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SEO

Weg mit den alten Kröten! Bessere Rankings durch Löschen von Inhalten

Julian DzikiSEO-Experte

Du willst einen SEO-Trick wissen, der schnell wirkt, viel bringt und den kaum jemand praktiziert? Bitteschön: Lösche Deine qualitativ minderwertigen Inhalte! Wie das geht und was ich damit meine, das erfährst Du in meinem heutigen Artikel.

Kröte

Kümmere Dich nicht nur um die Einhörner auf Deiner Domain, sondern auch um die Kröten!

Immer mehr Content – aber was ist mit den alten Kröten?

Immer wieder hörst Du von SEO-Experten, dass guter Content wichtig ist für ein gutes Ranking. Daran besteht kein Zweifel und diese Strategie ist neben solidem technischen Onpage-SEO und einem ordentlichen Keywordfokus die beste Herangehensweise. Die Qualität des Contents auf Deiner Website kannst Du allerdings auf zwei Arten erhöhen:

  1. Indem Du neuen guten Content produzierst.
  2. Aber auch, indem Du alten, schlechten Content entfernst.

Google sieht sich Deine Website mit den verschiedensten Werkzeugen und Algorithmen an und ordnet sie qualitativ ein. Ein Aspekt – und da bin ich mir sehr sicher – ist so etwas wie die „Overall Domain Quality“. Damit wird die Qualität Deiner Domain gemessen. Es ist nur eine Vermutung von mir, dass es einen solchen Wert gibt und wie er exakt bezeichnet wird, das weiß ich nicht. Es muss ihn jedoch geben. Warum? Viele bekannte Domains – nehmen wir als Beispiel einmal Spiegel.de oder auch Bild.de ranken für bestimmte Suchbegriffe – auch mit sehr hartem Wettbewerb sofort nach Veröffentlichung einer URL zu dem entsprechenden Thema. Neue URLs solcher Domains haben einen Vorteil gegenüber anderen. Manchmal nennt man diese unbekannte Größe auch „Trust“ oder „Authority“.

Oft ist dieser Sonderbonus im Ranking auch auf bestimmte Themenbereiche fokussiert. Die Financial Times rankt gut für Finanzthemen, die FitForFun für Lifestyle-Themen. Wenn Macwelt.de einen Artikel über das Iphone 12 schreibt, dann hat die Domain gute Chancen für das Keyword „Iphone 12“ zu ranken. Wenn Du das mit einer neuen und unbekannten Domain machst, dann hast Du keine Chance auch nur ansatzweise die Top10 zu erreichen.

Wie misst Google die Overall Domain Quality?

Ein paar Theorien dazu von mir:

  • Der Bonus ist nicht grundsätzlich für alles, sondern immer auf bestimmte Themenbereiche fixiert. Man kann nicht in fremden Gewässern fischen. Wenn die FitForFun plötzlich anfangen würde über Aktientipps zu schreiben, dann hätte sie es erst einmal schwer. Einen grundsätzlichen Bonus haben nur ganz wenige Domains – etwa T-Online.de oder Wikipedia.
  • Backlinks, Alter der Domain und Markenbekanntheit spielen eine große Bedeutung. Genauer: Relevante (!) Backlinks für die jeweilige Nische, beim Alter besonders die Konstanz der Domain (also keine Expired Domain, sondern ein Fitness-Ratgeber, der seit 12 Jahren täglich einen Blogpost veröffentlicht). Das muss über Jahre aufgebaut werden.
  • Wichtiger sind mittlerweile andere Qualitätsfaktoren: Wie viele Prozent der Inhalte performen gut? Hier ist meiner Meinung nach das Verhältnis entscheidend von mittelmäßigen oder gar schlechten Inhalten zu Top-Inhalten. Je mehr Top-Inhalte, desto besser das Ranking. Und genau hier setzt das Thema „Löschen“ an.

Ein Beispiel zur Veranschaulichung

Eine Domain X besteht größtenteils aus redaktionellem Content und besitzt insgesamt 1.000 Artikel.

  • Von diesen 1.000 Artikeln sind 5 Artikel richtige Trafficbringer und produzieren 80 % des organischen Traffics.
  • Weitere 145 Artikel produzieren die restlichen 19 % des Traffic.
  • Die restlichen 850 Artikel liefern gemeinsam nicht einmal 1 % des Traffics.

