Keywordfokus: Wer hoch hinaus will, braucht ein starkes Fundament
Keywordfokus ist mein persönliches Buzzword der letzten Monate. Zuerst mag das wie eine leere Phrase klingen, dahinter verbirgt sich aber deutlich mehr. Ohne Keywordfokus gibt es keine Basis für SEO. Und selbst kleine Änderungen können hier große Erfolge bewirken.
Es gibt viele gute Kniffe bei der Suchmaschinenoptimierung: Technische Onpage Optimierung, Content Marketing, Linkbuilding, Usability… Manchmal habe ich aber das Gefühl, dass bei all diesen Maßnahmen die Basis zu kurz kommt. Für welche Suchbegriffe will ich eigentlich ranken? Für welche ranke ich bereits?
Keywordfokus heißt für mich, wirklich alle Suchbegriffe im Blick zu haben und das beste Suchergebnis zum Thema zu erstellen. Und mag sein, dass der Trend zu Entitäten geht und Keywords ja so 2014 sind, weil jeder User eigen ist. Trotzdem macht es auch heute einen Unterschied, ob ich für ein sehr lukratives und viel gesuchtes Keyword bei der Mehrheit auf Platz 1 oder 2 stehe. Ich habe daher ein paar kurze Tipps zusammengefasst, die für ein bestimmtes Keyword helfen können.
Tipp 1: Halte Deine Suchbegriffe im Blick!
Manchmal kann es sein, dass wir unsere wichtigsten Begriffe nicht kennen. Lohnenswert ist daher, einen Blick in die Webmaster-Tools zu werfen. Hier kann man sich die Klicks und Impressionen der eigenen URLs anzeigen lassen. Oft rankt eine Landingpage für lukrative Begriffe, auf die die Seite bislang nicht gezielt optimiert wurde. Mit kleinen Änderungen in Title & Co. können wir leicht einen Sprung nach vorne machen.
In meinem Beitrag zur Keyword-Recherche ging es auch um Tools, das weiß Google – im Snippet steht davon aber nichts.
Tipp 2: Schau Dir Deine Konkurrenz an!
Die Nutzerabsicht ist heute glücklicherweise ein wichtiger Faktor in Googles Algorithmus. Ein Suchergebnis, das die Suchanfrage nicht befriedigt, fliegt schnell wieder aus der Top 10. Andersherum genauso: Ein besonders gutes Ergebnis kann zügig nach oben klettern.
Die Konsequenz: Die Top 10 für unser Keyword sagt uns sehr genau, was der User möchte. Gibt es also Gemeinsamkeiten bei den obersten Seiten, ist es sehr wahrscheinlich, dass diese den Suchenden besonders gefallen. Das kann eine besonders gute Gliederung sein, das kann auch die Ausrichtung auf eine bestimmte Zielgruppe sein. Wer genau beobachtet, ist klar im Vorteil.
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Jetzt abonnierenEin einzelnes Keyword verlockt leicht dazu, „den“ User vor Augen zu haben. „Den“ User gibt es allerdings nicht, tatsächlich kann eine Vielzahl von Interessen hinter einer Suchanfrage stehen. Vielleicht wird eine Nutzerabsicht auf der Seite aktuell völlig vernachlässigt – dann lässt sich dieses Thema mit Sicherheit bei der Konkurrenz finden. Am Ende sollte Dein Suchergebnis alle wichtigen Fragen abdecken.
Tipp 3: Hör auf Tante Google!
Manchmal rankt eine andere Seite als die gewollte. Oft ist das ein Hinweis, dass die Suchenden eigentlich eine alternative Seite bevorzugen. Es lohnt sich, diese Alternative dann besser auf das entsprechende Keyword auszurichten. Wird zusätzlich zur Hauptkategorie eine Subkategorie gerankt? Vielleicht ist dann genau diese Subkategorie das, was der User wirklich sucht. Wir haben in so einem Fall die Subkategorie auf das Keyword der Hauptkategorie ausgerichtet – und schon ging es weiter nach oben.
Tipp 4: Lerne von den SEA-Kollegen!
Die Kollegen, die sich um Adwords kümmern, machen sich viele Gedanken darüber, wie ein ansprechendes Suchergebnis aussieht. Die Klickrate in den Suchergebnissen hat allerdings auch im SEO-Bereich Auswirkungen auf das Ranking. SEOs sollten viel Zeit und Hirn in die Formulierungen eines klickstarken Snippets investieren. Sofern es eine laufende SEA-Kampagne gibt, kann ich nur empfehlen, sich jeweils den besten Anzeigentext für das Keyword herauszupicken.
