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Bessere Produktseiten: Diese 5 typischen Fehler solltest Du vermeiden

Stefanie EckContent-Marketing-Expertin

Kunden wollen nicht die Katze im Sack kaufen. Wie Du es schaffst, dass Deine Produktseiten ihnen echten Mehrwert bieten und Du Dich von Deinen Wettbewerbern positiv abgrenzt, erfährst Du hier. Ich nenne Dir fünf typische Fehler, die Online Shops auf ihren Produktseiten machen. Außerdem gebe ich Dir zehn hilfreiche Tipps und jede Menge Best-Practice-Beispiele an die Hand, damit Du Deine Produktseiten gezielt optimieren kannst.

Katze schaut aus einer Tüte

Die Katze im Sack kaufen? Das kommt den meisten Kunden nicht in die Tüte!

Warum solltest Du Deine Produktseiten optimieren?

Ein guter Online Shop hält für seine Besucher all das bereit, was ihnen auch ein gutes stationäres Geschäft in der Fußgängerzone bieten würde: umfassende Informationen zum Produkt und fachkundige Beratung.

Amy Schade von der Nielsen Norman Group schreibt über Produktseiten:

“Product pages need to do more than provide an image, a cursory product description, and an Add to cart button: they need to sell the product. To do so, product pages must convince or assure users that this is the item that meets their needs. Yet many product pages fail to do this.“

Auf gut Deutsch: Das Ziel einer Produktseite ist es, zu verkaufen. Damit das gelingt, muss sie den Nutzer in seiner Kaufabsicht bestärken. Dabei helfen aussagekräftige Produktbeschreibungen, die dem Nutzer vor Augen führen, warum er genau dieses Produkt benötigt.

In einer Studie untersuchte die Nielsen Norman Group, aus welchen Gründen der Kauf eines Produkts scheitert. 20% der User brachen den Kaufprozess wegen unvollständiger oder unklarer Produktbeschreibungen ab!

Doch nicht nur die Produkttexte sind entscheidend, wenn es darum geht, mehr Conversions zu erzielen. Es gilt, Deinen Seitenbesuchern eine rundum gelungene User Experience zu bieten.

„Um das hohe Anspruchsniveau der Kunden zu erfüllen, müssen sich Online-Shops mit einzigartigen Shop-Erlebnissen und klaren USPs vom Wettbewerb differenzieren“, heißt es in der Untersuchung „Customers‘ Choice – Beste Online-Shops 2018“ von ECC Köln und dotSource.

Wie steht es um Deine Produktseiten? Welche Aspekte könnte man optimieren? Sieh sie Dir einmal mit kritischem Blick an und stelle Dir folgende Fragen:

  • Sind die Produkttexte einzigartig?
  • Bieten Deine Produktseiten dem Nutzer ausreichend Informationen zum Artikel, aber auch zu Versandkosten und Lieferzeit?
  • Welche ähnlichen Produkte gibt es in Deinem Shop, die für den Nutzer relevant sein könnten – und werden ihm diese auf der Produktseite vorgestellt?
  • Sind Deine Produktseiten (bzw. Dein Online Shop insgesamt) mobil optimiert?

5 Fehler, die Du auf Deinen Produktseiten vermeiden solltest

Bestimmte Fehler entdeckt man auf vielen Produktseiten – Du solltest sie aber unbedingt vermeiden, um sowohl bei den Suchmaschinen als auch den Nutzern gut anzukommen.

Fehler 1: Herstellertexte übernehmen

Das ist ein Fehler, den zahlreiche Online Shops begehen. Gerade bei einem großen Sortiment ist es einfacher, die vorgefertigten Produktbeschreibungen der Hersteller zu verwenden. Das bringt Dich zum einen bei Google in die Bredouille – Stichwort: Duplicate Content! Duplizierte Inhalte sieht Google als möglichen Versuch an, „das Ranking bei Suchmaschinen zu beeinflussen oder mehr Zugriffe auf sich zu ziehen“ – also als Betrugsversuch.

Langfristig können Produkttexte, die es so auch auf zig anderen Seiten gibt, Deinem Shop aus SEO-Sicht schaden; beispielsweise können Indexierungsprobleme oder Schwankungen in den Rankings auftreten.