Der Gesamttraffic liegt bei 50.000 Besuchern pro Monat.

In den Augen von Google ist das Bild gemischt: Zwar hat die Domain 5 wirklich ausgezeichnete URLs, die super performen und einen Mehrwert für den Nutzer bieten. Google möchte diese 5 Einhorn-URLs auf jeden Fall weit vorne in den SERPs haben. Jedoch gibt es – neben 145 mittelmäßigen Inhalten – auch diese 850 „Kröten-URLs“ mit eher schlechten Inhalten. Was würdet Ihr als Google nun tun, wenn Ihr eine vollkommen neue URL von dieser Domain seht? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die neue URL ein Einhorn wird und keine Kröte?

Das kann man ausrechnen: Es sind 0,5 %. Nur jeder zweihundertste Artikel ist ein Sahnestück.

Was passiert, wenn Du Content löschst?

Was liegt nun bei Deiner Domain X nahe? Richtig, Content löschen! Und zwar solltest Du die 850 Artikel löschen, die weniger als 1 % des Traffics ausmachen. Rein rechnerisch hättest Du somit 500 Besucher weniger pro Monat (1 % des Traffics von 50.000 eben), weil Dir der Traffic der Kröten-URLs künftig fehlt. In der Praxis ist aber das Gegenteil der Fall: Es ist nicht unüblich, dass sich Dein Gesamttraffic um 20 % steigert, Du also plötzlich 60.000 Besucher pro Monat hast. Meine Erfahrung zeigt, dass 10-20 % Trafficsteigerung keine Seltenheit, sondern eher die Regel sind.

Konkret passiert Folgendes:

  • Die Rankings für Deine 850 Artikel verlierst Du natürlich. Aber es waren ja sowieso kaum Rankings vorhanden.
  • Gleichzeitig – meistens einige Wochen zeitversetzt – steigen die Rankings für Deine restlichen URLs.
  • Mit den übriggebliebenen URLs rankst Du für mehr Keywords und Du rankst grundsätzlich höher.
  • Ganz nebenbei ist Deine interne Verlinkung auch besser, denn Du verteilst Deinen Linkjuice auf weniger URLs.

Unbegründete Ängste bei der Löschung von Content

Viele SEOs und Webmaster trauen sich trotzdem oft nicht, diesen Schritt zur Löschung von Content zu gehen. Warum nicht?

  • Der Content hat Geld gekostet. Das ist richtig, aber er bringt nichts – und schadet Dir mehr als er nutzt. Wenn ich mir überlege, wie viele Inhalte wir bisher produziert haben und wie viele davon noch aktuell sind, dann ist das wirklich erschreckend. Aber es ist nun einmal Fakt, dass die wenigsten Inhalte das Zeug zum „Star“ haben und eine dauerhafte Existenzberichtigung haben.
  • Große Angst vor größeren Rankingveränderungen: Viele SEOs haben Angst, dass die interne Verlinkung Probleme machen könnte oder es grundsätzlich bergab gehen könnte mit dem Ranking. Das ist bei der Löschung von Inhalten fast nie der Fall. Problematisch ist eine Änderung der URL- und/oder Seitenstruktur, die Du nie leichtfertig angehen solltest. Einzelne Inhalte zu löschen verkraftet jede Domain normalerweise sehr gut.
  • Die Hoffnung, dass das Ranking für die 850 URLs ja noch kommen könnte. Das kann sein, wenn die Inhalte noch neu sind – und dann würde ich auch eine solche Löschung Dir auch nicht empfehlen. Bei Inhalten, die mehrere Jahre alt sind und schlecht performen, würde ich sagen: Da kannst Du lange warten, diese Rankings kommen normalerweise nicht wieder.
  • Die Angst, dass auch die Top-performenden URLs nicht mehr ranken. Das passiert nicht. Ich habe noch nie gesehen, dass nach einer großzügigen Löschung die Top-Performer plötzlich im Ranking abgerauscht sind.

Wer sollte Content löschen?

Grundsätzlich kann die Praxis jeder vollziehen, aber einige Website-Arten sind besonders geeignet.

  • Ältere Websites, und dabei besonders Websites, die Content bereits vor 2010 produziert haben. Seien wir ehrlich: Damals galten andere Maßstäbe für Inhalte im Netz als heute.
  • Domains mit redaktionellen Inhalten.
  • Domains, die besonders viele URLs ohne Traffic haben.
  • Domains, die kontinuierlich an Sichtbarkeit verlieren.

