Earned Media einfach erklärt
Earned Media bezeichnet die kostenlose Aufmerksamkeit, die Deine Marke durch externe Quellen wie Empfehlungen, Kundenbewertungen, Social-Media-Sharing oder Berichterstattung in den Medien erhält. Diese Inhalte werden ohne einen direkten Auftrag eines Unternehmens erstellt und verbreitet. Es ist somit der Gegenpol zu bezahlter Werbung und stellt eine der effektivsten Möglichkeiten dar, um Reichweite und Vertrauen aufzubauen.
Inhalt
Was genau ist Earned Media?
Earned Media entsteht, wenn Menschen über Dein Unternehmen, Deine Produkte oder Dienstleistungen sprechen und Inhalte dazu erstellen. Das können positive Kundenrezensionen, Erwähnungen in Social-Media-Posts, Presseberichte, Videos, Grafiken und Bilder oder Beiträge in Blogs und Foren sein. Im Unterschied zu Paid Media (bezahlter Werbung) oder Owned Media (eigenen Kanälen wie Deiner Website) ist Earned Media nicht kontrollierbar, aber dafür äußerst glaubwürdig. Da die Beiträge ohne Einfluss des Unternehmens erstellt wurden, helfen sie dabei, die Glaubwürdigkeit und das Firmenimage zu verbessern.
Beispiele für Earned Media:
- Kundenbewertungen: Positives Feedback auf Plattformen wie Google Reviews oder Trustpilot.
- Mundpropaganda: Direkte Empfehlungen von zufriedenen Kunden an Freunde, Familie oder Kollegen.
- Blog-Erwähnungen: Organische Blogbeiträge über Dein Unternehmen, Deine Produkte oder Dienstleistungen.
- Foren & Communities: Empfehlungen oder Diskussionen über Dein Unternehmen in Online-Communities wie Reddit oder themenspezifischen Foren.
- Social Media Shares und Kommentare: Content über Deine Firma wird organisch auf Plattformen wie Instagram oder LinkedIn erstellt, geteilt oder kommentiert.
- Presseberichte: Dein Unternehmen wird von Nachrichtenportalen oder Magazinen erwähnt.
Earned Media im PESO-Modell
Earned Media ist ein zentraler Bestandteil moderner Marketingstrategien und gehört zu den vier Medientypen des PESO-Modells. Das PESO-Modell teilt Medien in vier Kategorien ein, die gemeinsam die Grundlage für eine erfolgreiche Kommunikationsstrategie bilden:
- Paid Media: Bezahlte Werbeformate wie Google Ads, Facebook-Anzeigen oder Bannerwerbung.
- Earned Media: Erwähnungen und Empfehlungen durch Dritte, ohne dass das Unternehmen dafür Anreize gibt.
- Shared Media: Inhalte, die über soziale Netzwerke geteilt werden und so organisch eine größere Reichweite erzielen.
- Owned Media: Eigene Kanäle wie Deine Website, Dein Blog oder Dein Newsletter.
Die Kombination aller Medientypen wird als Converged Media bezeichnet. Earned Media ist dabei wichtig, weil es die Glaubwürdigkeit der anderen Kanäle verstärken kann.
Earned Media im Zusammenspiel mit anderen Medientypen
Earned Media entfaltet sein volles Potenzial, wenn es mit den anderen Medientypen des PESO-Modells kombiniert wird. Jedes Element trägt dazu bei, die Reichweite und Wirkung Deiner Kommunikationsstrategie zu maximieren. Hier ein Überblick, wie die Medientypen zusammenarbeiten:
- Paid Media als Starthilfe:
Bezahlte Kampagnen können den Anstoß für Earned Media geben. Ein kreativer Werbespot oder eine aufmerksamkeitsstarke Kampagne kann zum Beispiel von Medien aufgegriffen werden und so zusätzliche, unbezahlte Aufmerksamkeit generieren. - Shared Media als Verstärker:
Earned Media und Shared Media gehen oft Hand in Hand. Inhalte, die organisch geteilt werden, erreichen eine größere Zielgruppe und können Earned Media anregen – z. B. durch Erwähnungen in Kommentaren oder Beiträgen. Shared Media umfasst Inhalte, die organisch in sozialen Netzwerken geteilt werden, ursprünglich aber aus Deinen Owned-Media-Kanälen stammen. Earned Media hingegen beschreibt Inhalte, die durch Dritte generiert wurden, zum Beispiel durch Influencer ohne bezahlte Partnerschaft. - Owned Media als Fundament:
Deine eigenen Kanäle bilden die Grundlage für Earned Media. Hochwertige Inhalte, innovative Produkte oder inspirierende Kampagnen auf Deiner Website oder in Deinem Blog bieten die Basis für externe Erwähnungen.