Doch auch aus Sicht der User Experience sind Herstellertexte Gift für die Conversion Rate: Warum sollte ein User sich dazu entscheiden, ein Produkt genau in Deinem Shop zu kaufen, wenn er den selben Produkttext schon in drei anderen Shops gelesen hat?

Jetzt ist es an der Zeit, die Katze aus dem Sack zu lassen!

Du hast tausende Produkte in Deinem Shop und kannst nicht für alle Unique Content produzieren lassen? Dann konzentriere Dich auf die wichtigsten Produkte, Deine Topseller, und beginne mit diesen. Um Duplicate Content zu vermeiden, solltest Du außerdem Canonical Tags einsetzen – lies dazu Luisas hilfreichen Artikel Canonical Tag: So schützt Du Dich vor Duplicate Content.

Fehler 2: Verwechselbare Produktseiten ohne Branding

Wolltest Du schon mal ein bestimmtes Produkt kaufen und hast dazu unterschiedliche Online Shops verglichen? Dann ist Dir vielleicht auch aufgefallen, dass sich Produktseiten häufig zum Verwechseln ähnlich sehen. Das liegt natürlich in der Natur der Sache – aber für Deinen Erfolg ist es wichtig, dass Deine Produktseiten dem User in Erinnerung bleiben.

drei Produktseiten mit einem schwarzen Sneaker

Dasselbe Produkt in drei unterschiedliche Shops: Wo soll ich bestellen? Abgrenzung durch USPs und einzigartige Texte, aber auch ein Shop-Design mit Wiedererkennungswert ist enorm wichtig.

Dabei helfen ein einzigartiger Header sowie ein auffälliges Logo, aber auch eine starke Corporate Identity, die sich konsequent durchzieht (Schriftart, Buttonfarbe, Tonalität der Texte…). Nur, wenn sich Deine Produktseiten von denen Deiner Wettbewerber optisch (und inhaltlich) abheben, wird der User sich daran erinnern. Und auch zu einem späteren Zeitpunkt, wenn seine Kaufabsicht größer geworden ist, wieder zu Deinem Shop zurückfinden.

Fehler 3: Verzicht auf Trust-Symbole und USPs

Bekannte Marken haben es leichter, denn die User wissen, was sie erwartet. Das heißt aber nicht, dass ein wenig bekannter Online Shop nicht ebenfalls überzeugen kann. Dazu ist es wichtig, klar zu kommunizieren, welche Vorteile den Nutzer erwarten. Nenne dem Nutzer die Alleinstellungsmerkmale (USPs) Deines Shops – etwa kostenloser Versand (immer ein starkes Argument), hohe Qualität oder eine besonders kurze Lieferzeit.

Außerdem solltest Du auf der Produktseite auf Trust-Symbole setzen. Durch TÜV- oder Trusted-Shop-Zertifikate, den Verweis auf SSL-Verschlüsselung oder eine hohe Zahl an Bewertungssternen stärkst Du das Vertrauen des Nutzers in Deinen Shop.

Fehler 4: Keine Angaben zur Versand- bzw. Lieferzeit

Rund 62% der Nutzer halten laut einer Studie des ECC „verständliche und gut sichtbare Informationen über Versandbedingungen“ für „absolut wichtig“. Wie schnell ist das Produkt lieferbar? Gibt es eine Expressoption, wenn ich das Produkt besonders dringend benötige? Wie hoch sind die Versandkosten? Solche Fragen sind für die User höchst relevant – Deine Produktseite sollte unbedingt die Antworten liefern.

Fehler 5: Seite nicht mobil optimiert

Dass immer mehr Nutzer (auch) mobil einkaufen, ist längst kein Geheimnis mehr. Und trotzdem lässt die Mobil-Optimierung vieler Online Shops noch zu wünschen übrig. Prüfe Deinen Shop und Deine Produktseiten unbedingt darauf, ob sie auch auf dem kleinen Display von Smartphones gut bedienbar sind. Das heißt konkret: ausreichend große Bedienelemente, Vermeidung von horizontalem Scrollen, Reduktion aufs Wesentliche und vieles mehr. Andernfalls werden die User schnell das Weite suchen. Mehr zum Thema liest Du in meinem Beitrag Mobile Usability: So vermeidest Du 10 typische Probleme mobiler Webseiten.