Wer sollte Content nicht löschen?

  • Junge Websites, die weniger als ein Jahr alt sind.
  • Websites, die insgesamt wenig Content haben.
  • Websites die einen Relaunch durchführen. Grundsätzlich kann man bei einem Relaunch durchaus einige Inhalte löschen. Eine große Löschaktion gleichzeitig mit einem Relaunch würde ich allerdings nicht durchführen. Das kannst Du vorher oder nachher machen. Zu viele Änderungen auf einmal können den Googlebot verwirren und dazu gehören großflächig gelöschte Inhalte in Kombination mit einem neuen Design definitiv.
  • Ganz besonders solltest Du die URL-Struktur der bestehenden Artikel in Ruhe lassen, wenn Du eine großflächige Löschung vornimmst. Grundsätzlich braucht es heutzutage übrigens schon einen richtig, richtig guten Grund um Deine URL-Struktur anzufassen.
  • Zumindest vorsichtig wäre ich, wenn die Löschung nicht wie ein Ausdünnen funktioniert, sondern Du beispielsweise 4 von 5 Themengebieten Deiner Website löscht. Aber das muss man im Einzelfall entscheiden.

Einfaches How-To: So löschst Du Inhalte

Welche Inhalte solltest Du löschen?

Wie Du genau die Inhalte identifizierst, die man löschen sollte, hängt besonders von der Menge des Contents ab, den Du zu untersuchen hast. Bild.de muss anders vorgehen als ein kleiner Blog mit ein paar hundert Artikeln. Ich gehe im Folgenden davon aus, dass Du nicht zehn- oder hunderttausende von URLs begutachten musst, sondern weniger als 1.000.

Zunächst benötigst Du eine Liste Deiner URLs – idealerweise in einer Tabelle mit Daten aus der Search Console und Google Analytics. Dazu bietet sich der Screaming Frog an. Mit dem Screaming Frog kannst Du Deine komplette Website wie Google crawlen, außerdem bekommst Du mittels API die Klickdaten via Analytics und der Search Console recht einfach dargestellt. Wie das geht, das erfährst Du in diesem Video.

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Wichtig finde ich, dass Du eine Liste an URLs mit den Daten der Search Console und Analytics hast. Anschließend gehst Du an die Analyse.

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Ich persönlich mache die Analyse anhand von zwei Faktoren fest:

  1. Die „harten Fakten“: Hier sehe ich mir die Klickzahlen (via Search Console) der letzten drei Monate an. Ich fange immer bei den URLs mit 0 Klicks an und arbeite mich dann nach oben. Du wirst erstaunt sein, wie viele Deiner URL keinen einzigen Google-Besucher in drei Monaten bekommen haben. Anschließend sehe ich mir die Impressionen an und ob man eventuell etwas an der Ausrichtung / den Keywords drehen kann, um die URL in eine andere Bahn zu lenken. Manchmal hat man nämlich Rankings für bisher nicht fokussierte Keywords und kann durch eine leichte Anpassung in Title / Description hier einiges herausholen. Wenn Du noch weitere Onsite-Kennzahlen hast (etwa die Verweildauer, wenn man sie mittels Eventtracking genauer misst als üblich) oder sonstige harte Qualitätskennzahlen, dann kannst Du diese auch benutzen. Oft ist das Bild aber eindeutig: Die URL hat keine relevanten Rankings, der Traffic ist nicht vorhanden und man ist weit von einer gut-performenden URL entfernt. Wenn Du extrem viele URLs hast – hunderttausende oder gar Millionen, dann musst Du hier noch weitere Faktoren finden, die Dir zeigen ob die URL wirklich „löschungswürdig“ ist oder nicht. Denn der zweite Schritt wäre zu aufwendig.
  2. Die „weichen Faktoren“: Bei geringen URL-Mengen gehst Du nun noch so vor, dass Du die URL aufrufst und sie Dir ehrlich ansiehst – Ist das eine qualitativ hochwertige URL oder nicht? In 9 von 10 Fällen ist sie das nicht und der Googlebot hat Dir zu Recht keinen Traffic geschickt. Sehr oft ist es so, dass der Content entweder nie richtig gut war oder er ist veraltet.

