinung zum „Black Hat Revival“
Es gibt kein Revival von Black Hat. Black Hat gab es und wird es auch immer geben. Ich sehe nicht, dass Spammer weniger geworden sind. Bloß, weil jetzt bei einem SEO Contest jemand gewonnen hat, denken viele Newbies, dass man damit auch dauerhaft Erfolg haben kann.
Die Methode von Simon ist nicht neu, sondern ziemlich alt. Was mich wundert ist, dass sie plötzlich (wieder!) zu funktionieren scheint. Wieso funktioniert es? Vielleicht haben die Methode mittlerweile nur noch so wenige Webmaster praktiziert, dass Google hier die Filter aufgehoben hat. Oder man hat, aufgrund des offensichtlichen Generationenwechsels im Search Quality Team, für solche „oldschool“ Praktiken einfach nicht mehr die richtigen Leute dort sitzen.
Ziemlich sicher glaube ich, dass man solche Dinge auch zukünftig mit dem Penguin Update einfangen will. Da das letzte Update aber ein Jahr her ist, tummeln sich in „freier Wildbahn“ momentan genau die Domains, die zwischen den Penguin Updates nach oben geschossen sind. John Müller hat ja bereits bestätigt, dass es noch 2014 ein Penguin Update geben wird. Außerdem wird die Frequenz von Penguin Updates in Zukunft laut Aussagen von Google zunehmen und wahrscheinlich schon bald wie bei Panda ein „Everflux“ sein.
Die Methode ist nicht neu
Ich bin schockiert, dass der Spam mit Expired Domains funktioniert. Nicht, weil sie so schlau, sondern weil sie derart simpel ist. Vor drei oder vier Jahren hat so etwas nicht mehr funktioniert, weil man damals Algorithmen hatte, die so etwas erkannt haben. Wurden diese Algorithmen abgeschalten? Bei vielen Projekten, die ich gesehen habe, verwenden die Webmaster nicht einmal unterschiedliche IP-Adressen, geschweige denn unterschiedliche Class-C Netzwerke.
Eine so einfache Strategie wird vermutlich auch genauso einfach von Google erkannt und gekillt. Richtige Black Hats arbeiten in völlig anderen Dimensionen und mit eigenen Tools. Auch ich habe noch bis vor ein paar Jahren regelmäßig Black Hat Tests gemacht, um zu sehen, was so geht. Eine fünfstellige Domainpopularität an einem Tag aufzubauen war etwa einer dieser Tests. Oder private Blognetzwerke mit zehntausenden von Blogs. Linkfarmevolution war etwa ein Tool für „Noobs“ wie mich, die keine eigenen Tools programmierten. Das Tool gibt es heute gar nicht mehr, weil es schon eingestellt wurde. Vielleicht sollte man das reaktivieren?
Trotzdem: Die Domains ranken
Die Seiten ranken, keine Frage. Zudem ist die Methode (mit eigenen Expireds) auch juristisch voll in Ordnung und man schadet keinem anderen Webmaster, außer denen, die man überholt. Er hat mittlerweile zwei Contests damit gewonnnen. Allerdings ist die Methode wie schon erwähnt, erstens nicht neu, sondern wirklich alt. Und zweitens ist sie eben einfach nicht nachhaltig. Man kann seine eigene Domain damit dermaßen kaputt machen, dass sie sich nie wieder davon erholt. Auch wenn bei Google hinterher einem „Antrag auf Wiederaufnahme“ stattgegeben wird – mehrmals sollte man so etwas nicht machen. Und ich persönlich bin lieber so lange wie möglich auf Platz 1, als so schnell wie möglich!
