Keyword-Recherche: So findest Du die richtigen Keywords
Wenn Dir SEO wichtig ist, solltest Du immer zuerst recherchieren, was Deine Zielgruppe eigentlich sucht. Egal ob Du einen Inhalt schreibst, oder eine Produkt-Kategorie benennst – der erste Schritt heißt: Keyword-Recherche! Aber wie gehst Du am besten vor? Welche Tipps und Tools gibt es? Dieser Beitrag nimmt Dich an die Hand!
Inhalt
- Was ist das Ziel einer Keyword-Recherche?
- Basics: Bevor Du anfängst
- So machst Du eine Keyword-Recherche
- Welche Alternativen zum Keyword-Planer gibt es?
- Keyword-Analyse-Tipps im Video
- Das große Ganze: Eine Keywordmap
Was ist das Ziel einer Keyword-Recherche?
Mit einer Keyword-Recherche ermittelst Du, welche Begriffe Deine Zielgruppe in Google eingibt, um das zu finden, was Du bietest. Das Ziel dieser Keyword-Analyse ist, die Suchbegriffe zu finden, die am meisten gesucht werden. Gleichzeitig muss die Suchanfrage aber genau zu Deinem Angebot oder Thema passen – sonst bringt Dir das größte Suchvolumen nichts.
Basics: Bevor Du anfängst
Bevor wir direkt in die Praxis einsteigen, müssen wir ein paar Grundlagen klären, damit wir von den gleichen Dingen sprechen. Denn wenn Du Dich mit Keyword-Recherchen beschäftigst, wirst Du sehr bald auf diese Begriffe stoßen.
Was ist ein Keyword? Ein Keyword ist eine Suchanfrage, die ein Nutzer in eine Suchmaschine eingibt. SEO hat das Ziel für dieses Keyword eine möglichst hohe Position zu erreichen.
Was bedeutet Suchvolumen? Das Suchvolumen („SV“) gibt an, wie viele Personen durchschnittlich pro Monat einen Suchbegriff suchen. Je höher das Suchvolumen, desto mehr Besucher kannst Du erreichen. Nachdem fast alle User in Deutschland mit Google suchen, bezieht sich das Suchvolumen in der Regel auf Google-Suchen.
Was ist die Suchintention? Die Suchintention bezeichnet, was die Nutzer wirklich finden wollen. Es ist für gute Rankings essenziell zu verstehen, was die Nutzer bei einer Suche finden wollen. Das können ganz verschiedene Dinge sein:
- Der Nutzer will etwas verstehen („informational keywords“ wie „pfeffer unterschiede“)
- Oder er will etwas kaufen oder abschließen („transactional keywords“ wie „pfeffer kaufen“)
- Oder er will ein bestimmtes Ergebnis aufrufen („navigational keywords“ wie „pfeffer wiki“)
Das ist ein Thema für sich, das wir im Blogpost Suchintention verstehen erklären.
Was sind Short-Tail-Keywords und Long-Tail-Keywords? Short-Tail-Keywords sind kurze Keywords, oft nur ein oder zwei Wörter, die häufig gesucht werden. Gleichzeitig sind diese sehr umkämpft. Long-Tail-Keywords bestehen aus mehreren Wörtern und sind sehr spezifisch. Sie werden demnach auch sehr selten gesucht – 15% aller Suchanfragen gab es laut Google sogar nie zuvor. Oft machen aber die vielen verschiedenen Long-Tail-Keywords in Summe genau so viel Traffic aus wie die Short-Tail-Keywords. Auch auf die „kleinen“ Suchanfragen lohnt es sich also, zu optimieren.
So machst Du eine Keyword-Recherche
Jetzt zeigen wir Dir Schritt für Schritt, wie Du passende Keywords findest. Um etwas Würze beim Lesen reinzubringen, haben wir uns ein Beispiel für unsere Keyword-Analyse rausgesucht: Wir schreiben fiktiv einen informationsorientierten Ratgeberinhalt über die verschiedenen Pfeffersorten.
Schritt 1: Keyword googlen
Der erste Schritt sollte immer sein, Dein Keyword einmal selbst zu googlen. Warum? Weil Du vielleicht ein ganz falsches Keyword verwendest. Die Suchergebnisse geben Dir Aufschluss darüber, was die Suchenden finden wollen. Wenn dort ganz andere Inhalte als Deiner stehen, ist es das falsche Keyword für Dich.