Zu den Grundvoraussetzungen gehört natürlich auch, dass die Artikel indexierbar sind und nicht mittels Noindex oder Canonical ausgeschlossen sind. Eine weitere Ausnahme, die Du beachten solltest sind stark saisonale Inhalte. Ein Artikel zum Thema „Halloween Deko“ ist nur ein paar Wochen im Jahr interessant, aber obwohl er von Januar bis März vermutlich keinen Traffic generiert solltest Du ihn trotzdem deswegen nicht gleich löschen.

Was ist mit Archiv-Inhalten?

Wenn Du bei einer Zeitung arbeitest, dann besitzt Du eventuell jede Menge Inhalte, die zwar nicht mehr aktuell, aber trotzdem noch indexierungswürdig sind. Gary Illyes von Google hat dazu recht klare Antworten: Du solltest solche Archiv-Inhalte nicht löschen. Die wenigsten großen News-Websites löschen ihre alten Artikel. Die sind ja auch nicht unbedingt qualitativ minderwertig, sondern eben nur alt. Ich persönlich würde sie auch online lassen.

Die Meinung von Google

Bei Google ist man überwiegend der Meinung, dass man Inhalte eher nicht löschen, sondern überarbeiten und verbessern sollte. Natürlich muss man das aber eher vom Standpunkt der Google-Mitarbeiter sehen: Grundsätzlich kann man mit dem massiven Löschen von Inhalten viele Fehler machen, daher würde ich als Google-Mitarbeiter eher dazu abraten. Wortwörtlich sagte John Müller in einem Webmaster Hangout einmal: „Improving it [den Content] means that the rankings can only go up, whereas by removing it, can cause loss of rankings instead of the gains that some people think content removals will do.” Einen tollen Artikel zum Thema findest Du auf Search Engine Journal dazu (auf englisch). How & Why You Must Improve or Remove Your Old Content. In ihm stehen die verschiedenen Aussagen von Google über die Jahre und warum der Autor Danny Goodwin (der Chefredakteur von Search Engine Journal) trotzdem seine Inhalte löscht. Ich stimme Danny vollkommen zu.

Zusatztipp für Shopbetreiber

Wenn Du einen Online Shop besitzt, sollten auch Produkt-URLs bei Dir auf den Prüfstand. Hast Du Produkte, die nicht gut ranken und die keiner kauft? Falls die Antwort ja lautet, dann überlege Dir ernsthaft ob Du sie nicht aus dem Sortiment nehmen willst. Jeder „Offline Shop“ nimmt schlechtlaufende Produkte aus den Regalen – bei Online Shops sehe ich leider manchmal die Tendenz, dass man sich sagt „Kostet ja nichts, wenn man sie im Sortiment behält“. Ich würde hier auch mit strengem Prüfblick nachsehen, ob denn tatsächlich alle Produkte noch sinnvoll sind.

Content löschen

Hier eine etwas ältere Grafik von 2018. Wir hatten damals bei einem Projekt 25 % des Contents gelöscht und damit innerhalb von wenigen Wochen den Traffic signifikant steigern können.

Was machst Du mit URLs, die zur Löschung vorgesehen sind?

Das tatsächliche Löschen einer URL mittels 404- oder 410-Statuscode sollte immer die letzte Konsequenz sein. Es gibt noch andere Dinge, die Du tun kannst.

