3 Online Shops, die an ihre Kunden denken!
Welcher Online Shop wünscht sich nicht eine hohe Reichweite, steigenden organischen Traffic und viele kaufende, neue und wiederkehrende Kunden? Doch wie genau kann Content Marketing hier einen Unterschied machen? Dass es nicht darum geht, das Produkt zu bewerben, um mehr zu verkaufen, sondern den User in den Fokus zu stellen, zeigen euch diese drei Best-Practice-Beispiele.
Im heutigen Artikel möchte ich euch drei Online Shops vorstellen, denen es meiner Meinung nach gelingt, mit guten Ideen und Fokus auf ihre Zielgruppe ansprechende Content Marketing Inhalte zu schaffen. Dabei werdet ihr vielleicht an der einen oder anderen Stelle denken: „Das kann ich auch! Das ist ja keine große Kunst!“ Doch genau das ist es, worauf ich hinweisen möchte. Auch kleine, aber feine Ideen, die relativ einfach umsetzbar sind, können einen Mehrwert für eure Kunden bereithalten.
Im Artikel 7 Gründe für Content Marketing geht es darum, warum Content Marketing sich langfristig für Online Shops auszahlt. Diesmal gehe ich darauf ein, wie das aussehen kann. Ich möchte an dieser Stelle wiederholt betonen, dass Leidenschaft ein, wenn nicht der ausschlaggebende Faktor für erfolgreiches Content Marketing ist – neben der Kenntnis um sein Produkt und die Bedürfnisse der eigenen User natürlich.
Best-Practice-Beispiel #1: mymuesli
Von drei Studienfreunden gegründet, ging im April 2007 zunächst die Website mymuesli.com online – Die Idee: Individuelles Müsli im Internet anzubieten. Heute gibt es mymuesli nicht mehr nur im Online Shop zu kaufen, sondern in Ladengeschäften europaweit.
Was die Website mymuesli unter anderem besonders macht, ist ein Online Shop mit Müsli zum Anfassen. Auf der Website findet ihr die komplette Gründungsgeschichte samt -video, im Blog gibt es Tipps rund um einen gesunden Lebensstil mit mymuesli, und jedes Produkt wird genau erklärt, wie z.B. dieses Brombeer-Granola Müsli. Ihr wisst nicht, welches der Zutaten in eurem Müsli Granola sein soll? Dann schaut euch doch mal dieses Video an:
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Und um den Zutaten noch genauer auf den Zahn zu fühlen, werden die einzelnen Bestandteile auch noch vorgestellt, samt Geschmacksblume und Nährwerttabelle.
Doch damit nicht genug. Auch für den Mehrwert an der Verpackung selbst wird gesorgt. Gleichzeitig wird der Trend Upcycling aufgegriffen, wie ihr hier an den Beispiel-Dekoideen für saisonale Events sehen könnt: Faschings-Deko und Kinder-Abenteuer-Müsli mit Drachen-Bastelbogen. Einfach, aber oho!
Statistiken mymuesli:
Content-Marketing-Arten: Blog / Videos / Landingpages mit Content Marketing Inhalten
Content Marketing seit Juni 2006
Inhalte pro Monat: Mehrmals monatlich, ca. 5-6.
Twitter Follower: 6.158
Facebookfans: 150.251
Instagram Follower: 38.200
Pinterest Follower: 519
YouTube: 1.014
Best-Practice-Beispiel #2: 43einhalb
43einhalb ist das Baby von Mischa und Olli. Hinter dem Namen versteckt sich ein Online Shop für Sneaker mit Ladengeschäft in Fulda. Dass die beiden Sneakerfans sind und sich mit Leidenschaft mit dem Thema Sneaker beschäftigen, spiegelt sich auch in ihrem Shop wider. Auf ihrem Blog und über ihr Magazin versorgt das 43einhalb-Team seine User mit Infos zu Releases und Storys rund um ihr Lieblingsthema Sneaker. Aber nicht nur das:
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Das Video hat zwar auf den ersten Blick nichts mit Sneakern zu tun, aber ich verrate euch mal was: Nadine ist aufgrund dieses Videos kurz davor, sich dort Turnschuhe zu bestellen.
In Blog und Magazin wird deutlich, dass man es bei Mischa und Olli mit Jungs zu tun hat, die etwas von ihrem Handwerk verstehen und ihre Zielgruppe genau kennen. Damit wiederum sprechen sie auch User an, die zufällig auf ihrer Website gelandet sind – und gerne bleiben, da es interessante Fakten zum Thema Sneaker zu lesen gibt, aber auch z.B. Interviews mit Bengio oder SNKRBOX sowie die Aktion 43einhalb Reusable u.v.m.
43einhalb.com ist zwar ein Online Shop für Sneaker, aber eben auch so viel mehr. Denn ohne in jedem ihrer Posts direkt Werbung für ihre Produkte zu machen – oder gerade deshalb – schaffen sie es, potenzielle Kunden auf der Seite verweilen und Zeit verbringen zu lassen. Auch wenn sie beim ersten Besuch vielleicht nicht gleich etwas kaufen, dann mit Sicherheit das nächste Mal.
Statistiken 43einhalb:
Content-Marketing-Arten: Blog / Magazin / Videos
Content Marketing Blog seit Mai 2011, Magazin seit 2013
Inhalte pro Monat: Mehrmals monatlich, ca. 5-6.
