5 Tipps, die Dein Leben mit AdWords erleichtern
Das AdWords-Konto ist schnell eingerichtet, eine erste Kampagne erstellt, Keywords hinterlegt und Anzeigen geschrieben. Jetzt kann es losgehen! Was auf den ersten Blick ganz leicht erscheint, wirft in den nächsten Schritten häufig Probleme auf. In Kundengesprächen höre ich oft Klagen darüber, dass eine Orientierung im AdWords-Konto schwer fällt. Aus diesem Grund gibt es heute einen Blogpost speziell für AdWords-Neulinge sowie alle, die ihr Leben mit AdWords vereinfachen wollen.
#1 Definiere ein Ziel
Noch bevor Ihr eine Kampagne erstellt, solltet Ihr Euch immer folgende Frage stellen: Was ist Euer Ziel? In und mit AdWords könnt Ihr viele verschiedene Ziele verfolgen. Je nachdem, für welches Ihr Euch entscheidet, solltet Ihr andere Kampagnentypen, -untertypen und -einstellungen verwenden. Auch die Art und Formulierung der einzelnen Anzeigen, die Auswahl der Keywords und deren Optionen unterscheiden sich je nach Kampagnenziel.
Ziele können z.B. sein:
- Branding
- Mehr Seitenzugriffe
- Mehr Verkäufe auf der Seite
- Mehr Besuche im Ladengeschäft
- Neue Leads generieren, z.B. in Form von Newsletter-Anmeldungen
Eine Anleitung, wie Ihr Eure Ziele definiert und welche AdWords-Funktionen für das jeweilige Ziel die richtigen sind, gibt euch Google in diesem Artikel.
#2 Struktur, Struktur, Struktur
Eine übersichtliche Kontostruktur ist das A und O, wenn Ihr erfolgreich mit AdWords werben wollt. Nur dann könnt Ihr Eure Erfolge messen, den richtigen Daten zuordnen, Eure Kampagnen laufend optimieren und Euer Budget dementsprechend optimal verteilen. Bei einer Kampagne mit einer Anzeigengruppe mit hunderten von Keywords und Anzeigen ist es schlichtweg nicht möglich, Eure Werbung profitabel einzusetzen.
Für Anfänger empfehle ich, die von Google vorgeschlagene Kontostruktur einzuführen und darüber hinaus Display- und Suchnetzwerk zu trennen. Eure Kampagnen und Anzeigengruppen richten sich also grob nach Eurem Sortiment und Euren Kategorien auf Eurer Seite. Das könnte zum Beispiel so aussehen:
Andere Strategien sind es, Eure Kampagnen
- nach Budgetverteilung
- nach einem Zeitplan
- oder nach Standorten zu organisieren.
Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, Euer Konto zu struktieren. Wichtig dabei ist nur, dass Eure Kontostruktur zu Euren Zielen passt und dass Ihr eine Ordnung in Euer Konto bringt.
Wenn Ihr einen Schritt weitergehen wollt, könnt Ihr die s.g. Alpha- & Betastruktur nutzen, die Carlo in einem Beitrag auf Online Marketing.de sehr ausführlich erklärt hat. Sie ist sehr erfolgsversprechend, allerdings habt Ihr mit Ihr auch einiges an Verwaltungsaufwand.
Egal, für welche Struktur Ihr Euch entscheidet: Innerhalb einer Anzeigengruppe müssen die Anzeigen und Keywords immer perfekt zueinander passen.
#3 Nutzt das Conversion-Tracking
Sobald es Euch nicht mehr rein um erhöhte Klickzahlen oder Branding geht, ist das Conversion Tracking Pflicht. Sonst könnt Ihr keine Auskunft darüber erlangen, ob Eure AdWords-Strategie aufgeht.
Ein kleines Beispiel
Ihr verkauft Druckprodukte, und das Ziel Eurer Beispielkampagne ist es, mehr Fotoleinwände zu verkaufen. Ihr spielt die Anzeigen im Suchnetzwerk aus und erzielt auch recht ordentliche Klickraten. So wisst Ihr, dass über Eure Anzeigengruppe „Fotoleinwand“ 20 Klicks kamen.
Ohne Conversion-Tracking wisst Ihr aber nicht, wie viele dieser Klicks letztendlich auch zu einem Kauf geführt haben und ob einige Eurer Keywords vielleicht sehr viele Klicks – und damit Kosten – verursachen, aber nicht rentabel sind, weil sie nicht zu Abschlüssen führen. Habt Ihr das Conversion Tracking eingerichtet und zum Beispiel die „Vielen Dank“-Seite nach einem Kauf als Ziel definiert, würde Euch dieses Keyword auffallen.
Hier seht Ihr ein Beispiel aus einer alten Analyse.