Vorteile von Earned Media
Earned Media erhöht nicht nur Deine Reichweite, sondern bringt auch eine Dimension von Authentizität und Vertrauen in Deine Marke, die bezahlte Werbung oft nicht erreichen kann. Im Folgenden erfährst Du, warum Earned Media so wertvoll ist:
Vorteile von Earned Media:
- Glaubwürdigkeit: Empfehlungen und Berichte von Dritten wirken authentisch. Menschen vertrauen eher den Meinungen anderer Nutzer oder unabhängigen Quellen als direkt bezahlter Werbung.
- Kostenersparnis: Im Gegensatz zu Paid Media verursacht Earned Media keine direkten Kosten. Es entsteht organisch durch die Qualität Deiner Produkte, Dienstleistungen oder Inhalte.
- SEO-Boost: Erwähnungen auf externen Seiten – sei es in Blogs, Nachrichtenportalen oder durch Backlinks – haben einen direkten Einfluss auf Deine Suchmaschinenoptimierung (SEO). Suchmaschinen werten solche Verweise als Indikator für Relevanz und Autorität, was Deine Rankings positiv beeinflussen kann.
- Multiplikatoreffekt: Ein erfolgreicher Earned-Media-Moment hat oft eine weite Strahlkraft: Positive Presseberichte oder virale Inhalte werden häufig von anderen Medien aufgegriffen oder in sozialen Netzwerken weiterverbreitet.
- Nachhaltigkeit: Während Paid Media oft nur kurzfristige Ergebnisse liefert, wirkt Earned Media langfristig. Ein guter Ruf, positive Erwähnungen und hochwertige Backlinks wirken sich auch Jahre später vorteilhaft auf Deine Marke aus.
Nachteile von Earned Media
Earned Media bringt viele Vorteile, aber es ist nicht ohne Herausforderungen. Da es durch Dritte generiert wird, hast Du wenig Kontrolle über die Inhalte und deren Wirkung. In manchen Fällen kann Earned Media sogar negative Folgen für Deine Marke haben. Hier sind die wichtigsten Nachteile, die Du kennen solltest:
- Fehlende Kontrolle: Earned Media entsteht durch Dritte, und Du hast keinen direkten Einfluss darauf, wie Deine Marke dargestellt wird. Negative Erwähnungen, falsche Informationen oder kritische Bewertungen können den Ruf Deiner Marke beeinträchtigen und sich schnell verbreiten.
- Risiko negativer Berichterstattung: Wenn Kunden oder Medien über schlechte Erfahrungen berichten, wird dies ebenfalls als Earned Media gezählt – allerdings mit einer negativen Wirkung. Beispiele sind:
- Negative Bewertungen auf Plattformen wie Trustpilot oder Google Reviews.
- Kritische Blogartikel oder Presseberichte.
- Viral gehende Kritik in sozialen Netzwerken.
- Keine Planbarkeit: Earned Media ist schwer vorhersehbar oder planbar. Es hängt stark von externen Faktoren ab, wie z. B. der Resonanz auf Deine Inhalte, Produkte oder Dienstleistungen. Das macht es schwierig, Earned Media als festen Bestandteil einer Kampagne zu integrieren.
- Mangelnde Messbarkeit: Im Vergleich zu Paid oder Owned Media ist es oft herausfordernd, den direkten Einfluss von Earned Media zu messen. Während Tools wie Social Listening oder Backlink-Analysen helfen können, bleibt die genaue Wirkung oft schwer greifbar.
- Hohe Abhängigkeit von Qualität: Earned Media funktioniert nur, wenn Dein Produkt, Deine Dienstleistungen oder Inhalte außergewöhnlich gut sind. Qualität (zum Beispiel die Erstellung von hochwertigem Content) ist oft auch mit höheren Kosten verbunden. Ohne ein solides Fundament riskierst Du, entweder keine Aufmerksamkeit zu erhalten oder – schlimmer noch – negative Earned Media zu generieren.