Twitter Follower: 4.218
Facebookfans: 223.110
Instagram: 101.170
Pinterest: 1.400
YouTube: 393
Best-Practice-Beispiel #3: Soulfood LowCarberia
Jasmin, eine Nürnbergerin mit einer seit jeher großen Liebe zu Süßem jedweder Art und Form, hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht: Süßes, aber LowCarb. Seit 2010 ernährt sie sich selbst nach LowCarb-Regeln mit einem sehr reduzierten Verzehr an Zucker und Kohlenhydraten. Und dieses Wissen teilt sie auf ihrem Blog auch mit ihren Usern.
Das Beispiel Soulfood LowCarberia zeigt, dass zwischen Online Shop und User im besten Fall ein Geben und Nehmen herscht. Natürlich will jeder Besitzer eines Online Shops in erster Linie seine Ware verkaufen, das ist klar. Aber man darf den User dabei nicht vergessen.
Denn wer bekommt nicht gerne auch mal etwas geschenkt? Und seien es, wie bei Soulfood LowCarberia, Rezepte zu tollen Lowcarb-Menüs, Cupcake Topper oder verschiedene Rezepte – nicht nur zum Nachlesen und Nachmachen, sondern auch zum freien Download.
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So etwas nenne ich Kundengewinnung und -bindung durch optimale Verkaufsberatung! Natürlich könnte Jasmin auch sagen: „Nein, ich gebe doch meine Rezepte nicht umsonst her, wenn ich kein Geld dafür bekomme! Ich will doch mein Kochbuch verkaufen, und wenn die User die Rezepte umsonst bekommen, kaufen sie das Buch nicht!“
Doch genau hier liegt der Hund begraben: Sie tun es eben doch! Sogar noch viel wahrscheinlicher. Denn wenn ich mir zu Weihnachten das Rezept heruntergeladen und nachgekocht habe, oder mir immer mal wieder die Tipps zum Backen mit wenig oder ohne Zucker durchlese, dann kaufe ich sehr viel wahrscheinlicher das Kochbuch oder ein LowCarb-Coaching, weil ich damit positive Erfahrungen gemacht habe, es gut finde und auch begeistert an andere verschenken möchte.
Und das alles nur, weil ich mich gut beraten fühle, ganz ohne den Druck, bei meinen ersten Besuchen etwas gekauft haben zu müssen.
Statistiken Soulfood LowCarberia:
Content-Marketing-Arten: Blog
Content Marketing seit Juni 2011
Inhalte pro Monat: mehrmals monatlich, ca. 4 -5
Twitter Follower: 173
Facebookfans: 18.653
Instagram: 7.390
Pinterest: 379
YouTube: 232
Fazit
Leider ist es immer noch so, dass manche Online Shop-Besitzer der Ansicht sind, Maßnahmen, die nicht direkt zu Umsätzen führen, seien sinnlos. Ihr Ziel ist es, so schnell wie nur möglich ganz oben in den Suchergebnissen bei Google zu erscheinen, koste es, was es wolle.
Es mag sein, dass die Shops und Websites, die ich euch hier gezeigt habe, für ihre Hauptkeywords nicht auf Platz 1 ranken. Aber sie tun das, was ihnen Spaß macht – oder zumindest zu machen scheint – und stehen zu hundert Prozent hinter ihrem Produkt. Und genau das kommt auch beim User an – er wird emotional abgeholt.
Und wie wir alle wissen: Emotionen erzeugen Buzz!
Was ist eure Meinung dazu? Ich freue mich über Kommentare und weitere gute Beispiele!
Ja, diese Erfahrung kann ich teilen: Shopbetreiber denken zu viel Vertrieb / sofortiger Umsatz und zu wenig Marke und Marketing. Aber das eine geht ohne das anderes nicht – und mittel- bzw. langfristig ist zweiteres absolute Voraussetzung für die Verkäufe.
Rein vertriebliche Kundengewinnung ist einfach zu teuer.
Ich kann nur empfehlen: guter Content ist den Aufwand wert!
Super Beitrag,
die Best Cases sind gut gewählt – mymuesli.com geht richtig gut ab, was die Content-Schiene angeht. Habe erst heute die Paleo-Müsli LP von den Passauern bewundert. Digitale Tranformation heißt nun mal, dass Unternehmen zu Publishern werden – da geht wohl kein Weg dran vorbei. Aber leider ist es noch bei sehr Wenigen angekommen, da man oft nur den Aufwand vor Augen hat und nicht langfristig denkt.
Vielleicht ist auch ein Versäumnis der Branche, dass wir SEOs es den Unternehmen nicht genau verklickern können, dass die Luft auf den ersten SERPS-Platzierungen immer dünner wird und man auf Longtailkeywords setzten sollte und das Seedings optimieren muss.
Da müssen wir wahrscheinlich mehr Gas geben, denn „CONTENT IS KING“ zieht nicht mehr – da muss ein neuer Spruch hin und mehr Beiträge wie diese, über Unternehmen, die es kapiert haben.
Dankeschön!
Ja, das ist ein guter Einwand @Kristina. Ich sehe das ähnlich. Für mich ist Content die Basis, das Fundament, ohne das ein Online-Shop nicht langfristig erfolgreich sein kann (neben ordentlicher Usability und UX sowie OnPage-Faktoren). Vor allem nicht diejenigen, die sich erst noch einen Namen machen und von ihrer Konkurrenz absetzen müssen. Deshalb ist es mir so wichtig zu zeigen, dass Content Marketing den Unterschied machen kann, wenn man seine User bzw. potenziellen Kunden kennt und ihnen die richtigen Inhalte liefert.