SEO & SEA Guide

Core Web Vitals einfach erklärt

Kristin RuhsSEO-Expertin

Die Core Web Vitals sind zentrale Leistungskennzahlen, die Google entwickelt hat, um die Nutzererfahrung auf Websites zu bewerten. Sie messen vor allem wie schnell und stabil eine Seite lädt und wie sie auf Benutzerinteraktionen reagiert. Diese Metriken spielen seit dem Update von Mai 2021 eine Rolle im Google-Ranking-Algorithmus. Zu den drei Core Web Vitals zählen LCP (Largest Contentful Paint), CLS (Cumulative Layout Shift) und INP (Interaction to Next Paint).

Die drei Core Web Vitals im Überblick

Google möchte möglichst nutzerfreundliche Websites. Die Google Core Web Vitals messen daher Kernelemente von Websites, also Aspekte der Ladezeit, visuellen Stabilität und Reaktionsfähigkeit einer Seite.

Largest Contentful Paint (LCP)

„Die Zeit vom Aufrufen der URL durch den Nutzer bis zum vollständigen Rendern des größten sichtbaren Inhaltselements im Darstellungsbereich.“ (Quelle: support.google.com)

LCP misst also, wie lange es dauert, bis das größte sichtbare Inhaltselement (z. B. ein Bild oder ein Blocktext) vollständig geladen ist. Beim größten sichtbaren Inhaltselement handelt es sich meist um den Hauptinhalt einer URL. Das ist bei Onlineshops das Produkt und bei einer Nachrichtenwebsite ein Artikeltext, also primär das, was der Nutzer auf der Seite am dringendsten sehen will.

Ein guter LCP-Wert sollte unter 2,5 Sekunden liegen, um eine optimale Nutzererfahrung zu gewährleisten. Ab 4 Sekunden gilt er als schlecht. Google beachtet hierbei den Viewport, also den Abschnitt einer Seite, der auf dem Smartphone ohne zu Scrollen sichtbar ist. LCP beeinflusst stark den ersten Eindruck des Nutzers, da er schnell entscheidet, ob eine Seite „schnell“ erscheint oder nicht.

Cumulative Layout Shift (CLS)

„CLS gibt die Gesamtsumme der einzelnen Werte für alle unerwarteten Layoutverschiebungen an, die während der Lebensdauer einer Seite auftreten.“ (Quelle: support.google.com)

CLS misst die visuelle Stabilität einer Seite. Es berechnet, wie oft und wie stark sich die Layout-Elemente unerwartet verschieben. Ein Wert von unter 0,1 wird als gut angesehen. Häufig auftretende Layoutverschiebungen stören die Benutzererfahrung massiv und können zum Beispiel dazu führen, dass Nutzer auf falsche Links oder Buttons klicken.

Interaction to Next Paint (INP)

„Ein Messwert, mit dem die Reaktionszeit einer Seite auf Nutzerinteraktionen insgesamt bewertet wird. Dazu wird die für die Seite erforderliche Zeit erfasst, um auf alle Klicks, Berührungen und Tastaturinteraktionen zu reagieren, die während des Besuchs eines Nutzers auf einer Seite stattfinden.“ (Quelle: support.google.com)

INP misst die Zeit, die eine Seite benötigt, um auf Benutzerinteraktionen wie Klicks oder Tastatureingaben zu reagieren. Ein guter INP-Wert liegt unter 200 Millisekunden. Eine schnelle Reaktionszeit sorgt für eine reibungslose Interaktion und erhöht die Zufriedenheit der Nutzer.

Die Bedeutung der Core Web Vitals für die Nutzererfahrung

Die Core Web Vitals zielen darauf ab, die Performance von Websites hinsichtlich Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Eine langsame oder instabile Seite führt dazu, dass Nutzer schnell abspringen oder frustriert sind. Die drei Metriken helfen diese kritischen Probleme zu identifizieren und zu optimieren. LCP sorgt für schnelle Ladezeiten, CLS für visuelle Stabilität und INP für eine reibungslose Interaktion. All dies führt zu einer besseren Nutzererfahrung und kann die Verweildauer sowie die Conversion-Rate erheblich steigern. Damit Seiten einer Website von Google positiv bewertet werden, sollten folgende Werte beachtet werden:

Core Web Vitals mit Angaben zu guten, mittelmäßigen und schlechten Werten

Tabelle der Core Web Vitals mit Angaben zu guten, mittelmäßigen und schlechten Werten.

So misst Du die Core Web Vitals

Die Google Core Web Vitals können mit verschiedenen Tools gemessen werden. Am besten ist es, Tools mit Felddaten wie die Google Search Console, Pagespeed Insights oder auch den Chrome UX Report (CrUX) zu nutzen.

Tools zur Messung der Core Web Vitals

Tools zur Messung der Core Web Vitals

Die Google Search Console zeigt Dir relevante Infos zu den Core Web Vitals:

  1. Navigiere in der Search Console unter „Nutzerfreundlichkeit“ zu „Core Web Vitals“.
  2. Es werden zwei separate Berichte für Mobil und Desktop angezeigt, die die Metriken LCP, INP und CLS enthalten und Seiten in „Gut“, „Verbesserungswürdig“ oder „Schlecht“ einstufen.
  3. Du kannst tiefer in die Analyse einsteigen, indem Du Dir über „Ungelöst“ und „Schlecht“ oder „Optimierung erforderlich“ die betroffenen URL-Typen anzeigen lässt. Hier siehst Du auch, welche der Core Web Vitals Probleme bereiten.
    (Google zeigt immer nur eine stellvertretende URL für Seiten des gleichen Typs an. Gibt es Probleme auf Deinen Produktseiten, zeigt Google Dir nur eine URL an, meint aber alle Produktseiten dieses Typs.)

SEO-Handlungsempfehlungen für die Optimierung der Core Web Vitals

Um von den Core Web Vitals im SEO zu profitieren, solltest Du folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Optimierung der Ladegeschwindigkeit (LCP): Komprimiere Bilder, nutze Browser Caching und implementiere Lazy Loading für Inhalte, die erst später im Sichtfeld erscheinen. Achte vor allem darauf, dass Dein größter Content-Block, den man auf dem Viewport sehen kann, sehr schnell lädt.
  • Reduzierung von Layoutverschiebungen (CLS): Vermeide Layoutänderungen durch festgelegte Dimensionen für Bilder und Videos sowie eine klare Definition von Platzhaltern. Vermeide außerdem Pop-ups oder platziere sie so, dass sich das Layout durch sie nicht verschiebt.
  • Verbesserung der Reaktionsfähigkeit (INP): Reduziere die Ausführungszeit von Java Script und achte darauf, dass interaktive Elemente gut optimiert sind, der Nutzer sie also schnell bedienen kann.

Die Optimierung der Core Web Vitals ist ein technischer Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung, hat direkten Einfluss auf die Nutzererfahrung bzw. Usability und sollte somit für die SEO Deiner Website eine Rolle spielen.

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