So sieht übrigens eine solche Expired Domain aus
Hier einmal ein Beispiel einer solchen Domain:
Textspinning
Wer viele billige Backlinks aufbauen will, der braucht auch günstige Texte. Am besten geht das, wenn man die Texte „spinnt“, d.h. einen Text schreibt, der dann mit Synonymen versehen wird, die dann immer automatisch verwendet werden. Diese Texte schauen in Rohform so aus:
Mit einem Programm kann man daraus zehntausende einzigartige Texte generieren, etwa diesen:
Zugegeben, der Text ist nicht gerade super, aber er ist lesbar. Er könnte auch von einem (ganz schlechten) Texter stammen.
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Man nehme:
- Expired Domains, d.h. alte Domains, die von ihren Besitzern wieder freigegeben wurden und noch über Backlinks verfügen, registrieren.
- Man stattet diese Expired Domains mit einem gespinntem Text aus, der zur verlinkenden Seite passt
- Im Text verlinkt man sein Projekt, mit dem man oben sein möchte. Das geht auch gut ausschliesslich mit Money-Keywords – 90 % der Linktexte sind dann etwa „Kreditvergleich“.
- Das macht man nun 30 Mal oder auch 100 Mal, möglichst nicht sofort, sondern alle X Tage automatisiert einen Text
Im Gegensatz zum Gesagten braucht man nicht auf ein privates Whois zurückgreifen. Google liest keine Whois Daten aus, besonders nicht von .de Domains, weil die Denic das nicht zulässt. Auch sind keine unterschiedlichen Class C Netze, nicht einmal unterschiedliche IP-Adressen nötig. Die alten Hasen unter Euch werden sagen, dass das nicht geht und zu einfach ist. Nach dem was ich aber gesehen habe, scheint diese Methode wirklich wieder zu funktionieren – So einfach ist es! 🙂
Sollen jetzt alle SEOs so arbeiten?
Kein ernstzunehmendes Projekt sollte solche Backlinks bekommen. Wer abnehmen und viele Muskeln aufbauen will, der sollte sich gesund ernähren und Sport treiben. Den gleichen Effekt erzielt man auch mit Speed und Anabolika, oft geht es damit sogar schneller. Dass das allerdings ungesund und dauerhaft sehr schädlich ist, dürfte jeder wissen. Genauso verhält es sich mit einem Private Blog Network. Kurze Zeit kann es gut sein, man kann damit kurzfristig sogar besser ranken als mit echten Projekten.
Aber man muss sich unbedingt bewusst sein, dass das Ganze nicht dauerhaft funktioniert. Früher oder später fliegen einem die Seiten um die Ohren – und zwar immer! Besonders bei einer solch einfachen Strategie. Für eine ernsthafte Seite, von der man leben will, sollte man auf jeden Fall nachhaltige Methoden verwenden.
Fazit
Von Expired Domains auf seine eigene Webseite zu verlinken, das gab es schon lange. Jetzt scheint diese Vorgehensweise wieder zu funktionieren. Wer damit arbeitet, sollte aber genau wissen: Für kurzfristige Affiliate Projekte geht das ohne Probleme. Aufbauen, verlinken, kassieren und wenn die Seite in den SERPs dann irgendwann abraucht: Akzeptieren und weitermachen.
Für langfristige Projekte, die man auch in zwei, drei oder fünf Jahren noch haben will, bleibt nur der harte und steinige Weg der Whitehat-Optimierung. Übrigens: Felix Beilharz hat weitere Beispiele gefunden, die momentan dort draussen (erfolgreich) praktiziert werden.
Wie gesagt: Ich habe nichts gegen die Methode mit Private Blog Networks. Ich habe allerdings etwas dagegen, wenn behauptet wird, dass so etwas für jedes Projekt genommen werden kann und das „neue SEO“ ist.
Eure Meinung?
sehr interessanter Ansatz, wobei wie du schon schön beschreibst ist die Nachhaltigkeit wahrscheinlich eher gering. Mal gespannt wann die META Keywords wieder aufleben 🙂
1 Jahr ist schon ein bisschen optimistisch gedacht.. Allerdings haben diese ganzen Keyword-Challenges und selbsternannten SEO-Contests eines sehr gut gezeigt: Black Hat funktioniert auf kurze Sicht noch und Google ist nicht so schlau, wie sie immer tun.