Gleichzeitig geben die Suchergebnisse gleich neue Ideen. Nach meiner ersten Suche nach „Pfeffer Sorten“ sehe ich in den Ergebnissen schon andere passende Begriffe:
Auch „Pfeffersorten“ (zusammengeschrieben), „Pfeffer Arten“, „Pfeffer Sorten Unterschiede“ und „Pfeffer Sorten Vergleich“ könnten also gute Keywords sein.
Alle Keyword-Ideen, die ich finde, sammle ich fürs Erste formlos in einer Liste. Früher habe ich möglichst alle Daten aus allen Tools aggregiert und dann Dutzende bis Hunderte Keywords gesammelt. Das würde ich Dir aber heute nicht mehr empfehlen. Lieber gehst Du einmal mit Köpfchen ran und ergänzt nur wörtlich fehlende Keywords – nicht die hundertste Schreibweise und Umformulierung auch noch. Mit einer kompakten Anzahl an Keywords kannst Du später viel besser arbeiten.
Schritt 2: Verwandte Suchanfragen checken
In den Suchergebnissen schlummert aber noch viel mehr Inspiration. Zum Beispiel die „Verwandten Suchanfragen“ am Ende der Ergebnisse:
Schritt 3: Google Suggest checken
Die Schritte 1 und 2 lassen sich beliebig mit den neu gefundenen Begriffen (wie zum Beispiel „Pfeffer Arten“) wiederholen. Darüber hinaus kannst Du nach Deiner Suche einfach ins Suchfeld klicken, um weitere passende Suchvorschläge von „Google Suggest“ zu erhalten:
Mit zwei praktischen und im Grunde kostenlosen Tools kannst Du Dir diese Arbeit sehr erleichtern und automatisieren: Hypersuggest und Answer The Public.
Hypersuggest
Hypersuggest liefert Dir alle möglichen Suggest-Ideen und W-Fragen – und darüber hinaus auch Vorschläge aus Amazon, Google Shopping und YouTube:
https://www.hypersuggest.com/de/
Answer The Public
Answer the Public liefert Dir auch verschiedenste Suchanfragen basierend auf Google Suggest – und das schön aggregiert nach Themen und Begriffen:
Schritt 4: Ideen aus Keyword-Planer finden
Im nächsten Schritt kannst Du den kostenlosen Keyword-Planer von Google verwenden, um Dir weitere Ideen anzeigen zu lassen. Dafür klickst Du zunächst auf „Neue Keywords entdecken“:
Dort fügst Du bis zu 10 Deiner recherchierten Keywords hinzu und lässt Dich von den weiteren Ideen inspirieren:
Auch hier findest Du wieder einige neue Ideen, wie „Pfefferarten“ und „Verschiedene Pfeffersorten“
Schritt 5: Tools fernab von Google nutzen
Neben den Daten von Google gibt es auch eine Vielzahl von kostenpflichtigen Tools, die Dir weitere Keywords liefern. Mit diesen Tools kannst Du auch die Konkurrenz untersuchen. Suche Dir dafür einfach eine der top-rankenden URLs aus und lass Dir die besten Keywords dieser URL anzeigen. In unserem Pfeffer-Beispiel wäre das ein Magazin-Beitrag von miomente.de. Sistrix zeigt mir dann diese Ergebnisse an:
Einige Tools bieten ähnlich wie Google Keyword-Planer weitere Keyword-Ideen an, wenn Du ein Keyword eingibst. Bei SEMrush gibt es beispielsweise das Keyword-Magic Tool. Der Vorteil: Das Tool gruppiert Dir gleich die Keyword thematisch und lässt Dich filtern.
Das Keyword „milde pfeffersorten“ war mir bisher noch nicht untergekommen. Allerdings ist das Suchvolumen auch 0. Trotzdem ist es eine inhaltliche Inspiration und kommt in meine Liste!
Es gibt so viele Tools, diese sollen nur ein paar Beispiele sein. Am Ende des Beitrags findest Du noch mehr Tools, auch kostenlose.
Schritt 5: Suchvolumen und Daten abfragen
Mit diesen Methoden wirst Du inzwischen eine schöne Liste an Keywords haben. Die nächste Frage ist: Wie oft werden diese gesucht?
All meine Keywords kopiere ich und füge sie im Keyword-Planer beim rechten Tool ein, also unter „Suchvolumen und Prognosen abrufen“:
Wenn Du noch bei den Ideen im Keyword-Planer bist, kannst Du diese markieren und „Keywords hinzufügen, um Plan zu erstellen“ klicken:
Das Ergebnis sieht dann in etwa so aus:
Ich interessiere mich bei den Zahlen vor allem für das Suchvolumen. Der Wert für den Wettbewerb ist oft nur bedingt aussagekräftig. Allein von hohem Wettbewerb würde ich mich nicht abschrecken lassen. Niedriger Wettbewerb kann aber heißen, dass es sich um ein Nischen-Keyword handelt, bei dem schnellere Erfolge möglich sind.