Doch genug von den Fehlern. Jetzt habe ich noch 10 Tipps für Dich, was gelungene Produktseiten ausmacht.

10 Tipps für gute Produktseiten: Darauf musst Du achten

Produktbilder, Produkttexte, Warenkorb-Button, Kundenbewertungen… eine Vielzahl an Elementen sorgt dafür, dass aus einer Produktseite eine richtig gute Produktseite wird. Lies, worauf Du bei Deinen Produktseiten achten solltest, und entdecke Best-Practice-Beispiele von anderen Online Shops.

Zauberstab tipp auf Kaninchen im schwarzen Hut

Gute Produktseiten sind keine Magie – erfordern aber ein wenig Arbeit. Doch die Mühe lohnt sich, also auf geht’s!

1.    Verwende ansprechende Produktbilder in hoher Auflösung

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte! So abgedroschen der Satz klingt, so wahr ist er auch. Doch anstatt irgendein Produktbild zu verwenden, solltest Du unbedingt auf die Qualität und den Informationsgehalt achten. Denke immer daran: Deine Produktfotos müssen das haptische Erlebnis beim Einkauf im Geschäft so gut wie möglich ersetzen!

Achte auf folgende Aspekte:

  • Ist das Bild ansprechend, wird das Produkt im besten Licht präsentiert?
  • Eine hohe Auflösung und die Größe des Bildes sind wichtig – der User soll darauf schließlich etwas erkennen können! Wichtig ist eine Zoom-Funktion, um Bilder bei Bedarf zu vergrößern.
  • Zeige das Produkt aus mehreren Perspektiven! Wie sieht es von hinten, wie von der Seite aus? Wie wirkt es im Gebrauch? (Letzteres ist zum Beispiel bei Möbelstücken und Kleidung relevant.)
  • Gibt es das Produkt in mehreren Farben, dann zeige auch davon Bilder!
  • Setze im Bereich „above the fold“ auf ausreichend Weißräume, damit das Produktbild gut für sich wirken kann. Eine visuelle Überfrachtung mit der Bildumgebung mit Text und bunten grafischen Elementen sollte vermieden werden

Beispiel: boden.com

Wie fällt der Schnitt? Wie sieht das Kleid in Bewegung aus? Der Online Shop von Boden setzt auf Produktbilder, die das Kleidungsstück in all seinen Facetten präsentieren. Das erste Bild wird besonders groß dargestellt; so kann es seine Wirkung gut entfalten.

Produktbilder in einem Online Shop

Beispiel: ray-ban.com

Im Shop von Ray Ban kann sich der Nutzer das Produkt von allen Seiten ansehen. Direkt unter dem Produktbild bekommt er eine Vorschau auf andere Farbausführungen und kann so schnell seinen Favoriten finden.

Brille auf einer guten Produktseite

Durch das schlichte Design mit viel Weißraum kann das Produktbild gut wirken.

Positiv fällt auch die Zoom-Option auf: der User kann das Modell beziehungsweise einzelne Details ganz nah betrachten – so, wie er das auch im Optikergeschäft tun könnte.

Detail eines Produktbildes

Beispiel: juniqe.de

Bei Postern, Kalendern, aber auch Möbeln stellt sich dem Nutzer schnell die Frage: in welcher Größe soll ich das Produkt bestellen? Bei Junique kann sich der Nutzer ansehen, wie das Bild in unterschiedlichen Formaten an der Wand wirkt.

Beispiel eines Produktbilds

Beispiel: otto.de

Auch Illustrationen helfen, dem Nutzer wichtige Fragen zu beantworten und ihm seine Entscheidung für eine bestimmte Produktausführung zu erleichtern. Bei otto.de erfährt der User mit einem Klick auf die Maße einer Tagesdecke, ob sie auch sein Bett abdeckt. Die Darstellung ist simpel, aber aussagekräftig – und für Kunden, die eine Tagesdecke in den passenden Maßen suchen, sehr relevant.