Ich finde, jedem das seine, aber wer PBNs in Verbindung mit Expired Domains nutzt kann im Prinzip nichts anderes erwarten, als dass irgendwann ne Abstrafung hereinflattert.
LG
Danke Julian, endlich ein profunder Artikel zum Thema.
Sofern es sich um kleine Test-Projekte handelt oder eben um Themen die kurzweilig sind (z.B. „wm 2014“) bin ich durchaus der Meinung, das solche Methoden legitim sind. Letzendlich geht es doch immer darum, Google davon zu überzeugen ,das eine Website relevant ist zu einem Thema. Sofern man mit Hilfe dieser Methoden kurzweilig Erfolge feiern kann, ist das doch gut. Neue Domain her und dann gehts weiter 😛
Das Bild mit dem Bodybuilder finde ich sehr passend. Es illustriert anschaulich, den Unterschied zwischen kurzfristigen Erfolgen und nachhaltiger Optimierung. Zudem Bodybuilder ja auch beizeiten den ein oder anderen Contest mit solchen Methoden gewinnen (sofern die Doping Tests lückenhaft sind 🙂 )
Eine kleine Anmerkung noch: John Müller hat das Penguin Update nicht eindeutig für 2014 bestätigt. Er spricht von einem Update „in the reasonable future“. 2014 ist eine Prognose von Searchengine Land.
Hey hey, das mit dem einen Jahr… da hab ich auch ein wenig mit der Stirn gerunzelt 😉
Das man mit einer ähnlichen Strategie auch recht erfolgreich sein kann zeigt *Zensiert von Seokratie, bitte kein Fingerzeig* sehr gut. die haben tausende solcher Domains über die Jahre aufgebaut und strategisch erweitert. Finde ich beeindruckend
Den Vergleich mit dem Muskelmasse aufbauen finde ich ebenfalls sehr anschaulich 🙂 Es hilft, und das schnell. Kann zwar ungesund sein und u.a. zu Impotenz führen. Aber dann kann man ja immer noch Viagra spammen 🙂
Servus Julian!
Sehr gut geschrieben! Was mir stört ist das Expireddomains grundsätzlich als Black Hat Kategorisiert werden. Es gibt an mass Bespiele von Expireddomains die Ordentlich und ohne Black hat Gedanken erfolgreich reanimiert wurden.
Zweite Sache ist das der Name an sich bei Expireddomains mit ordentlich Backlinks auch zu beachten ist. Viele sind sehr gut zu Branden und einfacher und Sinnvoll zu Ranken wie nackte Domainnamen ohne „Backlink“ Vergangenheit.
Vollkommen einverstanden bin ich mit Deine Aussage das es nicht neu ist….aber 😉 „Back to the Future“ finde ich in diesem Fall sehr spannend weil es bedeuten würde das der Algo so geändert worden ist das „alte“ Filters nicht mehr, oder Teilweise, greifen. Das sollte aber ein Jeder Interessieren oder? Meine Meinung? Es gibt neue Sandboxing regeln…….
Das die Methode die Du ansprichst über 1,5 Jahre hinweg sehr wohl gut funktionieren kann durch die Einhaltung von „Spielregeln“.
z.B.:
*) 1 Ausgehende Link pro IP –
*) Neue Filter beobachten wie z.B. 12-14 Tage warten bis ein neuer URL (Post) der Domain überhaupt rankt –
*) Jeder Domain mit eine eigene DNS Eintrag
*) Mix Verteilung der Linkgeber und vorher definierte Trust, Pr und weiter Metrixen
*) 1-3 Texte Pro Seite
*) Neue Sandboxing Filter und das Vorteil vom Alter ausnützen……..usw……
ist derzeit Fakt. Wie lange? Das kann Dir keiner 100% sagen wie halt beim derzeitigen Linkbuilding. Und Ja einverstanden das wenn Ich derzeit so ein Affiliate Projekt aufziehe sollte ich ein Plan B haben 😉
Danke für Dein Blogpost und Liebe grüsse aus Wien
Leo
Profunder Artikel …Frank, ich bitte dich.