Tipp 5: Platz 1 ist nicht genug!
Selbstverständlich ist Platz 1 immer das höchste Ziel. Aber die Klickrate hat erst bei 100% ihr Maximum erreicht. 😉 Es gibt immer ein noch besseres Snippet und somit kannst Du selbst auf Platz 1 immer noch mehr Traffic herausholen. Das besonders Gute daran: Gerade wenn Du fest auf Platz 1 stehst, hast Du besonders ergiebige und vergleichbare Daten zur Klickrate in den Webmaster-Tools.
So lässt sich mit ein bisschen Geduld und Spaß am Testen die beste Formulierung finden. Diese Erkenntnisse kannst Du dann auf Deine anderen Suchergebnisse übertragen. In einem speziellen Fall konnten wir so herausfinden, dass die Abwandlung eines Keywords eher zum Klicken animiert hat als das exakte Keyword selbst. Mit anderen Worten kann es sein, dass Leute, die „Beispiel“ suchen, von einem Ergebnis namens „Fallbeispiel“ besonders angesprochen werden.
Keine Angst vorm Detail
Das sind nur einige Facetten von dem, was man unter Keywordfokus verstehen kann. Das große Ganze ist zweifelsohne wichtig, aber die leichteren Ziele liegen meist im Detail. Also seid ehrlich: Habt ihr den Blick für’s Detail verloren?
Foto (Kind): © kneafsey / istockphoto.com
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Moin Felix,
Wie ungewohnt, dass man auch mal über Snippets redet anstatt nur über die magische 1 bei Google. Finde ich gut!
Keywords hin oder her werden Menschen immer auf die Snippets und Titles reagieren also vergessen wir mal 2014.
Viele Grüße
Dennis
Hallo,
du sagst es! Testen kann man wirklich erst so richtig, jedenfalls was die Klickrate angeht, wenn man auf Platz 1 steht. Nur dann hat man vergleichbare Daten und es macht Sinn zu testen.
Was sind denn momentan die Klickraten bei Platz 1 Platzierungen? Oder ist das von Branche zu Branche verschieden?
Grüße
Florian
Hallo Florian,
das kommt ganz auf das Keyword an. Bei navigationsbasierten Keywords kann es sogar bis zu 70% hoch gehen.
Viele Grüße
Felix
Was ich interessant finde, ist das es bei einigen Rankingveränderungen z.B. von Pos. 1 auf 4 zwar zu schlechteren Klickraten führt, aber die Conversionrate deutlich angestiegen ist. Das passiert häufig, wenn alle Shops gleiche Preise haben und man das z.B. erst beim dritten oder vierten Shop merkt. Dieser muss dann ein hochwertiges und vertrauensvolles Erscheinungsbild haben und es wird in vielen Fällen dann auch dort gekauft statt wieder zum Top Ranking zu wechseln!
Ich kenne es aus eigener Erfahrung ebenfalls, das es manchmal taktisch besser ist, nicht auf TOP1, sondern auf TOP2-3 zu ranken, um bessere Conversions zu erzielen. Vermutlich greift man somit den Bounce-Traffic von der 1 ab, der keine Lust hat erneut zu bouncen.
Ich finde den Tipp mit GA und den einzelnen URLs sehr hilfreich. Ich habe bei mir gerade reingeschaut und einige Pages gefunden, die dringend einer Optimierung bedürfen.
Hallo,
ja das mit den Conversions ist mir auch schon aufgefallen. Allerdings macht sich das hauptsächlich nur bei Affiliate Seiten bemerkbar, da beispielsweise Seiten, die mit Adsense monetarisiert sind, von einer höheren Bounce Rate (im Sinne von Klicks auf die Werbung) profitieren.
Bei Shops weiß ich nicht wie sich das verhält.
Hi Felix,
ich nutze verstärkt Web Analytics Daten direkt aus Google Analytics und anderen Quellen in Excel um schöne, sauber Auswertungen von Keyword Effizienz/ ROAS und anderen Kennzahlen zur Bewertung und neupositionierung vorzunehmen. Tatsächlich da bin ich bei dir ist es hilfreich über SEA Kampagnen sich besser im organischen durch eine sauber Content Strategie aufzustellen.
Grüße aus München