Was bedeutet eigentlich der Euro-Betrag neben dem Keyword?
Auf Keywords lassen sich Textanzeigen buchen. Jeder Klick auf diese Anzeige kostet Geld. Der Cost per Click (CPC) gibt an, wie viel bei einem bestimmten Keyword ein Klick auf eine Textanzeige kostet. Je höher der CPC, desto lukrativer sind wahrscheinlich die Klicks über dieses Keyword. Es heißt aber auch, dass bei diesem Keyword vermutlich recht viel Konkurrenz unterwegs ist. Denn der CPC ergibt sich aus den Geboten der Werbenden.
Schritt 6: Keywords priorisieren
Diese Daten übertrage ich mir dann zurück in Excel. Leider lassen sich die Zahlen nicht einfach in Excel kopieren. Das geht nur über den Umweg CSV-Export oder Google Tabellen. Intern hat uns mein Kollege Robin ein nettes, kleines Tool gebaut. Das schreibt die zerschossene Formatierung beim Kopieren in eine saubere Tabelle um.
Oft hast Du nach einer Keyword-Recherche sehr viele Keywords. Um Dich zu fokussieren, ist es sinnvoll, ein wichtigstes Keyword für Dich als Haupt-Keyword zu definieren. Die nächstwichtigen Keywords werden oft als Neben-Keyword bezeichnet. Gleichzeitig solltest Du irrelevante Keywords aussortieren.
In meiner Recherche ist das mit Abstand meistgesuchte Keyword „tellicherry pfeffer“. Das hohe Suchvolumen allein ist schon ein Indiz dafür, dass sich hier womöglich eine separate Landingpage anbietet. Klarheit verschafft ein Blick auf die Suchergebnisse: Wenn diese sich nur um Tellicherry Pfeffer und nicht um sämtliche Arten drehen, dann solltest Du eine eigene Seite erstellen.
Ein sehr praktisches Tool, um so etwas automatisch zu prüfen ist das SERP Overlap Tool von SEO Revolution. Das vergleicht die Suchergebnisse und leitet daraus ab, ob sich zwei Landingpages anbieten. Hier ist es ein klarer Fall – es braucht zwei Landingpages:
Am Schluss ist also nicht das meistgesuchte Keyword mein Haupt-Keyword, sondern Platz 2: „Pfeffer Sorten“:
Relevanz sollte immer die oberste Priorität sein. Suchvolumen allein bringt Dir nichts, wenn das Keyword nicht zum Beitrag passt. Nimm lieber das kleinere Keyword. Dann hast Du die besten Chancen auf die vorderen Plätze.
Schritt 7: Loslegen!
Aufbauend auf diese Tabelle weiß ich jetzt: Ich sollte in meinem Title das Haupt-Keyword „Pfeffer Sorten“ unterbringen – und idealerweise auch das Wort „Arten“, um das Neben-Keyword abzudecken.
Darüber hinaus sollte ich in der H1 und möglichst auch der ein oder anderen H2 die recherchierten Keywords unterbringen.
In meinem Ranking-Monitoring pflege ich nur das Haupt-Keyword ein, um später den Erfolg meiner Optimierung messen zu können.
Damit ist Deine Arbeit als SEO oder Redakteur aber noch nicht getan. Jetzt weißt Du zwar, was die Leute suchen. Aber wichtig ist für die Optimierung, jetzt noch genau zu recherchieren, was die Leute finden wollen: Du solltest Dir die Inhalte der bisher rankenden Seiten genau ansehen, passende W-Fragen und interessante Inhalte recherchieren. Wie Du das am besten angehst, erklären wir Dir im Beitrag SEO-Texte erstellen.
Welche Alternativen zum Keyword-Planer gibt es?
Der Keyword-Planer ja leider nur noch für Anzeigenkunden ordentliche Daten an. Es gibt aber einige Alternativen, wie Du auch ohne den Keyword-Planer Suchvolumen & Co. herausfindest.
Welche kostenpflichtigen Keyword-Tools gibt es?
Ein paar kostenpflichtige Tools liefern Dir auch sehr umfangreiche und konkrete Daten zum Suchvolumen. Das sind zum Beispiel:
SEMrush
Hier lässt sich auch eine Liste hochladen – das funktioniert sehr flüssig und es gibt einen XLSX-Export:
Kosten: Ab 120 $/Monat.