Newsletter ist abbestellt. geht mir schon seit einer Weile auf den Zeiger.
@Oliver, schlechter Tag?
Wann ist Black Hat Black Hat? Und ist es nicht vllt. irgendwie Grey Hat?
Ich weiss nicht was ich davon halten soll. Der Beitrag ist gut geschrieben und muss euch als seriöse Agentur auch widerspiegeln.
Selbstverständlich sollte man einen Shop nicht mit einem PBN aufziehen, man kann nicht ständig verolgter sein, ohne strafen zu bekommen. Das ist im Leben so und bei google auch.
Ich finde aber einen anderen Ansatz gelungener: Was ist wenn man sich ein PBN aufbaut, das fernab von gespinnten Texten und one pages ist? Was ist, wenn dieses PBN in erst in tier 3 oder tier 4 und/oder auf socialebene „spammy“ wird?
Ich habe keine Lust auf Googlegrundsätze, aber das ein Webmaster viele Seiten hat und von diesen Nischengetreu verlinkt, sollte doch in Ordnung sein oder?
Ich werde das über einen Zeitraum von 5 monaten Testen und weiss, das ich damit langfristigen Erfolg erzielen kann…
… und expired Domains sind auch aus dem einfachen Grund gut, das google diese immernoch gerne hat… oder nicht?
@Rob: Ich verstehe das nicht. Google hat seit Anfang des Jahres hunderttausende von Netzwerk-Seiten deindexiert und jetzt soll das auf einmal eine gute Strategie sein?
Nein, mein Tag ist ganz okay. Die Sonne scheint. Ich kann auch offen sagen, dass ich dich seit Jahren gerne gelesen habe. Ich habe es übrigens stets auch gänzlich ohne Newsletter hier her geschafft.
Seit dem Newsletter ist die Quantität gestiegen und die Qualität gesunken. Ich fand auch gut, dass Du dir bisher viel Zeit gelassen hast. Aus der Distanz lässt es sich viel besser bewerten. Aber darum geht es hier leider nicht mehr. Ich stelle nur noch schemenhaft eine differenzierte Haltung fest. Das ist auch schwierig, wenn man auf jedes Thema springt, das sich bietet. Genau das vermisse ich bei dir seit einer Weile. Der Blog ist ne Mischung aus Bild und Spam geworden (okay, ein wenig überspitzt, aber das erlaube ich mir als jahrelanger Stammleser einfach mal).
Übrigens … genau SO geht eben Der Kanal E-Mail AUCH nicht. Ich finde die Art und Weise, wie Du diesen „neuen“ Kanal aufgebaut hast auch sehr plump. Aber ich wollte dich das lernen lassen und dir dabei auch gerne zuschauen. Ich gönne es dir auch. Dennoch stand dein Newsletter schon häufig auf der Abschussliste. Will sagen: wir müssen uns ALLE an die eigene Nase fassen und entsprechend den Zeigefinger öfter mal in der Hosentasche lassen. Wieso plustert sich jemand, der selbst „nur so mittel“ einen Kanal aufbaut gegenüber einem Neuling derart auf!? Das find ich einfach uncool.
Die E-Mail-Marketing-Profis prophezeien aufgrund deines Eintritts in diesen Kanal auch nicht den Untergang es Abendlandes. Ein wirklicher Segen bist Du für diesen bereits sehr belasteten Kanal auch nicht.