Der Earned Media Value
Wie wertvoll Earned Media-Inhalte für Dich sind, kann mit dem Earned Media Value (EMV) gemessen werden. Der Earned Media Value ist eine Kennzahl, die den monetären Wert von Earned Media-Inhalten misst. Er gibt an, wie viel Geld Du theoretisch ausgeben müsstest, um die gleiche Reichweite, Sichtbarkeit oder Wirkung über bezahlte Kanäle zu erzielen.
Was ist der Earned Media Value?
Earned Media ist oft schwer direkt messbar, da es durch Dritte entsteht. Der EMV übersetzt die Wirkung von Earned Media in eine Zahl, um dessen Wert besser zu verstehen und die Effektivität von Earned Media im Vergleich zu anderen Medientypen greifbar zu machen. Durch die Analyse des EMV können Marken außerdem besser verstehen, welche Arten von Earned Media besonders wertvoll sind (z. B. Kundenbewertungen, Presseberichte, Influencer-Erwähnungen). Das hilft, zukünftige Marketingstrategien auszurichten.
Wie berechnet man den Earned Media Value?
Die Berechnung des EMV kann variieren, abhängig von den genutzten Daten und Kanälen. Der Earned Media Value wird in der Regel als interne Leistungskennzahl genutzt. Das bedeutet, dass er weniger dazu dient, Deine Marke mit Wettbewerbern zu vergleichen, sondern vielmehr, um die Entwicklung Deiner eigenen Earned-Media-Aktivitäten zu überwachen. Grundsätzlich basiert er auf Faktoren wie:
- Reichweite: Anzahl der Personen, die durch Earned Media erreicht wurden.
- Engagement: Interaktionen wie Likes, Kommentare, Shares oder Klicks.
- Vergleichskosten: Der Betrag, den Du für Paid Media ausgeben müsstest, um eine ähnliche Wirkung zu erzielen (z. B. CPM – Kosten pro 1.000 Impressionen).
Eine Formel könnte z. B. lauten:
EMV = Impressionen × CPM
Dabei stehen die Impressionen für die Anzahl der Sichtkontakte, die Dein Earned Media erzielt hat, und der CPM (Cost per Mille) für die Kosten, die Du für 1.000 Impressionen in einer bezahlten Kampagne aufwenden müsstest.
Beispiel: Wenn Deine Earned Media-Inhalte 50.000 Impressionen generieren und der durchschnittliche CPM für vergleichbare Paid Media bei 5 € liegt, ergibt sich ein EMV von:
50.000 Impressionen × 5 € CPM / 1.000 = 250 €
Wie kannst Du Empfehlungen und Erwähnungen fördern?
Je beliebter und bekannter Deine Marke und Produkte sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass Nutzer aus eigenem Antrieb Inhalte darüber erstellen. Du solltest also konsistent in hochwertige Inhalte, Produkte und eine exzellente Kommunikation investieren. Earned Media basiert auf dem, was Dritte über Deine Marke sagen – und das hängt entscheidend von Deiner eigenen Leistung ab! Folgendermaßen kannst Du darauf hinarbeiten:
- Exzellente Produkte & Services: Biete außergewöhnliche Qualität und Service, die Kunden dazu motivieren, Dich weiterzuempfehlen.
- Unique Content: Erstelle einzigartige Inhalte, die inspirieren, informieren oder unterhalten. Teilenswerte Inhalte wie Infografiken, Blogartikel oder Videos haben ein hohes Potenzial, von Dritten aufgegriffen zu werden.
- Ehrliche und hilfreiche Kommunikation: Sei transparent und authentisch in Deiner Kommunikation. Reagiere offen auf Fragen, Feedback und Kritik, und zeige, dass Dir die Bedürfnisse Deiner Kunden wichtig sind.
- Nutzergenerierte Inhalte: Ermutige Deine Kunden, eigene Inhalte zu erstellen – sei es durch Social-Media-Wettbewerbe, Hashtag-Kampagnen oder Bewertungen.
- Innovation und Kreativität: Überrasche Deine Zielgruppe mit innovativen Produkten, Dienstleistungen oder Kampagnen. Innovation schafft Gesprächsstoff und wird oft von Dritten erwähnt.
- Storytelling: Erzähle Geschichten, die emotional berühren und bei Deiner Zielgruppe hängenbleiben. Gut erzählte Geschichten haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, von Dritten weiterverbreitet zu werden.
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