Illustration auf einer Produktseite

2.    Nutze die Vorteile von Videos & Co.

Bei manchen Produktarten bieten sich zusätzlich zu Produktfotos auch Videos an, um den Einsatz und die Wirkung eines Artikels zu verdeutlichen. Wer online Kleidung shoppt, möchte möglichst genau erkennen können, ob das Hemd oder das Kleid gut sitzt, bei Bewegungen mitgeht, im Licht schimmert oder Ähnliches.

Ob Laufstegvideo, 360°-Animation oder virtuelle Anprobe: es gibt vielfältige Möglichkeiten, ein Produkt den Usern näher zu bringen.

Beispiel: asos.de

Ein Laufsteg-Video wie bei asos.de ist ideal, um dem unschlüssigen Kunden die Wirkung des Artikels vorzuführen!

Beispiel eines Laufsteg-Videos auf einer Produktseite

Beispiel: misterspex.de

Wer eine Brille nicht beim Optiker, sondern online kauft, hat einen deutlichen Nachteil: Er kann nicht mal eben verschiedene Modelle anprobieren und deren Wirkung im Spiegel testen. Brillen-Shops wie misterspex.de sorgen mit der Option der virtuellen Anprobe für Abhilfe:

Produktseite eines Brillen-Shops

Sehr kundenfreundlich: Neben der Option „Virtuell anprobieren“ kann der User das Produkt auch unverbindlich „Zu Hause anprobieren“.

Beispiel: on-running.com

Die 360°-Ansicht bei on-running.com ermöglicht es dem User, einen Laufschuh von allen Seiten zu betrachten. Das Produkt wirkt dadurch viel greifbarer – fast, als würde man es in der Hand hin und her wenden.

Laufschuh-Produktseite

3.    Verwende einzigartige und aussagekräftige Produkttexte

Oben habe ich es bereits erwähnt: Verzichte auf Herstellertexte und setze auf einzigartige Produkttexte! Aber wie sollten diese gestaltet sein, um die bestmögliche Wirkung zu entfalten?

Das macht eine gelungene Produktbeschreibung aus:

  • Sie macht präzise und treffende Angaben zum abgebildeten Produkt.
  • In der Kürze liegt die Würze: Lange Texte werden im Web selten gelesen, also halte die Produkttexte kurz. Trotzdem sollen sie alle relevanten Informationen enthalten.
  • Der Text ist gut lesbar: Achte auf eine ausreichende Schriftgröße und unterteile den Text ggf. in Absätze. (Mehr dazu liest Du in diesem UX-Beitrag unter Punkt 6!)
  • Typische Fragen zum Produkt werden beantwortet (Wie groß fällt das Kleidungsstück aus? Wird ein Bilderrahmen mitgeliefert? Welches Zubehör wird benötigt?).
  • Biete dem User Mehrwert: Ergänze die Produktbeschreibung zum Beispiel um nützliche PDFs (Produktblatt, Montageanleitung, Informationsbroschüre…) oder biete passende Content-Stücke an (z.B. eine Kaufberatung, Tipps zum richtigen Maßnehmen…).

In der Regel stehen im sichtbaren Bereich relativ knappe Produktinformationen in Form eines Textes oder einer Liste. Die ausführliche Produktbeschreibung folgt im unteren Bereich der Seite. Sprungmarken à la „Details anzeigen“, „Weitere Informationen zu diesem Produkt“ usw. sind eine gute Möglichkeit, um den User zur Produktbeschreibung zu führen.

Beispiel: valmano.de

Manche Produkte sind recht selbsterklärend – andere, wie zum Beispiele eine Smartwatch, sind um einiges erklärungsbedürftiger. Valmano stellt die Uhr daher im unteren Seitenbereich in einem ausführlichen Produkttext vor und benennt separat die Vorteile.

Produkttext zu einer Smart Watch

Beispiel: gerry-weber.de

Gerry Weber setzt zusätzlich zu den üblichen Produktangaben auf Mini-Content wie diesen:

Kaufberatung auf einer Produktseite

Typische Bedenken der Kundin (Zu welchen Anlässen kann ich das Kleidungsstück überhaupt tragen? Wie kann ich das kombinieren? Sieht das nicht spießig aus?) werden so entkräftet.