Abgesehen davon, dass wir alle unsere „Lernphase“ hatten, haben auch viele vieles schlicht falsch gemacht. Viele haben auch daraus gelernt. Es ist wirklich ganz leicht andere zu zertreten. Den Moralapostel zu spielen. KEINR interessiert sich hier für die SEO-Scene, jeder interessiert sich für seinen eigenen Geldbeutel. Punkt.
Der öffentliche Zerriss einer einzelnen Person finde ich unter aller Sau. Das war der Anstoß für meinen Kommentar. Das gilt dann auch für die Herde derer, die anderen nach dem Mund reden.
Vllt. siehst Du den Spiegel, und nicht die Kritik, übersiehst die Überspitzung, denn dann habe ich meine Zeit vllt. nicht vollkommen verschwendet.
Hallo Oliver,
Zum Newsletter: Ich bin SEO und betreibe den Newsletter seit jetzt knapp einem Jahr. Er ist für Leute gedacht, die nicht den ganzen Tag in Facebook und Twitter umherklicken und sonst die Beiträge verpassen würden. Aber ich bin kein E-Mail Marketing Profi, nicht einmal im Ansatz und habe deswegen auch noch nie über E-Mail Marketing geschrieben.
Die Kritik vom Newsletter sehe ich schon und darin bin ich auch nicht wirklich gut. Nur, „News“ zu bringen, dafür gibt es zum Beispiel SEO United. Deswegen berichtet der Newsletter über neue Blogposts und – ab und zu – über andere Dinge, die wichtig sind. Bei Öffnungsraten von 2x % im Schnitt kann er gar nicht so schlecht sein, oder?
Ich habe Simon nicht als Person kritisiert. Was ich kritisiere, ist, dass er öffentlich seine Methode für alle möglichen Arten von Projekten anpreist. Das ist einfach gefährlich für viele, die es (noch) nicht besser wissen und ihr solides Business auf so etwas aufbauen. Deswegen musste ich etwas dazu schreiben.
„KEINR interessiert sich hier für die SEO-Scene, jeder interessiert sich für seinen eigenen Geldbeutel. Punkt.“ ICH interessiere mich für die SEO Szene. Punkt!
Simon hat das ganz geschickt gemacht. Natürlich hat er durch seine erfolgreichen Projekte jetzt eine hohe Aufmerksamkeit und kann diese nun mit dem Anbieten von SEO-Dienstleitungen ausnutzen. Ob er das machen sollte? Tipps gegen Geld geben: ja. Links auf langfristig ausgelegte Kundenseiten setzen: nein.
Blackhat-Methoden funktionieren für eigene Projekte, die bei Bedarf auch mit einem 301er auf eine neue Domain gehievt werden können, immer noch ganz gut. Bei Kundenprojekten bekommt man früher oder später Probleme, und darum sollte man es bei eigenen Projekten belassen. Wenn man es richtig macht, braucht man auch keine direkten Kunden. 😉
Hallo Julian,
Guter Artikel, aber ich habe auch eine kleine Kritik.
Das was du hier in einem Kommentar schreibst, hätte ich weit oben im Artikel erwartet („Das ist einfach gefährlich für viele, die es (noch) nicht besser wissen und ihr solides Business auf so etwas aufbauen.“). Denn, so ganz korrekt repräsentierst du das nicht, was Simon genau macht. Oder besser gesagt, was er schreibt.
Ich habe viele seiner Artikel gelesen und würde sagen, dass er sehr gut aufzeigt, dass es verschiedene Wege gibt, wie man ein PBN betreiben kann. Von Spam-Schleudern bis zu Blogs mit sinnvollen Inhalten. Auch geht er darauf ein, dass man unbedingt jede Domain bei einem anderen Hosting Anbieter unterbringen muss. Das hört sich in deinem Artikel schon recht viel negativer an.
Dann noch eine Sache. Du nennst im Artikel Namen, scheinst aber in Kommentaren Namen zu zensieren (oder war das ein cleverer Kommentar, der nur den Eindruck machen sollte?).