Dieses Keyword hat Unmengen an Besuchern auf die Seite gebracht – eigentlich war das Ziel aber, neue Kunden zu generieren. Ziel verfehlt! Aus fast 3000 Klicks konnte nur ein Lead generiert werden. Dank dem Conversion-Tracking konnte es identifiziert werden.
In diesem Artikel erklärt Euch Google, wie Ihr das Conversion-Tracking einrichtet.
#4 Nutzt die Keyword-Optionen
Standardmäßig werden bei AdWords die Keywords als broad match eingebucht. Sie werden also laut Google bei „relevanten Varianten Ihrer Keywords selbst dann automatisch geschaltet, wenn diese Begriffe nicht explizit in Ihrer Keyword-Liste enthalten sind.“ Das klingt recht praktisch, birgt aber auch einige Fallen. Als kleines Beispiel habt Ihr in Eure Beispielanzeigengruppe das Keyword „Leinwände“ eingebucht.
Eine mögliche Suchanfrage könnte dafür zum Beispiel „Fotoleinwände aufhängen“ sein. Entweder klickt der Nutzer erst gar nicht auf Eure Anzeige – dann entstehen zumindest keine Kosten für Euch, aber Eure Klickrate sinkt – oder er klickt zwar auf die Anzeige, verlässt eure Seite aber nach kurzer Zeit wieder, weil er feststellt, dass er bei Euch keine Tipps zum Aufhängen seiner Leinwand findet. Außerdem ist er ja schon Besitzer einer Fotoleinwand und war von vorneherein kein potenzieller Kunde.
Die Lösung ist entweder, dass Ihr regelmäßig den Bericht „Suchanfragen“ aufruft und irrelevante Suchanfragen als ausschließende Keywords hinzufügt oder von Anfang an auf engere Keywordoptionen setzt. So könntet Ihr zum Beispiel in Eure Beispiel-Anzeigengruppe [Fotoleinwand online bestellen] als exaktes Keyword einbuchen. Das kostet Euch zwar mehr Zeit beim Erstellen Eurer Keywordwordliste, dafür verringert Ihr aber das Risiko, auch bei irrelevanten Suchanfragen ausgespielt zu werden.
Wenn Ihr auch bei einer Suchanfrage wie „Fotoleinwand günstig online bestellen“ gefunden werden wollt, Ihr aber nicht die Zeit oder Möglichkeiten habt, alle Varianten zu bedenken, oder einige dieser Varianten ein zu geringes Suchvolumen haben, um eine Anzeigenschaltung auszulösen, könnt Ihr mit dem broad Modifier arbeiten. Dafür könntet Ihr zum Beispiel [+Fotoleinwand +bestellen] einbuchen. Jetzt würde Eure Anzeige auch bei „Fotoleinwand günstig online bestellen“ erscheinen, da beim Modifier diese Begriffe (oder sehr ähnliche Varianten) in der Suchanfrage enthalten sein müssen. Anders als bei der passenden Wortgruppe ist die Reihenfolge jedoch egal.
An dieser Stelle muss ich einen Schlussstrich unter die Keyword-Optionen setzen: Ich könnte noch sehr viel dazu schreiben, aber das würde den Rahmen dieses Blogposts sprengen. Allerdings wird es dazu in Zukunft einen eigenen Beitrag geben.
Bis dahin findet Ihr aber im Google Support Center viele Informationen zu den Keywordoptionen. Außerdem lege ich Euch diesen Artikel der traffic3 ans Herz.
#5 Definiert Berichte im Berichte-Tool
Ich bin ein bekennender Fan des AdWords-Berichte-Tools. Mit dem Berichteeditor könnt Ihr Euch sehr komfortabel verschiedene Daten direkt in AdWords zusammenklicken. Wichtig beim Erstellen Eurer Berichte ist, dass Ihr lieber mehrere kleine Berichte verfasst und Euch vorher genau überlegt, was Euch der Bericht zeigen soll. Nehmt Ihr zu viele Spalten mit in den Bericht, wird er schnell unübersichtlich.
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Hier geht es zum Anmeldeformular.In diesem Bericht ist mein Ziel eine reine Bezifferung der Impressionen, Klicks, Conversions und Kosten hinsichtlich der „Stückzahl“ auf Kampagnenebene. Aus diesem Grund finden sich darin auch keine weiteren Leistungswerte wie zum Bespiel die Klick- oder Conversion Rate.
Hier identifiziere ich Keywords mit Conversions, gleichzeitig sehe ich, wie viel Kosten sie verursacht haben und was ich für einen Klick auf dieses Keyword durchschnittlich zahle. Außerdem betrachte ich auch noch die durchschnittliche Position.
Neben Tabellen sind auch Linien-, Balken und Tortendiagramme möglich, um Euch Eure Daten visuell darstellen zu lassen.
In diesem Kreisdiagramm lasse ich mir die tatsächlichen Kosten der verschiedenen Länder bildlich darstellen und kann gegebenenfalls mein Budget umverteilen.