Beispiel: junique.de

Das macht das Produkt gleich persönlicher: Junique stellt die Menschen vor, die das Produkt designt haben:

Content-Element auf einer Produktseite

So schafft der Shop eine Identifikationsmöglichkeit; es geht nicht mehr nur um ein Produkt, sondern auch um den kreativen Kopf dahinter.

Tipp: Denkbar ist auch, einen Mitarbeiter Deines Shops auf der Produktseite zu zitieren: Was findet er an einem bestimmten Produkt besonders toll? Warum empfiehlt er es weiter?

4.    Verwende Call-To-Action-Buttons richtig

Wie wichtig aussagekräftige und auffällige Call-To-Action-Buttons sind und wie man sie gestaltet, habe ich in meinem Artikel über den Einsatz wirkungsvoller Calls-To-Action beschrieben. Auf der Produktseite ist der „In den Warenkorb“-Button ein entscheidendes Element. Zeige ihn unbedingt im sichtbaren Seitenbereich; der User soll nicht erst scrollen müssen, um ein Produkt in den Warenkorb zu legen.

Neben dem primären Call-To-Action-Button („In den Warenkorb“) ist auch ein sekundärer Call-To-Action sinnvoll, etwa, um ein Produkt „auf die Merkliste“ zu setzen.

Beispiel: junique.com

Noch einmal Junique: Der Warenkorb-Button in leuchtendem Blau sticht optisch deutlich hervor und ist im Bereich „above the fold“ sichtbar. Darunter befindet sich ein sekundärer Call-To-Action, der wesentlich unauffälliger gestaltet ist, aber dennoch gut wahrgenommen wird.

Produktseite von Junique

Beispiel: hausfelder.de

Auch bei Hausfelder fällt der Button dank der auffälligen Farbe und des ansonsten sehr aufgeräumten Designs gut ins Auge. Ein sekundärer Button in Hellgrau befindet sich darunter: Der User kann prüfen, ob das Produkt auch in seiner Stadt in einer Hausfelder-Filiale verfügbar ist.

Rucksack auf einer Produktseite

Tipp: Auf der mobilen Seite bietet es sich an, den Warenkorb-Button zu fixieren – so ist er immer sichtbar, egal, wie weit der User scrollt. Wie hier bei junique.de:

gute Produktseite am Smartphone

5.    Zeige dem User an, dass sein ausgewähltes Produkt im Warenkorb gelandet ist

Ist das Produkt jetzt im Warenkorb gelandet oder nicht? Manchmal klickt der Nutzer zwei- oder dreimal auf den Button, weil sich scheinbar nichts tut. Ruft er dann den Warenkorb auf, stellt er fest, dass das Produkt mehrfach darin liegt und muss erst mal löschen.

Wesentlich nutzerfreundlicher ist es, wenn Du durch ein optisches Signal oder ein PopUp anzeigst, dass das ausgewählte Produkt nun im Warenkorb liegt.

Beispiel: leuchtturm1917.de

Leuchturm1917 blendet im oberen Seitenbereich ein, welche Produkte in den Warenkorb gelegt wurden.

Warenkorbhinweis im Online Shop

Beispiel: junique.de

„Im Warenkorb!“: Das PopUp zeigt dem User, welches Produkt jetzt im Warenkorb liegt und bietet ihm die Option, direkt zum Warenkorb zu gehen und den Bestellprozess zu beginnen oder aber weiter einzukaufen.

Warenkorbhinweis im Online Shop

6.    Mache den Weg des Users per Breadcrumb-Navigation sichtbar

Schon bei Hänsel und Gretel kam die Brotkrumen-Taktik zum Einsatz. Auch im Online Shop kannst Du mithilfe von Brotkrumen (sprich: Breadcrumbs) transparent machen, welchen Weg der User bis zu einer Produktseite zurückgelegt hat: Mit einem Klick kann er so ganz einfach in eine andere Kategorie zurückspringen.