Mit dem Newsletter habe ich übrigens absolut keine Probleme 😉 Ich bin genau deine Zielgruppe -> nicht ständig bei Facebook und so 😉
Cheers!
Ich könnte mir auch ganz gut vorstellen, das solche Praktiken bei Google immer dann durch den Algorithmus ohne Strafe geht, wenn dahinter entweder irrelevante Projekte liegen oder welche, bei den Google nicht genau wissen kann, ob das jemand ist, dem kaum andere Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Könnte ja auch ein kleiner Mann mit noch kleinerem Budget und ganz wenig Know-how sein.
Obendrein ist dieses Beispiel mit den contests passend zum Thema SEO und vllt erlaubt das Google hier genau deswegen und um außerdem die echten Kriterien weiter zu verschleiern. Oder um einfach zu erfahren wer es macht und wer alles mitzieht.
Wie auch immer, Google werden solche Wettbewerbe wohl kaum entgehen und wird bestrebt sein, solche Ergebnisse für Otto-Normal Leute, aus den serps zu entfernen.
Mal wieder viel Platz für Spekulationen 😉
Hi Dani,
Meiner Meinung nach sollte man ein PBN nicht mit langfristigen Projekten und sinnvollen Inhalten befüllen. Wenn Simon da etwas anderes meint, ist das ja ok – deswegen habe ich ja auch meine Meinung gebloggt. Er schreibt auch, dass man das Netzwerk verstecken sollte und dieser Meinung bin ich nicht. Momentan funktioniert es auch ohne Verstecken. Und wenn Google dann mal einen Kahlschlag macht, dann helfen auch unterschiedliche Hosting-Anbieter überhaupt nichts.
Das was ich zensiert habe, war eine URL von einem Projekt. Simon stellt seine Methode ja öffentlich vor (und verkauft sie). Er weiß also, dass er genannt wird (übrigens nicht mit Nachnamen oder Link). Das Projekt, das im Kommentar gezeigt wurde, war eine Firma, die das wahrscheinlich gar nicht lustig findet. Um den Kommentator und evtl. auch den Blog zu schützen, habe ich es mal zensiert.
@Julian: Wie finde ich denn sogen. Expired Domains, also Domains, die es schon gab… Danke für den Beitrag. Teile deine Meinung zu nachhaltigem SEO absolut.
Ist das jetzt Black Hat oder nicht?! Black Hat ist was Google festlegt oder in Zukunft vllt. festlegen wird. Dies ist klar Back Hat. Das man damit (derzeit/vorübergehend/dauerhaft) durchkommt ändert das nicht.
Warum vermeiden wir überhaupt Black Hat? Weil es riskant ist. Dies hier ist riskant, Worte und Klassifizierungen hin oder her.
abgeschalten => abgeschaltet
Textspinning zu aufwendig, zu einfach aus dem archive.org mehnen 😉 sowas nennt man Remarketing 🙂
Früher oder später wird ein Penguin Update Rankboost (und auch die anderen Blackhats) erwischen. Kai von search-one hat das graphisch über Simons ehem. „Girokonten Projekt“ bewiesen:
http://www.search-one.de/wp-content/uploads/rankboost-simon-schmid-girovip-net.png
Hat denn schon ein SEO recherchiert, wieviele Links Simon denn aufgebaut hat?
Hi Ron,
Am besten einfach „Expired Domains“ googlen und dann auf einem Marktplatz / von einem Dienstleister kaufen. Selbst registrieren geht natürlich auch, aber in der Regel werden die guten Domains von Profis registriert und man kommt da gar nicht so leicht ran.
@seo-domi
girovip.net wurde wohl von der Konkurrenz mit Negative-SEO-Maßnahmen „abgeschossen“. Simon hat dann kurzerhand auf girovip.com gewechselt. Dort sind immer noch gute Rankings vorhanden.