Liniendiagramme sind das Mittel der Wahl für zeitliche Abläufe.
Mit diesem Diagramm kann ich überprüfen, wie sich die CTR der einzelnen Geräte verändert und so getroffene Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit überprüfen.
Als Leseempfehlung zum Berichteeditor gebe ich Euch diesen Beitrag von Martin Röttgerding mit auf den Weg.
Fazit
Es ist sehr leicht, mit AdWords zu beginnen, aber es ist auch sehr leicht, schnell hohe Kosten zu produzieren. Auch wenn es noch so verführerisch erscheint, sofort loszulegen, empfehle ich jedem, sich vor dem Start seiner Kampagne zumindest ein fundiertes Grundwissen anzueignen. Google bietet einen guten Lerneinstieg in seinem Support-Forum an. Außerdem findet Ihr auch einige gute Einsteiger-Videos auf Googles Youtube-Kanal.
Gerne überprüfen wir Eure bisherigen Adwords-Maßnahmen, beraten Euch hinsichtlich Eures weiteren Vorgehens oder übernehmen die komplette Konto-Betreuung. Mehr dazu erfahrt Ihr auf unserer Seite zu AdWords. Außerdem habt Ihr natürlich auch die Möglichkeit eine Frage über Seokratie hilft! zu stellen.
Hallo Luisa,
ich bin bei SEO wirklich noch Anfänger! Deshalb ist auch Google Adwords für mich immer noch nicht durchschaubar. Ich habe mir Deinen Blog gleich mal abgespeichert, damit ich den mal in Ruhe lesen kann!
Vielen Dank!
Dein büroprofi
Ist es eigentlich über das Comversiontracking möglich, Adwords so zu steuern, dass bei erfolgreichen Conversions wieder Budget „frei geschaltet“ wird?
Beispiel:
Ich habe einen Onlineshop und starte mit einem Budget von 500 EUR. Nun definiere ich, dass pro getätigtem Kauf wieder 10 EUR Budget frei geschaltet werden.
Oder bei einer Conversionrate von XX % wird wieder was frei geschaltet.
So dass Adwords quasi zum Selbstläufer mit unbegrenztem Budget wird? Wenn ja, wäre das vielleicht auch mal einen Artikel wert. 🙂
Hallo Hendrik,
vielen Dank für Deine interessante Frage. AdWords arbeitet ja mit Tagesbudgets, Du kannst also nicht nach verbrauchten Budget wieder neues „freischalten“.
Es ist aber möglich mit automatisierten Regeln zu arbeiten: So kannst Du zum Beispiel eine wöchentliche Regel für alle Kampagnen definieren, die besagt, dass das Tagesbudget einer Kampagne um x% erhöht wird, wenn die Kosten/Conversion niedriger als ein definierter Wert sind (sie also besser performen als erwartet oder als der Rest, so kannst Du erfolgreiche Kampagnen mit mehr Budget „belohnen“.) und eine gewisse Anzahl an Conversions erzielt haben (damit genügend Daten vorhanden sind). Oder du legst als Schwellwert eine bestimmte Conversionrate fest, aber der das Tagesbudget einer Kampagne um x% erhöht wird. Du kannst das theoretisch auch mit unbegrenzten Budget definieren – davon würde ich aber immer abraten. Außerdem sollten automatisierte Regeln immer wieder kontrolliert werden, damit mögliche Fehler schnell genug auffallen. Generell ist das allerdings eher etwas für fortgeschrittene Adwords-Nutzer.
Ich hoffe das hat Dir weitergeholfen.
Hallo Luisa,
klasse, danke für die schnelle und ausführliche Antwort. Das hat mir schon sehr weiter geholfen. Ich würde es wahrscheinlich auch nicht selber machen.
Hallo Luisa,
ich hatte bei Google Adwords nur eine Anzeige eingerichtet weil ich wollte, das Google meine Artikel bei Google Shopping weiterhin anzeigt. Das war ja früher kostenlos gewesen und ist dann ja mit Adwords verknüpft worden. Mit Adwords selber habe ich mich noch nicht beschäftigt. Mein Ziel bei Google ist, dass ich dort für meine Ausgaben entsprechend auch Aufträge bekomme.
Ich hätte auch kein Problem damit meine Ausgaben zu erhöhen, wenn dann auch entsprechend mehr Aufträge dort reinkämen!
LG
büroprofi
Hallo,
zuerst einmal mein großes Lob zu diesem Beitrag. Was mir besonders gut gefällt ist, dass du es tatsächlich geschafft hast ein eher „langweiliges“ Thema so aufschlussreich zu verpacken. Adwords ist natürlich eine ganz spannende Geschichte, aber man sollte seinen Fokus auch auf das passende SEO richten.
Gruß
Günther