Beispiel: hallhuber.com

Bei Hallhuber weißt der User genau, wo er sich befindet, und kann problemlos zu den übergeordneten Kategorien navigieren.

Breadcrumb-Navigation auf einer Produktseite

7.    Biete dem User Vergleichsmöglichkeiten

Der Kunde ist möglicherweise nicht ganz überzeugt von dem Artikel, den er gerade angeklickt hat. Mache es ihm leicht und schlage ihm unterhalb der Produktbeschreibung ähnliche Angebote aus Deinem Shop vor! Womöglich spricht ihn der Rasentraktor mehr an als der Elektro-Rasenmäher oder die buntgemusterte Tagesdecke trifft seinen Geschmack eher als die in schlichtem Grau…

Gerade beim Kauf von komplexen Artikeln wie elektronischen Geräten stellt eine Vergleichsmöglichkeit eine große Erleichterung für den Kunden dar. Bei Saturn etwa lassen sich Produkte auf einer Vergleichsliste speichern – der User muss also nicht zwischen den Produktseiten hin- und herklicken, sondern sieht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der ausgewählten Produkte auf einen Blick:

Beispiel: junique.de

Welcher Postergröße ist die richtige? Junique lässt den User anschaulich vergleichen:

Bilderformate im Vergleich

Beispiel: valmano.de

Viele Modelle – feine Unterschiede: Valmano macht es dem User mit dieser Tabelle leicht, die unterschiedlichen Modelle zu vergleichen:

Tabelle mit unterschiedlichen Smart Watch Modellen

8.    Empfiehl relevantes Zubehör und ergänzende Produkte

Wenn Du den User am Ende der Produktseite auf weitere relevante Produkte und Zubehör aufmerksam machst, muss das nicht wie aufdringliche Werbung wirken. Wichtig ist, dass Du ihm Dinge zeigst, für die er sich in diesem Moment wirklich interessieren könnte.

Achtung:
• Manche Shopsysteme, deren Module oder Drittanbieter bieten automatisch an, verwandte Produkte aufzulisten. Prüfe auf jeden Fall die Qualität, mit der diese verwandten Produkte ausgesucht werden. Manchmal passen sie nämlich gar nicht zu ausgewählten Produkt und sind dann eher störend als hilfreich.
• Google lässt seine Quality Rater übrigens auch darauf achten, ob die verwandten Produkte wirklich passen und bewertet eine Seite danach.

Beispiel: amazon.de

„Wird oft zusammen gekauft“, „Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch“Amazon macht vor, wie es geht: Ein Kunde, der ein Buch des britischen Nobelpreisträgers Kazuo Ishiguro ansieht, findet es sicher interessant, wenn ihm weitere Titel des Autors sowie Verfilmungen und Sekundärliteratur zu diesem Buch angezeigt werden. Vorschläge für ein Kochbuch oder Gartenliteratur wären hier jedoch fehl am Platz.

produktempfehlungen bei amazon.de

Beispiel: fafit24.de

Ein Fahrradkorb, ein Tacho… FaFit24 schlägt dem User in der rechten Seitenleiste passendes Zubehör vor, also Produkte, die der User ebenfalls benötigen könnte.

Empfehlungen für Zubehör im Online Shop

9.    Zeige Rezensionen und Bewertungen früherer Kunden

Laut einer Bitkom-Studie lesen 65% der Online-Käufer vor dem Kauf eines Produkts Kundenbewertungen; 39% der User haben weniger Vertrauen in Produkte oder Angebote, zu denen es keine Produktbewertungen gibt.

Daher ist es empfehlenswert, auf Deinen Produktseiten Kundenbewertungen einzubinden. Waren andere Kunden mit einem Artikel zufrieden, dann steigt die Bereitschaft des Users, ihn ebenfalls zu bestellen.

Mehr zum Thema Produktrezensionen liest Du übrigens in meinem Beitrag Kundenbewertungen im E-Commerce: Wie Du mit ihnen umgehen solltest – und wie nicht.

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Beispiel: on-running.com

Auf seinen Laufschuh-Produktseiten führt On den Nutzern vor Augen, „was Läufer sagen“:

 

Rezensionen auf einer Produktseite

 

Durch diese Testimonials kann der User schnell herausfinden, ob das Produkt auch für ihn passend ist.