Kleines Update: Eine Domain, die ich untersucht habe, ist seit heute morgen ins Nirvana abgerutscht und rankt für kein Keyword mehr. 😀
@Julian
Eine Domain aus dem PBN von Simon?
Hi, nein von jemand anderem – aber mit derselben Technik. Der Rechtschutzversicherungsvergleich-Link (das Bild) oben ist von dem Netzwerk.
Ich würde mich nicht wundern, wenn einige SEO´s oder Affiliate nach diesen Artikeln und der Beschreibung wie Simon gewonnen hat, auf die Idee kommen, ein Zwischending zu fahren. z.B. einfach nur themenrelevante Seiten grabben auf denen schon vorher zu dem jeweiligen Thema Inhalte waren und diese Seiten ausschließlich nur für Nebenseiten verwenden die dann wiederum auf das Hauptprojekt verlinken und nicht mit externen Links zupflastern. Sicherlich denken einige – ja klar, funktioniert. Funktioniert auch, ganz sicher. Eventuell auch sogar einige Zeit. Nur was dann die schlauen Köpfe nicht vergessen dürfen: Google schlägt dann irgendwann zu und dann orientiert sich Google nicht daran, ob Du nur Nebenseiten mit dieser Methode gepusht hast und straft diese ab, sondern bestraft in der Regel auch Projekte mit denen der jeweilige Webmaster in Verbindung steht und das wird dann ziemlich unlustig. Da bringen ein paar anonyme IPs, Impressen usw. auch nichts.
Daher sollte man sich ernsthaft überlegen, das auch nur bei irgendwelchen Affiliateprojekten auszuprobieren und einen Rundumschlag für alle anderen Domains zu riskieren. Aber jedem das Seine 🙂
Vergleicht einfach alles im Leben mit der Börse: Gehst du gerne Risiken ein, kannst Du schnell gewinnen, aber auch schnell verlieren, sprich Hektik, Nervenzusammenbrüche usw. sind vorprogrammiert.
Oder wähle einfach die entspannte, „sichere“ Variante und erreiche Deine Ziele Step by Step.
@Oliver: Julian hat Simon doch nicht wirklich angegriffen. Wenn er schon persönlich und öffentlich im Interview erzählt wie er die Gewinnspiele gewonnen hat, muss er doch auch mit öffentlicher Kritik, Erwähnungen usw. umgehen können und hier war es ja nicht mal Kritik, sondern einfach nur seine Meinung zum Thema „Blackhat SEO“.
Hi Julian,
der Artikel macht richtig Spaß.
Danke
Moinsen,
ich würde dir in der Einschätzung, dass diese Taktik Gefahren birgt, zustimmen. Wenn Simon natürlich seine Spuren alle so geschickt verwischt, dass er auf der sicheren Seite ist, sei ihm der Erfolg gegönnt. Aber da reicht ein Fehler und die Seite ist weg vom Fenster.
Deshalb gehe ich auch bei kleineren Nischenseiten rein über Textstruktur und interne Verlinkung. Dabei braucht es aber leider viel mehr Inhalt, als es bei Konkurrenten der Fall ist, die auf externe Links setzen … ob sich das rechnet, muss jeder für sich entscheiden =).
@Florian: Das kann natürlich passieren, wobei ich denke, dass Google da schon zwischen „Test-Projekt“, „Affiliate-Projekt“ und „richtiges Projekt“ entscheiden wird. Jeder kann für seine Kunden unterschiedliche Arbeiten leisten, von dem schnellen Erfolg bis zu nachhaltigem SEO (wie es seriös sein sollte). Wenn dann aber PBNs für mehrere Projekte verwendet werden, sind später alle Betroffen…
Und die SEO-Szene lebt vom Austausch und „Test-Projekten“, eine richtige Guideline gibt es in der Branche einfach nicht. Also Probieren, drüber sprechen und draus lernen…
Wäre ich ein Kunde, wäre ich ziemlich sauer, wenn diese Art von Linkaufbau mir zum Verhängnis wird. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit bis SEO´s in die Haftung genommen werden. Für eigene Projekte kann ja jeder machen was er will, aber für Kunden finde ich die Vorgehensweise höchst fraglich.