  1. Sieh nach, ob Du eine ähnliche URL hast, die gut performt und das gleiche Thema abdeckt. Leite dann per 301 Weiter. Das geht super-einfach mit einer Site-Abfrage. Gib bei Google ein „Site:Deinedomain.de Keyword“ und Dir werden die – auf Deiner eigenen Domain – relevantesten URLs zu dem entsprechenden Keyword gezeigt. Wenn Du einen Artikel über Pflaumenmus löschst, dann gibst Du also ein „Site:Deinedomain.de Pflaumenmus“. Oft findest Du hier ähnliche oder gar thematisch gleiche Artikel. Du kannst den Artikel nun, anstatt ihn nur zu löschen, mittels 301-Weiterleitung weiterleiten. Auf die Weise geht keine Linkpower von z.B. externen Backlinks verloren. Wichtig ist allerdings, dass die URL wirklich auch thematisch passt. Hier gibt es eine einfache Regel: Wenn ein User in einem Forum auf den alten Link klicken würde und dann auf der neuen URL landen würde – wäre er weiterhin mit dem Inhalt zufrieden? Oder wäre das Thema zwar verwandt, aber nicht das, wonach er sucht? Google findet es nämlich nicht gut, wenn themenfremde URLs mittels Weiterleitung zusammengeführt werden, nur um Linkpower zu sparen. Übrigens beantwortet das auch gleichzeitig die Frage: „Sollte ich gelöschte URLs via 301 auf die Startseite weiterleiten?“. Nein, außer auf der Startseite findet der User das, was zuvor auf der entsprechenden Unterseite stand. Leider praktizieren das einige SEOs immer noch falsch.
  2. Sieh nach, ob sich eine Überarbeitung der URL lohnt. Du wirst überrascht sein wie oft das der Fall ist. Manche URLs wären von den Themen her super, sind aber einfach nicht richtig umgesetzt worden. Oder aber die Informationen zu diesem Thema sind veraltet. Sehr oft ist es auch so, dass die URLs ein paar Jahre alt sind und die Konkurrenz mittlerweile besseren Content nachgelegt hat und Du deswegen im Ranking verloren hast. Hier kannst Du in Deiner Liste ein „Ü“ anfügen und die URL erst einmal indexiert lassen. Anschließend würde ich Sie überarbeiten, wobei ich tendenziell eher eine neue URL veröffentlichen würde und die alte auf die neue weiterleite. Dann versteht Google schneller, dass sich die Inhalte erneuert haben.
  3. Falls 1 und 2 nicht zutreffen, dann lösche die URL. Hast Du keinen Traffic? Die Qualität des Contents ist schlecht? Es gibt keine URL, auf die Du weiterleiten kannst? Und eine Überarbeitung lohnt sich nicht? Dann lösche die URL. Benutze am besten den Statuscode 410 (Gone), dieser sagt Google, dass der Inhalt endgültig verschwunden ist und nicht wie bei 404 eventuell wieder auftaucht. Aber 404 ist auch in Ordnung.

Empfohlene Strategien bei der Löschung

  • Lege ein Backup Deiner Inhalte an. Sicher ist sicher. Falls alle Stricke reißen, solltest Du die Inhalte wiederherstellen können.
  • Wenn Du kein SEO-Profi bist: Beauftrage einen Profi mit dem Prozess und lasse Dich beraten. Auch wenn Content-Löschung viel bringen kann – es kann auch viel Schaden anrichten, wenn man es falsch anpackt.
  • Betreibe die Content-Löschung unbedingt unabhängig von anderen SEO-Maßnahmen. Wenn die Rankings in den Keller stürzen, dann weißt Du sonst nicht, ob es an der Löschung lag oder an der anderen Maßnahme.
  • Wenn Du viel Content löschen musst, mache das in mehreren Schritten. Lösche erst den ersten Batch, dann warte ein paar Wochen ab, wie sich die Rankings entwickeln. Im obigen Beispiel würde ich niemals 85 % des Contents auf einmal löschen, sondern erst 20 % und dann in kleinen Schritten weitermachen. Das sollte man aber von Fall zu Fall entscheiden und hängt stark von Deiner Domain und den bisherigen Inhalten ab.
  • Backlinks, die auf gelöschte URLs und damit 404 oder 410-URLs zeigen, bringen Dir für das Ranking leider nichts mehr. Viele scheuen sich daher, überhaupt URLs zu löschen, weil ja noch Links darauf verweisen. Witzigerweise ist es aber in der Praxis so, dass jede URL, die einen (natürlichen) Backlink hat, entweder qualitativ gut ist oder das Thema so gelegt ist, dass man sie überarbeiten kann und nicht löschen muss.

Weitere, weiterführende Infos zum Thema

Fazit

Es muss nicht immer nur neuer Content sein! Durch das Löschen oder der Überarbeitung von alten Beiträgen kannst Du Deine Domain eine Schnellkur unterziehen. Gehe dabei bedacht und mit Verstand vor – unter Umständen beauftrage auch einen Profi dafür.

Du möchtest auch einmal für Seokratie bloggen? Da gibt es derzeit nur eine Möglichkeit: Arbeite für uns! Wir suchen neue Teammitglieder in den Bereichen Content und SEO – Infos findest Du auf unserer Jobseite.

Foto: Paul Starosta / Gettyimages

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