10.          Informiere über Liefertermin, Verfügbarkeit, Versandarten usw.

Wie oben bereits erwähnt sind für 62% der Nutzer „verständliche und gut sichtbare Informationen über Versandbedingungen“ sehr wichtig. Mache auf der Produktseite also klare Angaben. Diese sollten im sichtbaren Bereich der Seite im Umfeld des Warenkorb-Buttons zu finden sein. Besteht Erklärungsbedarf, etwa zu den Versandkosten, kannst Du auch einen Link zu einer Seite mit weiterführenden Informationen bereitstellen.

Beispiel: hausfelder.de

Hausfelder bietet dem User umfassende Infos zur Verfügbarkeit und zum Versand der Produkte. So kann sich der User darauf einstellen, wann er das Produkt bekommt und wie viel der Versand kostet. Ein Link führt außerdem zu einer Seite mit ausführlichen Versandinformationen.

Versandinformationen auf einer Produktseite

Beispiel: amazon.de

Bei Amazon wird schnell sichtbar, ob ein Artikel „auf Lager“ ist oder nicht. Auch die Informationen zur Lieferung fallen schnell ins Auge und bestechen durch sehr genaue Angaben.

Versandinformationen bei Amazon

Kleiner Exkurs: Ein paar grundlegende Tipps für Dein Produktseiten-SEO

Nicht nur das Thema User Experience und Usability ist in Bezug auf Produktseiten enorm wichtig. Auch die Suchmaschinen gilt es zu überzeugen. Hier nenne ich Dir ein paar SEO-Tipps, die Du auf den Produktseiten in Deinem Online Shop beachten solltest:

  • Nutze interne Verlinkungen, um die interne Linkstruktur Deines Shops aufzuwerten. Verlinke zum Beispiel, wie oben erwähnt, zu ähnlichen Produkten, zu Zubehör/ Ersatzteilen, zu anderen Produkten des Herstellers/ der Marke oder Produkten, die auch andere Kunden kauften.
  • Verwende einzigartige Title Tags und nenne darin immer die Marke und das Modell, wenn danach gesucht wird, auch die Artikelnummer.
  • Verwende für jede Produktseite eine einzigartige Meta Description, die auf das Produkt eingeht.
  • Erstelle einzigartige Produkttexte (Unique Content) und verzichte auf den übermäßigen Gebrauch von Keywords (Keywordstuffing).
  • Stichwort Bilder-SEO: Die Produktbilder sollest Du mit Title-Tags und ALT-Tags versehen, die relevante Keywords enthalten. Optimiere auch auf die Dateigröße, um lange Ladezeiten zu verhindern

Fazit

Großartige Produktseiten erfordern einiges an Arbeit, aber die Mühe lohnt sich: Die User werden zufriedener sein, die Conversion Rate wird sich erhöhen und Google wird Deine Produktseiten besser ranken lassen.

Hier findest Du die 10 Tipps aus diesem Artikel noch einmal im Überblick:

  1. Verwende ansprechende Produktbilder in hoher Auflösung
  2. Nutze die Vorteile von Videos & Co.
  3. Verwende einzigartige und aussagekräftige Produkttexte
  4. Verwende Call-To-Action-Buttons richtig
  5. Zeige dem User an, dass sein ausgewähltes Produkt im Warenkorb gelandet ist
  6. Mache den Weg des Users per Breadcrumb-Navigation sichtbar
  7. Biete dem User Vergleichsmöglichkeiten
  8. Empfiehl relevantes Zubehör und ergänzende Produkte
  9. Zeige Rezensionen und Bewertungen früherer Kunden
  10. Informiere über Liefertermin, Verfügbarkeit, Versandarten usw.

Wenn Du mehr darüber lesen willst, wie Du die User Experience in Deinem Online Shop erhöhen kannst, dann wären auch die folgenden Artikel was für Dich:

Bilder: Beitragsbild: © iStock / Getty Images Plus/ CHUYN; Bild Zauberstab: © iStock / Getty Images Plus/serikbaib

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