KeywordTool.io
Das Tool platziert sich als die Alternative zum Keyword Planner. Kostenpunkt: Ab 69 $/Monat.
Ahrefs
Hier lasen sich auch Listen speichern und viele andere praktische SEO-Analysen fahren. Kosten: Ab 99 $/Monat.
https://ahrefs.com/de/keywords-explorer
KWFinder
Zumindest 100 Keyword-Abfragen im Monat bietet das kleinste Paket von KWFinder an. Kosten: Ab 30 $/Monat
Welche kostenlosen Tools gibt es?
Wer Du nur am Rande SEO mitdenken möchtest, willst Du Dir vielleicht gar kein Tool leisten – oder Dein Arbeitgeber zahlt das nicht. Auch dafür gibt es Lösungen.
Keyword-Tools.org
Dieses Tool liefert Dir zu einem bestimmten Keyword das Suchvolumen und zeigt Dir gleich noch ein paar ähnliche Keyword-Ideen mit an:
Die Abfragen sind begrenzt, aber die Daten sehr brauchbar.
https://www.keyword-tools.org/
Seobility
Keyword-Tools.org greift auf die Daten von Seobility zurück. Auch dort gibt es ein kostenloses Tool, das noch viel mehr kann – allerdings leider nur drei Abfragen pro Tag:
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Jetzt abonnierenhttps://www.seobility.net/de/keyword-recherche-tool/
Ubersuggest
Ubersuggest zeigt Dir von einer Suchanfrage kostenlos das Suchvolumen für Google Such-Vorschläge (Autosuggest) an und lässt Dich auch nach Fragen filtern:
https://app.neilpatel.com/de/ubersuggest
Karma Keyword Tool
Ein sehr simples Tool ist von „Der digitale Unternehmer“. Einfach Keyword eingeben, kostenlos Suchvolumen und CPC erfahren, fertig:
https://derdigitaleunternehmer.de/karma-keyword-tool/
Google Trends
Auch Google hat noch ein paar Hilfen auf Lager. Google Trends liefert Dir zwar kein Suchvolumen, aber die Entwicklung im Zeitverlauf und eine relative Nachfrage. 100 Punkte sind das Maximum, auf Deine Suchbegriffe bezogen. Das hilft beim Vergleich weniger Keywords. Und es zeigt, dass das Keyword „Notebook“ immer weniger gesucht wird und nicht das beste Pferd ist – um mal ein anderes Beispiel zu nehmen:
https://trends.google.com/trends/?geo=DE
Google Search Console
Die besten Daten sind immer noch die aus der echten Suche. Und die bekommst Du kostenlos für Deine Seite aus der Google Search Console. Allerdings nur, wenn Du schon rankende Inhalte zu einem Thema hast. Dann siehst Du hier, wie viele Impressionen Du für die einzelnen Suchanfragen hattest. Wenn Du für einen Suchbegriff schon in den Top-10 stehst, dann bekommst Du nirgends bessere Daten als hier. Die Anzahl der Impressionen pro Monat entspricht dem Suchvolumen:
Es lohnt sich also, bei Deiner Recherche auch mal nach bestehenden Keyword-Rankings zu suchen.
https://search.google.com/search-console/performance/search-analytics
Keyword-Analyse-Tipps im Video
Wenn Du eher der Video-Typ bist, hat Luisa für Dich auch ein paar Tipps zum Thema „Keywords finden“ zusammengetragen. Sie zeigt im Video-Tutorial ein Beispiel für Online Shops:
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Das große Ganze: Eine Keywordmap
In diesem Beitrag hat sich alles rund um einzelne Seiten gedreht. Als SEO macht es aber auch Sinn, ganzheitlich zu denken. Wir überlegen uns daher für unsere Kunden eine Keyword-Strategie für die gesamte Website. Die Haupt-Frage ist dabei: Welches Keyword soll auf welcher Landingpage abgedeckt werden? So etwas nennen wir dann eine Keywordmap. Wie Du das am besten angehst, erkläre ich Dir im Beitrag Keywordmap.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Keyword-Recherche!
© Foto: Yaruniv-Studio / Adobe Stock
Ein super Beitrag: vielen lieben Dank dafür, Felix!
Ich bin durch Dich erstmals auf das SERP Overlap Tool von SEO Revolution aufmerksam geworden – und finde es wunderbar!
BG aus HB, Eddy