Disavow einfach erklärt
Disavow (to disavow = etwas leugnen, sich von etwas distanzieren) ist eine Methode der Suchmaschinenoptimierung, bei der man Google mitteilt, welchen Backlinks zur eigenen Webseite man nicht vertraut und das Ansehen der Webseite bei Google negativ beeinträchtigen könnten. Diese Links kann man mittels einer Disavow-Datei für ungültig erklären.
Inhalt
Welche Links sollten in einem Link Audit für die Disavow-Datei verwendet werden?
Zuallererst sollte ein Link Audit (auch Link-Detox genannt) der gewünschten Webseite gemacht werden. Dies kann bspw. über die Link Research Tools, aber auch mittels ahrefs geschehen.
Die Domain DTOXRISK® der LinkResearchTools zeigt Dir auf, wie viele Deiner Backlinks eher als schlechte Backlinks klassifiziert werden.
Im Link Audit stellst Du fest, welche der auf die Webseite verweisenden Backlinks sich negativ auf das Ranking auswirken können.
Beispiele für schlechte Backlinks:
- Backlinks aus übermäßigem Linktausch
- Gekaufte Links
- Automatisch generierte Backlinks
- Links von SPAM- oder Forenseiten (Forenseiten dann, wenn die Einträge unnatürlichen Backlickaufbau erzielen sollen.)
Nachdem das Tool alle risikoreichen Links herausgefunden hat, gilt es darin, diese bestenfalls nochmal händisch zu überprüfen. Mach Dir einen Einblick der Seite: Wirkt sie auf Dich vertrauenswürdig? Würdest Du von so einer Seite Backlinks haben wollen? Ist überhaupt der Backlink themenrelevant?
Überprüfe – falls möglich – Deine Links auch noch einmal händisch. Obwohl Linkaudit-Tools recht fortgeschrittene Technologie sind: Perfekt ist keines davon und der ein oder andere gekaufte Link wird vermutlich nicht erkannt werden. Oder es wird ein guter Link als Spam gekennzeichnet.
Sobald Du die schlechten Backlinks nochmal gegengeprüft hast, kannst Du eine Disavow-Datei erstellen.
Wie erstelle ich eine Disavow-Datei richtig?
In der Disavow-Datei werden Disavow-Befehle deklariert. Diese zeichnen Domains oder auch nur einzelne Unterseiten einer Domain als schädigende Backlinks aus.
Die Disavow-Datei ist ein einfache Text-Datei (.txt), die über das Disavow-Tool einer Property zugeordnet wird. Wenn bereits eine Disavow-Datei vorhanden ist, müssen die Inhalte der vorherigen Disavow-Datei in die neue mit integriert werden, da der Prozess die alte Disavow-Datei überschreibt.
Das Disavow-Tool von Google lässt Dich Deine Disavow-Datei einer Deiner Properties zuordnen und auch bestehende Disavow-Dateien einsehen.
Beispielhafter Aufbau einer Disavow-Datei
Die Disavow-Datei beinhaltet in der Praxis eher selten Kommentare, jedoch kann es helfen, in dieser Durchaus großen Textdatei die Übersicht zu wahren. Kommentare zeichnest Du pro Zeile mit einer beginnenden Raute (#) aus. Die Disavow-Datei wird jedoch vollautomatisch verarbeitet – kein Google Search Quality Mitarbeiter sieht sie sich an.
Darunter folgt dann der Ausschluss der Domain oder Unterseite über den Disavow-Befehl.
Für Domains:
# Wir hatten den Webseitenbetreiber der Domain XY dazu aufgefordert, die schädlichen
# Backlinks von seiner Webseite zu nehmen, er reagierte aber nicht darauf.
domain:xy.com
Für Unterseiten:
# Wir hatten den Webseitenbetreiber der Domain XY dazu aufgefordert, die schädlichen
# Backlinks von /bad-backlink1.HTML und /bad-backlink2.HTML zu nehmen, er reagierte
# aber nicht darauf.
https://www.xy.com/bad-backlink1.HTML
https://www.xy.com/bad-backlink2.HTML
Wichtig zu wissen: De Facto schließt man in der Praxis eher Domains oder Subdomains aus, da es selten passiert, dass nur wenige Seiten der Domain „unseriösen“ Inhalt besitzen. Daher distanziert man sich generell von bestimmten Webseiten. Die Möglichkeit, Unterseiten auszuschließen, wird in der Praxis eher selten benutzt.
Wichtige Zahlen & Fakten zur Disavow-Datei
- Die Datei darf nicht mehr als 100.000 Zeilen überschreiten.
- Die Datei darf die Dateigrößte von 2 MB nicht überschreiten.
- Die Disavow-Datei ist mit Vorsicht zu genießen! Die Datei kann auch dazu beitragen, dass sich wichtige Rankings ändern können, wenn der Gebrauch der Datei nicht sachgemäß war.
- Für jede Subdomain muss die Disavow-Datei einzeln eingereicht werden.