@Tobi2 Meine Webseiten wurden auch zu Xovilichter mit Badlinks (über 500 verschiedene Links aus Pornografie / kritischen Domains „abgeschossen“. Das Ranking ist trotzdem nicht hin. Ich finde nicht, dass man das auf Badlinks schieben darf. Google hat da seine wichtigte Bereiche, bei denen Blackhat einfach nicht über Monate hinweg funktioniert… Hab dazu eigene Case-Studies durchgeführt, die das bestätigen.
Ein bisschen später Senf noch dazu: Wir haben noch kein einziges Kundenprojekt betreut, bei dem wir es nicht mit Konkurrenten zu tun hatten, die immer noch mit schwarzen oder gräulichen Praktiken punkten. Gefühlte 8% der Beratung gehen deshalb für Überzeugungsarbeit drauf, warum WIR diesen jeweiligen Mist NICHT nachbauen sollten … Deshalb sind Artikel wie dieser immer sehr willkommen 🙂 Die Erfahrung ist doch einfach, dass PBN, Spamlinks und der ganze Müll immer noch ausgezeichnet funktionieren können, solange a) der Gesamtmix aller Optimierungsmaßnahmen irgendwie noch richtig austariert ist bzw. ausreichend Trust da ist und b) sich noch keiner direkt beschwert hat … was ich ausdrücklich nicht als Aufforderung gelesen haben möchte :]
Und eins muss ich noch loswerden, sorry Julian: Pferde reiten nicht.
Durfte mich dieses Jahr bereits genug mit Penalties herumschlagen, da die Vorgänger auf genau solche Praktiken setzten. Nee nee, da mach ich doch lieber Marketing…
So und da Google allmächtigt ist wird es, sagen wir mal, bis Januar 2015 gut gehen und dann fragen sich alle doofen SEOs – na warum sind meine Platzierungen so schlecht geworden xD
Und nur weil es diesen Artikel gibt.
Das ist zwar schon alt, aber alte Hüte funktionieren ja scheinbar gut. An alle die wegen der expired Domains nicht googeln wollen, denen sei peew.de ans Herz gelegt. Wie Herr Dziki schon geschrieben hat, ist es aber meist extrem schwierig was gutes zu schnappen.
Man braucht sich doch nur mal in den amerikanischen SERPs umsehen – 90% aller Seiten in umkämpften Nischen ranken dort seit Jahr und Tag mit PBNs. Wer es schafft, seine PBNs wie echte Seiten aussehen zu lassen, um selbst einem manuellen Review stand zu halten (nix mit uniquen Texte und dergleichen!), der hat auch lange Freude an seinem Blognetzwerk 🙂
Hallo Melanie,
Ja das mag sein, trotzdem haben PBNs keine wirkliche Zukunft. Deine URL musste ich übrigens leider löschen, Dein Service dahinter hat kein rechtsgültiges Impressum. 😉
Ich denke Google hat durchaus die ein oder andere vorangegangene Algorithmus Filter Schraube etwas runtergedreht mit der Einführung von Panda und Penguin. Schließlich vergessen viele wenn Spam zu stark abgewertet werden würde dann bräuchten wir ja nur noch die vor einem stehenden Konkurrenz Seiten negativ runter optimieren.
Was auf jeden fall schon mal interessant zu beobachten ist gebt mal in einem WordPress Blog die Registrierung frei. Wo zeitnah mit der Google Indexierung sofort die Xrumertest youremail @ gmail.com Registrierung reinkommt. Ich denke an dieser Stelle wird Google bereits Testwebs haben die Spam anfällige Scripte analysieren.